Rentenversicherungen im Test Gut versorgt im Alter?
19.09.2014, 11:21 UhrDie staatliche Rente ist sicher, aber meist viel zu gering, um damit den Ruhestand zu genießen. Private Altersvorsorge tut not. Eine Möglichkeit der finanziellen Absicherung bietet eine private Rentenversicherung. "Finanztest" weiß, welcher Abschluss sich lohnt.

Zum Jahreswechsel sinkt der Garantiezins für Lebens- und Rentenversicherungen um weitere 0,5 Prozentpunkte.
(Foto: imago stock&people)
Es hilft alles nichts: Um im Alter nicht empfindliche finanzielle Einbußen zu erleiden, ist die private Altersvorsorge für die meisten Bürger Deutschlands ein Muss. Neben Riester- und Rürup-Rente sowie der Zahlung freiwilliger Beiträge in die staatliche Rentenversicherung stellt die private Rentenversicherung eine weitere Option dar, um einer möglichen Altersarmut zu entgehen. "Finanztest" hat sich des Themas angenommen und die Tarife von 39 Anbietern verglichen.
Grundsätzlich wird die private Rente bis zum Lebensende gezahlt. Bei allen getesteten Produkten kann sich der Kunde auch für eine einmalige Kapitalabfindung entscheiden – beide Formen der Einkünfte müssen im Alter versteuert werden.
Der Termin der Untersuchung ist nicht ohne Grund gewählt, denn zum Jahreswechsel sinkt der Garantiezins der Versicherungen von derzeit 1,75 auf dann nur noch 1,25 Prozent. Etwaige erwirtschaftete Überschüsse, die zu einer deutlich höheren Gesamtverzinsung der Policen führen, sind natürlich weiterhin möglich, aber eben nicht garantiert.
Kosten, Kosten, Kosten
Deshalb stellt die garantierte Mindestrente beim Vergleich der Produkte auch ein wichtiges Bewertungskriterium dar. Da der Garantiezins für alle Anbieter gleich niedrig ist, lassen sich hieran schon die zum Teil exorbitanten Kosten der Policen erkennen. In dem Test betrug der Unterschied zwischen der höchsten und der niedrigsten garantierten Monatsrente 25 Euro. Bei einer Laufzeit von 20 Jahren sind das 6000 Euro. Am teuersten waren bei der Untersuchung die Versicherer Ergo und Generali. Von den garantierten 1,75 Prozent bleiben hier nach Abzug der Kosten gerade einmal 0,8 Prozent (ohne Überschussbeteiligungen). Oder anders ausgedrückt: Aus 36.000 Euro, die über 30 Jahre in die Versicherung fließen, werden nur 40.700 Euro – bei einmaliger Kapitalabfindung. Noch teurer wird es für jene, die sich für eine Rente entscheiden, da hier noch die regelmäßigen Verwaltungskosten den Ertrag schmälern. Bei der Gothaer muss der Modellkunde laut Finanztest 8,3 Prozent Kosten abführen.
Überhaupt die Kosten. Die Versicherer scheuen klare Aussagen über die Höhe der erhobenen Gebühren und Provisionen. So haben sie beispielsweise erfolgreich verhindert, dass Kunden die Abschlussprovision für den Vermittler erfahren. Eine entsprechende Regelung wurde in letzter Minute aus dem jüngst beschlossenen Lebensversicherungsreformgesetzt gestrichen.
"Finanztest" kommt zu dem Schluss, dass eine private Rentenversicherung bei der Auswahl einer vergleichsweise günstigen und erfolgreich wirtschaftenden Police Sinn machen kann. Vorausgesetzt, der Kunde kündigt nicht vor Vertragsablauf. Am besten haben die Tarife von Europa (gut/1,7), Interrrisk (gut/1,8) und der Huk24 (gut/2,0) abgeschnitten.
Quelle: ntv.de, awi