Ratgeber

Edeka und Kaiser's Kein Rucola in den Regalen

Nach dem Fund von Giftpflanzen in einer Packung Rucola-Salat aus einem Supermarkt bei Hannover haben mehrere Lebensmittelketten deutschen Rucola-Salat aus ihrem Sortiment genommen.

Rucola, wie wir ihn als Salat kennen ...

Rucola, wie wir ihn als Salat kennen ...

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach dem Fund von Giftpflanzen in einer Packung Rucola-Salat aus einem Supermarkt bei Hannover haben mehrere Lebensmittelketten deutschen Rucola-Salat aus ihrem Sortiment genommen. Die Filialen von Kaiser's Tengelmann und die Edeka-Gruppe verkaufen bis auf weiteres keinen Rucola-Salat mehr, der aus deutschem Anbau stammt. Einen entsprechenden Bericht der Mainzer "Allgemeinen Zeitung" bestätigten die Unternehmen. Bei Rewe dagegen wird Rucola zunächst weiter verkauft. "Wir haben ein sehr gutes Kontrollsystem", sagte ein Sprecher in Köln.

Von der Reaktion der Lebensmittelketten sind vor allem die Salatanbauer in Rheinland-Pfalz betroffen. Der Großteil des deutschen Rucolas wird dort auf einer Fläche von rund 360 Hektar angebaut. Der Schwerpunkt liegt in der Pfalz.

... und das giftige Kreuzkraut.

... und das giftige Kreuzkraut.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Unterdessen haben Lebensmittelkontrolleure in Niedersachsen bisher keine weiteren Verunreinigungen aufgedeckt. In Städten und Landkreisen seien Packungen mit Rucola-Salat gekauft und untersucht worden, ohne dass dabei zunächst schädliche Kräuter entdeckt wurden, teilte das Agrarministerium in Hannover mit. Ein Verbraucher hatte angegeben, in einer Packung Rucola-Salat Blätter des giftigen Gemeinen Greis- oder Kreuzkrautes (Senecio vulgaris) entdeckt zu haben. Die zur Edeka-Gruppe zählenden Supermarkt-Discounter Plus und Netto nahmen daraufhin vorsorglich Rucola bundesweit aus dem Sortiment.

"Wir werden bis auf weiteres auf den Handel mit Rucola verzichten", sagte Edeka-Sprecher Alexander Lüders. "Wir gehen davon aus, dass bei den Verbrauchern die ein- oder andere Verunsicherung herrscht. Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, um der Verunsicherung bei den Verbrauchern vorzubeugen."

Große Ähnlichkeit

"Aus Vergiftungsfällen ist bekannt, dass die Pflanze bei Menschen und Tieren lebensbedrohliche Leberschädigungen verursachen kann", hieß es in der Mitteilung des rheinland-pfälzischen Verbraucherschutzministeriums. Das gelb blühende Gemeine Greis- oder Kreuzkraut, dessen Hauptblütezeit Juli bis August ist, hat nach Angaben der Experten gewöhnlich 15 bis 20 Millimeter breite Einzelblüten mit gefiederten Blütenblättern, die kräftigen Stängel sind meist rot gefärbt.

Nicht ungefährlich sei auch der Verzehr von zu Wildformen zurückgekreuzten Zucchini. Die Folge könnten Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sein. Nur durch den ungewöhnlich bitteren Geschmack ließen sich die Pflanzen von einer essbaren Zucchini unterscheiden. Komme es dennoch zu einer Vergiftung oder nur zum Verdacht, so werde empfohlen, unverzüglich Rat beim Hausarzt oder bei einem Giftinformationszentrum einzuholen, riet das Ministerium.

Quelle: ntv.de, dpa

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