Seitenaufprallschutz jetzt mit Airbag Kindersitze im Test
26.05.2011, 12:36 UhrWie Kinder am sichersten im Auto unterwegs sind, ist eine Frage, die Eltern immer wieder beschäftigt. Die Auswahl an Kindersitzen ist riesig. Angefangen von der Babyschale bis hin zum Kindersitz für Grundschulkinder gibt es einiges zu beachten.

Die Stiftung Warentest hat 19 Autokindersitze unter die Lupe genommen.
Das Geschrei auf dem Rücksitz ist groß. Still sitzen ist nicht gerade die Lieblingsbeschäftigung unserer lieben Kleinen. Autofahren macht Kindern oft Spaß - aber meist nur für eine halbe Stunde. Dann wird es langweilig. Glückliche Eltern zeichnen sich dadurch aus, dass sie Kinder haben, die dann einfach ins Traumland hinüberdösen. Die anderen müssen versuchen, die kleinen Quengler irgendwie zu beruhigen.
Eigentlich hatten es die Eltern des dreijährigen Kevin nur gut gemeint. Sie haben sich für einen Kiddy Guardian entschieden. Keine schlechte Entscheidung, wie jetzt das Testergebnis der Stiftung Warentest zeigt. Der Kiddy Guardian platziert sich im Testfeld weit vorn. Die Tester loben den guten Gurtverlauf, die geringe Fehlbedienungsgefahr, die günstige Sitzposition sowie die gute Polsterung und Beinauflage.
Strangulierungsgefahr minimieren

Kinder brauchen Bewegungsfreiheit.
Gerade der Gurtverlauf ist bei Kindern sehr wichtig. Verläuft dieser zu nah am Hals, besteht Strangulierungsgefahr beim scharfen Bremsen oder bei einem Unfall. Beim Kiddy Guardian wird dies durch einen separaten Fangkörper gelöst, mit dem das Kind quasi eingeklemmt wird. Der Gurt verläuft über diesen Fangkörper und stellt keine Gefahr mehr dar. Was Crashtest-Dummys egal ist, mag allerdings nicht jedes Kind, denn die ohnehin schon eingeschränkte Bewegungsfreiheit in einem Kindersitz wird so nochmals reduziert. Eltern sollten sich im Optimalfall erst einmal bei Freunden einen Sitz für ein paar Tage ausleihen und testen, wie das Kind darauf reagiert.
Erstmals hat die Stiftung Warentest Kindersitze auch auf Schadstoffe überprüft. Für viele Eltern ist dies inzwischen neben der Sicherheit auch ein wichtiges Kaufargument. Obwohl in Tests von Kinderspielzeugen, Laufrädern und Hochstühlen immer wieder krebserregende und fortpflanzungsschädigende Inhaltsstoffe gefunden wurden, verlief dieser Prüfpunkt bei dem aktuellen Kindersitztest der Stiftung Warentest erfreulich. Die Mehrzahl der geprüften Produkte ist unbedenklich. Um Schadstoffe zu reduzieren, raten die Tester, Bezüge wie neue Kleidung erst einmal zu waschen.
Eingebauter Airbag
In der Tendenz werden Kindersitze immer breiter und wuchtiger. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Kinder mehr Platz haben. Zusätzliches Volumen wird aufgebaut, um einen noch besseren Unfallschutz zu gewährleisten. So verfügen die beiden Kindersitze von Römer Kid Plus und Kidfix über SICT: Side Impact Cushion Technology oder im schnöden Deutsch ausgedrückt: Seitenaufpralldämpfungstechnik. In den auf beiden Seiten angebrachten Schalen sind Luftpolster enthalten, die bei einem seitlichen Aufprall zu einem schnelleren Abstützen an der Karosserie führen und durch kontrolliertes Luftablassen die Unfallsicherheit verbessern sollen.
Der quasi dauerhaft aufgeblasene Airbag konnte die Tester überzeugen. Wer allerdings drei Kindersitze oder drei Personen auf der Rückbank unterbringen will, gerät mit den breiten Kindersitzen zunehmend in Schwierigkeiten. Mehr als zwei Kindersitze finden in vielen Autos einfach keinen Platz auf der Rückbank.
Ein Kind, drei Sitze

Seitlich angebrachte Luftpolster sorgen für einen besseren Schutz.
Bis das Kind zwölf Jahre alt oder 1,50 Meter groß ist, sollte man einen Kindersitz verwenden. In den meisten Fällen bedeutet dies, dass das Kind nach der Babyschale noch zwei weitere Kindersitze braucht. Ein Kindersitz lässt sich laut Stiftung Warentest nur sparen, wenn man von einer großen 0+Babyschale auf einen der mitwachsenden Kindersitze der Gruppe I/II/III wechselt.
Insgesamt hat die Stiftung Warentest 19 Autokindersitze der Normgruppe 0+ bis III unter die Lupe genommen. Nur ein Modell erhielt die Note "sehr gut": Dem Römer Baby Safe plus SHR II mit Isofix attestierten die Tester einen sehr guten Unfallschutz, gute Handhabung und keine Schadstoffbelastung. Er ist nach der Geburt für Kinder bis 13 Kilogramm geeignet. Empfehlenswert in der Gruppe I/II/III (neun bis 36 Kilogramm) sind der Kiddy Guardian Pro 2, der allerdings mit einer nennenswerten Schadstoffbelastung zu kämpfen hat, und der Cybex Pallas 2-fix. In der Gruppe II/III (15 bis 36 Kilogramm) waren gleichauf der Cybex Solution X2-fix, Kiddy Cruiserfix pro und der Römer Kidfix SICT.
Quelle: ntv.de