Ratgeber

Niedrigste Stornoquote seit 20 Jahren Lebensversicherte kündigen seltener

Klassische Lebensversicherungen stehen bei Sparern nicht mehr hoch im Kurs. Trotz drohender Garantiezinssenkung im gab es im Jahr 2012 deutlich weniger neue Verträge. Doch es gibt auch Entwicklungen, über die sich die Lebensversicherer freuen können.

Geringe Rückkaufswerte machen die Kündigung teuer.

Geringe Rückkaufswerte machen die Kündigung teuer.

(Foto: picture alliance / dpa)

Fast jede zweite Lebensversicherung wird vorzeitig aufgelöst, so liest man allenthalben. In den letzten Jahren zeigten sich die Kunden wieder treu er: 2012 ist der Anteil vorzeitiger Kündigungen nach Verbandsangaben auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gesunken.

Die Stornoquote fiel 2012 geringfügig auf 3,48 Prozent nach 3,49 Prozent im Jahr zuvor, wie der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilte. 1993 wurden 3,38 Prozent aller bestehenden Lebensversicherungspolicen gekündigt. Bis zum Jahr 2004 kletterte die Quote auf 4,20 Prozent, anschließend ging sie allmählich wieder zurück.

"Die Entwicklung zeigt, dass die Kunden trotz des niedrigen Zinsumfelds hohes Vertrauen in die Lebensversicherung setzen, zu ihrer Altersvorsorge stehen und diese nicht fahrlässig über Bord werfen", lobt der GDV. Tatsächlich dürften es aber gerade die niedrigen Marktzinsen sein, die Kunden an ihre Lebensversicherung binden. Alte Verträge bringen nämlich weit höhere Garantiezinsen ein, als heute über andere sichere Anlagemöglichkeiten zu erzielen sind – was sie auch für Policenaufkäufer interessant macht. Für Verträge, die zwischen Juli 2000 und Dezember 2003 abgeschlossen wurden, sind 3,25 Prozent Zinsen gesichert. Bis Ende 2006 gab es immerhin noch 2,75 Prozent.

Was Kunden allerdings gern übersehen: Verzinst werden nicht die gesamten eingezahlten Beiträge, sondern nur der Sparanteil. Und der ist von Anbieter zu Anbieter verschieden, je nachdem, wie hoch die Kosten für Versicherung und Verwaltung ausfallen. Zumindest bei letzteren hat sich in den letzten Jahren nicht viel getan: Im Durchschnitt fließen 2,4 Prozent der Brutto-Beiträge in die Verwaltung. Vor dem Einzug der EDV war das noch anders: Mitte der 80er Jahre lag die Verwaltungskostenquote laut GDV bei über sechs Prozent.   

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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