Nichts fürs Tagesgeld Jede dritte Bank bietet nur Null- oder Niedrigzinsen
14.09.2023, 11:09 Uhr Artikel anhören
Irgendwie aus der Zeit gefallen.
(Foto: imago/Christian Ohde)
Die EZB entscheidet heute, ob sie zum zehnten Mal in Folge die Zinsen erhöht. Für viele Banken und Sparkassen ist das aber immer noch kein Grund, Sparern auch Zinsen für ihre Guthaben auf dem Tagesgeldkonto zu zahlen. Vor allem bei den Regionalbanken schauen Kunden immer noch in die Röhre.
Parken Banken und Sparkassen Geld bei der Europäische Zentralbank (EZB), erhalten sie derzeit dafür 3,75 Prozent Zinsen. Heute steht erneut ein Zinsentscheid der Notenbanker an. Mit einer Senkung rechnet aber niemand - sprich, das Zinsniveau wird hoch bleiben. Doch längst nicht alle Sparer profitieren von der EZB-Zinspolitik.
Laut einer aktuellen Analyse des Vergleichsportals Verivox zahlt von 738 ausgewerteten Banken und Sparkassen 84 nach wie vor keine Tagesgeldzinsen. Das entspricht einem Anteil von 11 Prozent. Zum Vergleich: Kurz vor dem letzten Notenbanktermin hatte Verivox noch bei 141 Kreditinstituten Nullzinsen ermittelt, was damals einem Anteil von 19 Prozent entsprach. Und 21 Prozent (152 Institute) der ausgewerteten Geldhäuser bieten ihren Sparern lediglich Niedrigzinsen und zahlen nicht mehr als 0,25 Prozent. Das sind in Summe etwa ein Drittel (32 Prozent) aller Banken, die entweder keine oder kaum Verzinsung auf dem Tagesgeldkonto anbieten.
Durchschnittszins hat sich verdreifacht
Vor allem bei den regionalen Kreditinstituten müssen Kunden noch immer häufig verzichten: 33 Prozent (101 Institute) der insgesamt 309 Sparkassen in der Auswertung zahlen nicht mehr als 0,25 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld. Davon bieten 12 Prozent (37 Institute) überhaupt keine Verzinsung, 21 Prozent (64 Institute) offerieren einen Zinssatz zwischen 0,01 und 0,25 Prozent.
Noch etwas größer ist der Anteil der Institute mit Null- oder Niedrigzinsen unter den 345 regionalen Genossenschaftsbanken in der Verivox-Auswertung. Dazu gehören die örtlichen Volks- und Raiffeisenbanken sowie die PSD- und Sparda-Banken. In diesem Segment zahlen 13 Prozent (45 Institute) der untersuchten Banken gar keine Tagesgeldzinsen, weitere 24 Prozent (84 Institute) zahlen zwar Zinsen, jedoch nicht mehr als 0,25 Prozent. Bei den bundesweit aktiven Banken sind Null- und Niedrigzinsen hingegen selten: Von insgesamt 84 ausgewerteten Instituten zahlen nur insgesamt sechs entweder keine (2 Institute) oder kaum (4 Institute) Zinsen.
Der Durchschnittszins bundesweit verfügbarer Tagesgeldangebote liegt aktuell bei 1,40 Prozent und hat sich somit im Jahresverlauf in etwa verdreifacht. Anfang Januar lagen die Zinsen noch bei 0,46 Prozent.
Wer ein neues Tagesgeldkonto sucht, findet bei mehreren deutschen Banken aktuell Angebote mit Zinssätzen von 4 Prozent und mehr. Das sind allerdings befristete Sonderangebote für Neukunden, die nur für einige Monate gelten.
Quelle: ntv.de, awi