Depotgebühren im Blick Hunderte Euro Sparpotenzial
26.02.2008, 12:30 UhrDie Märkte im Blick und dabei die Kosten für Depot und Gebühren nicht aus den Augen verlieren. Anleger fahren mit dieser Taktik gut. Denn was nützen die schönsten Gewinne, wenn sie durch hohe Kosten aufgefressen werden. Dies meint auch Bernd Brückmann von der Fachzeitschrift Finanztest: "Ein Wechsel des Depots ist immer dann interessant, wenn sich dadurch Order- oder Depotgebühren sparen lassen. Dies ist grundsätzlich der Fall, wenn sie von einer Filialbank zu einer Direktbank wechseln."
Denn bei vielen Direktbanken gibt es das Wertpapierdepot bereits zum Nulltarif. Beispielsweise bei der DAB Bank oder der ING Diba. Andere Anbieter, wie Cortal-Consors oder Comdirect, knüpfen das kostenlose Depot an Bedingungen. Etwa ein hauseigenes Girokonto oder die Einzahlung in einen Fondssparplan.
Neben den Kosten fürs Depot fallen die Ordergebühren ins Gewicht. Klassische Filialbanken sind meist teuer. Denn für jede Transaktion stellen sie dem Kunden auch die Beratungskosten in Rechnung. Bei einigen Banken und Sparkassen können Kunden den Kauf per Internet jedoch auch selbst durchführen. Die Berliner Sparkasse beispielsweise verlangt für eine Order über 50.000 Euro rund 500 Euro Provision. Online kostet der gleiche Auftrag nur rund 30 Euro.
Telefonische Order
Internetmuffel haben noch eine andere Möglichkeit. Die telefonische Order. Auch diese ist in der Regel deutlich billiger als die in der Filiale. Käufer von Fonds zahlen bei ihrer Hausbank meist den vollen Ausgabeaufschlag. Einige Häuser bieten bei größeren Summen zwar Rabatte an, billiger ist allerdings der Kauf über die Börse. Doch diesen Weg versperren viele Banken ihren Kunden. "Einige Banken erheben sehr hohe Gebühren für den Fondskauf an der Börse. Hier hinter lässt sich nur eine gewisse Abwehrstrategie vermuten, dass sie den Anleger bewegen wollen nicht über die Börse zu kaufen, sondern direkt bei der Fondsgesellschaft. Wenn dies der Anleger tut, bezahlt er einen Ausgabeaufschlag, den die Bank dann zu einhundert Prozent einstreicht, als Provision", so Brückmann
Der Ausgabeaufschlag lässt sich aber auch bei den meisten Direktbanken nicht völlig vermeiden. Zumindest nicht bei allen Fonds. Der Rabatt gilt meist nur für einige ausgewählte Produkte. Die Konditionen sind von Anbieter zu Anbieter verschieden.
Kauf über Fondsvermittler
Hohe Rabatte beim Ausgabeaufschlag bieten Fondsvermittler. Mehrere Dutzend Anbieter buhlen im Internet um die Gunst der Käufer. Eine Beratung gibt es hier in der Regel aber nicht. Kunden müssen zusätzlich ein Depot bei einer Fondsservice-Bank, wie Ebase oder der Fondsdepotbank, eröffnen. Dort werden die Fondsanteile dann verwahrt.
Bei der Wahl des Vermittlers sollten Käufer ein paar Dinge beachten. Zum einen geht es darum, dass der Ausgabeaufschlag, auf denen es einen Rabatt gibt, sofort beim Kauf gutgeschrieben wird. "Des Weiteren sollten Fondsvermittler von den Kunden keine Vollmacht. Wichtig ist auch, dass die Zahlungen unmittelbar mit der Fondsservice-Bank laufen und nicht über einen Fondsvermittler abgewickelt werden", rät Brückmann. Denn Wertpapierkauf ist Vertrauenssache. Und Vertrauen sollten Anleger haben, um sich auf das wesentliche konzentrieren zu können: Die Rendite genießen.
Quelle: ntv.de