Knusprige Maisflocken im Test Kellogg's Cornflakes "mangelhaft"
30.05.2011, 12:30 UhrCornflakes sind die schnelle Mahlzeit zum Frühstück oder für zwischendurch. Die Gebrüder Kellogg haben sie per Zufall erfunden. 17 teils "sehr gute" Produkte hat die Zeitschrift Öko-Test untersucht, doch ausgerechnet das Original patzt.

Nur mit Obst oder weiteren Zutaten werden Cornflakes zur vollwertigen Mahlzeit.
(Foto: BrandtMarke, pixelio.de)
Schneller kann man ein Frühstück nicht zubereiten: Packung auf, Cornflakes raus, Milch darüber gießen, fertig. Gerade im Sommer greifen viele gerne zu Cerealien, weil diese durch die kühle Milch oder den Joghurt besonders frisch schmecken und einen guten Start in den Tag ermöglichen. Wer etwas mehr Zeit hat, kann das Cornflakes-Frühstück natürlich noch mit allerhand Zutaten verfeinern. Obst steht ganz oben auf der Wunschliste der Genießer, aber auch Nüsse, Kerne oder Fruchtquark peppen die Mahlzeit deutlich auf.
Rund ein Kilo Cornflakes vertilgt jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr. Damit sind Cornflakes in Deutschland beliebter als Müsli, wovon hierzulande nur 700 Gramm pro Jahr und Kopf im Schnitt verzehrt werden.
Erfindung aus Zufall
Die Erfindung der Cornflakes liegt weit zurück – und war eigentlich eher ein Missgeschick. Die Brüder John Harvey und William Keith Kellogg hatten 1894 versehentlich gekochten Mais über Nacht stehen lassen. Statt die Mais-Pampe wegzuwerfen, drehten sie die Brüder durch eine Walze und trockneten die platten, kleinen Fladen.
Der Verzehrgenuss stellte sich allerdings nicht wirklich ein. Die so entstandenen Cornflakes schmeckten äußerst fade. Erst die Beimischung von Zucker und Malz verliehen der Zufallserfindung den bekannten Geschmack. Bis heute werden manche Cornflakes immer noch durch Kochen, Walzen und Rösten hergestellt.
Inzwischen hat sich darüber hinaus ein zweites Herstellungsverfahren entwickelt. Ähnlich wie bei der Herstellung von Stapelchips und Erdnussflips kommt das Extruderverfahren zum Einsatz. Dabei werden Maismehl, Wasser und die weiteren Zutaten zu einem Brei vermengt, der aus Formdüsen gedrückt, gewalzt, getrocknet und geröstet wird. Die ursprüngliche Herstellung gilt jedoch als aromatischer.
Bedruckter Karton verunreinigt Flakes
Wie gut die im Handel erhältlichen Cornflakes sind, hat die Zeitschrift Öko-Test untersucht. Insgesamt 17 verschiedene Sorten kauften die Tester ein – darunter auch fünf Bio-Produkte. Hierbei ging es im Wesentlichen um die Schadstoffprüfung und die Deklaration.
Wenn die Gebrüder Kellogg von dem Testergebnis erfahren würden, würden sie sich wahrscheinlich im Grabe umdrehen. Ausgerechnet "Kellogg's Corn Flakes Die Originalen" gehen mit der Note "mangelhaft" als schlechtestes Erzeugnis aus dem Test.
Mit Schuld daran sind Mineralölrückstände, die sich in mehr als der Hälfte der getesteten Produkte befanden. Besonders ärgerlich ist, dass die Cornflakes ursprünglich wahrscheinlich gar nicht belastet waren. Die Mineralölrückstände stammen aus den bunt bedruckten Karton-Verpackungen. Verteufeln muss man die Pappe aber nicht, das zeigen die konventionell hergestellten Testsieger. Crownfield Cornflakes (Lidl), Gut & Günstig Corn Flakes (Edeka) und Korn Mühle Corn Flakes (Netto) erhielten trotz bedruckten Pappkartons die Note "sehr gut". Mit Preisen von 74 bis 82 Cent pro 375 Gramm sind sie zudem noch sehr günstig.
Keine sonstigen Schadstoffe
Darüber hinaus fiel bei allen getesteten Produkten positiv auf, dass Schimmelpilzgifte und Acrylamid nur in unbedenklichen Spuren zu finden waren. Auch der Einsatz von Pestiziden oder gentechnisch verändertem Mais war im von Öko-Test beauftragten Labor nicht nachweisbar.
Übrigens sind Cornflakes weder ein besonders kalorienarmes noch vollwertiges Frühstück. Die Flakes alleine liefern überwiegend Kohlehydrate. Eine vollwertige Mahlzeit wird daraus nur, wenn man zum Beispiel frisches Obst hinzufügt.
Quelle: ntv.de