Ratgeber

Schlampige Online-Bewerbung Keine Chance für Sexymaus91

Bewerbungsmappen, Lebensläufe, Portokosten: Die ersten Schritte ins Berufsleben waren lange Zeit aufwendig und teuer. Das Internet hat vieles vereinfacht: Schnell und scheinbar weniger förmlich können Jobsuchende per E-Mail oder Onlineformular mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt treten. Doch bei Bewerbungen im Netz können gerade Berufsanfänger in viele Fallen tappen.

"Gerade für Einstiegspositionen gehen bei den Unternehmen meist sehr viele Bewerbungen ein, die am Computer einfach schneller aussortiert werden können", sagt Bewerbungsberater Christian Püttjer. Auch die vielen Online-Stellenbörsen, bei denen Kandidaten über ein fertiges E-Mail-Formular direkt Kontakt zu Betrieben aufnehmen können, tragen zum Trend bei.

Bei immer mehr großen Betrieben wird die persönliche E-Mail durch ein Standardformular auf der Firmenwebsite ersetzt. Sie auszufüllen kann mühsam sein, die Firmen haben dadurch aber Vorteile, erklärt Katja Vennemann von der Personalabteilung der Robert Bosch GmbH: "Fertige Formulare kann ich zügig an die jeweilige Abteilung weiterleiten."

Bewerbungshomepage geht nicht immer

Kreative können Personalchefs mit einer eigenen Webseite auf sich aufmerksam machen. Der Link wird oft per E-Mail versendet. Davon rät Püttjer aber ab: "Personalchefs mögen das nicht. Da müssen sie sich die Informationen erst selbst zusammensuchen." Zudem sollte die Bewerbung aufs angesprochene Unternehmen eingehen, ein individuelles Anschreiben ist also trotzdem Pflicht. Bei IT-Firmen kommt eine Bewerbungshomepages oft dagegen gut an, sagt Ilona Mirtschin von der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Welchen Bewerbungsweg sie nutzen, sollten Neulinge besser nicht selbst entscheiden. Steht nicht in der Stellenanzeige oder auf der Webseite des Firma, was am liebsten gesehen wird, klärt ein Anruf das Problem.

Ganz wichtig ist es, auch bei Online-Bewerbungen Konventionen einzuhalten. Wer noch keine Erfahrung im Verfassen von Anschreiben und Lebenslauf hat, sollte sich gründlich damit auseinanderzusetzen. "Es gibt unzählige Ratgeber auf dem Buchmarkt, die Anfängern die nötigen Kenntnisse vermitteln", sagt Katja Vennemann.

Auch aus technischer Sicht lauern Fallen. Dazu gehört die Größe von Anhängen: "Die Obergrenze liegt bei zwei Megabyte. Sonst kann das Öffnen zu Geduldsprobe geraten und der Ansprechpartner ist schon vorher vergrätzt. Beim Format rät Vennemann zum PDF - möglichst eine Datei für verschiedene Dokumente. "Zuerst kommt das Anschreiben, dann der Lebenslauf und anschließend die Zeugnisse."

Ohne Sorgfalt wird es nichts

Füllen Bewerber Formulare eines Unternehmens aus, sollten sie sich dafür Zeit nehmen. "Onlinebewerbungen verleiten gerade Berufseinsteiger dazu, sie zu schnell zu bearbeiten", hat Bewerbungsberater Püttjer festgestellt. Um aus der Masse herauszustechen, sind gewissenhafte Antworten auf offene Fragen wichtig. Außerdem kommt es leicht zu Fehlern, wenn zu zügig gearbeitet wird. Die Abkürzung "MfG" wird ebenfalls besser vermieden - besser ist "Mit freundlichen Grüßen".

Tabu sind Absenderadressen vom Typ sexymaus@xy.de. "Das wirkt unseriös", sagt Christian Püttjer. Wer sich schon für die Bewerbung selbst ins Zeug gelegt hat, für den dürfte es bei Bedarf auch nicht zu viel der Mühe sein, sich eine Adresse zuzulegen, die aus dem eigenen Vor- und Nachnamen besteht.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen