Zehn Tipps So sparen Sie erfolgreich
01.06.2023, 12:33 Uhr (aktualisiert)
So weit, so verständlich ...
(Foto: picture alliance / dpa)
Etwas Geld für das Alter oder unvorhergesehene Ausgaben zurückzulegen, fällt vielen derzeit besonders schwer. Stichwort Inflation. Umso wichtiger ist es, dass das sauer Ersparte auch rentabel arbeiten kann und Verlustrisiken begrenzt werden. Dafür sollten folgende Regeln beherzigt werden.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag die Sparquote in Deutschland im ersten Halbjahr bei 11,1 Prozent - was einem monatlichen Betrag von durchschnittlich 240 Euro je Einwohner entspricht. Sie liegt damit in etwa auf dem Niveau des Vor-Pandemie-Jahres 2019.
Und durch die weiter stark steigende Inflation dürfte die Sache nicht einfacher werden. Umso wichtiger ist es, dass Gesparte auch so anzulegen, dass Risiken vermieden und dennoch möglichst hohe Erträge erzielt werden können. Zwar hat die Europäische Zentralbank erneut auf die hohen Teuerungsraten im Euroraum reagiert und den sogenannten Hauptrefinanzierungssatz um einen Dreiviertel-Prozentpunkt auf 2 Prozent erhöht, aber die derzeitigen Zinsen für Tages- und Festgeld sind weiterhin real stark negativ. Also gilt es, das Geld auch langfristig an anderer Stelle für sich arbeiten zu lassen. Zum Beispiel durch das Anlegen in Aktien.
"Ein erfolgreicher Vermögensaufbau sollte die Geldanlage in Aktien einbeziehen. Es zahlt sich aus, auch in Krisenzeiten einen kühlen Kopf zu bewahren und am Aktienmarkt investiert zu bleiben oder neu einzusteigen. Je länger der Anlagezeitraum, desto größer die Chance auf attraktive Renditen", sagt beispielsweise Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts (DAI). Allerdings fließt in Deutschland nur weniger als jeder zehnte gesparte Euro in Aktien oder andere Wertpapiere.
Grundregeln zum Sparen beherzigen
Dabei konnten laut DAI Anleger, welche in den letzten 20 Jahren monatlich 50 Euro in den breit gestreuten MSCI World investiert haben, eine durchschnittliche Rendite von 8,7 Prozent im Jahr erzielen. Was bei Einzahlungen in Höhe von 12.000 Euro ein Endvermögen von rund 30.916 Euro und einen Gewinn von 18.916 Euro bedeutet. Klar ist, dass diese Werte keine Prognose für die Zukunft darstellen. Je nach persönlicher Risikoneigung gehören Aktien für den langfristigen Vermögensaufbau aber dazu.
Doch abgesehen davon gibt es ein paar Grundregeln zum Sparen, die der Bankenverband zusammengefasst hat und die unbedingt beherzigt werden sollten:
- Streuen Sie Ihr Geld grundsätzlich breit. Nutzen Sie alle wichtigen "Anlageklassen" wie Aktien, Immobilien, Festverzinsliche. Setzen Sie niemals einseitig alles auf eine Karte, auch wenn ein Finanzprodukt noch so attraktiv erscheinen mag. Sparen Sie so gestreut wie möglich.
- Grundsätzlich gilt: hoher Zins, hohes Risiko. Überprüfen Sie deshalb hohe Zinsangebote sorgfältig auf Risiken.
- Nehmen Sie sich für die Anlageentscheidung ausreichend Zeit. Vorschnell getroffene Entscheidungen werden oft bereut.
- Legen Sie einen "Notgroschen" für unvorhersehbare Ausgaben an, beispielsweise auf einem Tagesgeldkonto. Die Rendite muss hier zugunsten höchstmöglicher Sicherheit und schneller Verfügbarkeit zurückstehen. Dies wird als kurzfristiges Sparen bezeichnet.
- Behalten Sie im Blick, dass bei Anlagen in fremden Währungen ein Wechselkursrisiko besteht. Denn was nutzt eine attraktive Verzinsung in fremder Währung, wenn diese Währung abwerten sollte?
- Achten Sie bei Wertpapieren auf die Bonität des Emittenten, also die Zahlungsfähigkeit des Schuldners. Das gilt nicht nur für Unternehmen, die Wertpapiere emittieren, sondern auch für Staaten.
- Aktien sind zwar Risikopapiere, doch mit diesem Renditevorsprung gegenüber Anleihen lassen sich auf längere Sicht mögliche Kursverluste abfedern. Kaufen Sie Aktien allerdings nur dann, wenn Sie Kursschwankungen aussitzen können und wenn das investierte Geld langfristig angelegt werden kann. Außerdem ist eine Risikostreuung auf verschiedene Aktien wichtig. Die Investition in Aktien ist eine Form des langfristigen Sparens. Das Gleiche gilt für die kostengünstigen ETFS. Auch hier gilt: Planen Sie genug Zeit ein, um etwaige Kursschwankungen auszusitzen.
- Beachten Sie, dass Gold und andere Edelmetalle mitunter starken Schwankungen ausgesetzt sind. Sie bringen auch keine Zinsen. Profitieren lässt sich nur von steigenden Edelmetallpreisen.
- Achten Sie auf die Kosten. Sparkonten sind oft kostenfrei, bei Wertpapieren und Investmentfonds dagegen fallen Kosten an. Die häufig günstigeren ETFS können eine Alternative zu aktiv gemanagten Fonds darstellen. Auch ein ständiges Veräußern und Neuanlegen von Wertpapieren oder Fondsanteilen kann finanziellen Aufwand verursachen. Es gilt die alte Börsenweisheit: "Hin und her macht Taschen leer."
- Entscheiden Sie sich nur für Anlageprodukte, die Sie verstehen.
(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 02. November 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, awi