Ratgeber

Das Expertengespräch Lohnt Investment in Windkraft?

Die Solarbranche boomt. Doch was ist eigentlich mit der Windenergie? Riesige Windräder stehen aller Orten und erzeugen Strom. Ob sich ein Investment lohnt, verrät Andreas Brodtmann von der Berenberg Bank im Expertengespräch.

n-tv: Die Windenergie steht ein bisschen im Schatten der Sonnenenergie. Sollte man verstärkt auch wieder auf Windenergie setzen?

Andreas Brodtmann: Ich glaube, die Windenergie steht zu Recht im Schatten der Sonnenergie. Wenn man die Bedeutung und die Bedeutungszunahme alternativer Energiequellen vergleicht, ist es für einen Privathaushalt sehr viel leichter, Sonnenpanele auf das eigene Hausdach zu setzen, als sich eine Windanlage in den Garten zu stellen. Das gleiche Problem besteht auch bei großen Dimensionen. Die Windparks sind auch aufgrund von Umweltaspekten extrem umstritten. Zu nennen sind da die Lautstärke, die von den Rotoren ausgeht und Zerstörung von Umwelt aufgrund der Optik. Darüber hinaus ist der Wind nicht prognostizierbar und Turbinen werden brüchig, was zu operativen Problemen führt. Die einfachere Energie ist die Solarenergie. Deshalb ist für mich langfristig die Solarbranche interessanter.

Wie bewerten Sie die mögliche Übernahme von Repower durch den Atomstromanbieter Areva?

Das Verständnis von Franzosen in Bezug auf Atomenergie ist ein ganz anderes als bei uns Deutschen. In unseren Nachbarländern wird Atomstrom ja als alternative, saubere Energie bezeichnet. In Deutschland haben wir damit eher Probleme. Insofern passt die Übernahme aus französischer Sicht sehr gut ins Bild. Es zeigt auch, dass das Segment grundsätzlich interessant ist. Auf der anderen Seite ist das Segment börsenmäßig betrachtet so klein, dass man nicht wirklich von einem Sektor Windenergie sprechen kann. Denn es gibt letztlich nur ein oder zwei Unternehmen. Es ist sehr schwierig, hier solide zu investieren.

Es war ja auch lange Zeit modern, sich direkt an einem Windpark zu beteiligen. Was halten Sie davon?

Das ist sehr schwierig, weil dies ja meist über geschlossene Fonds passiert. Diese Fonds haben in der Vergangenheit überteuert angeboten. Der tatsächliche Ertrag war niedriger als der prognostizierte, weil der Wind sich nicht wie vorhergesagt entwickelte. In der Folge waren die Renditen unterdurchschnittlich. Der Aktienmarkt in diesem Sektor ist extrem klein. Das einzige deutsche Unternehmen, Repower, ist in der Übernahme. Es gibt noch jeweils ein Unternehmen in Frankreich und Belgien. Wir warnen davor, Einzelwerte zu kaufen. Wir plädieren aufgrund des kleinen Marktes zu diversifizieren und in alternative Energien insgesamt über Fonds und Zertifikate zu investieren.

Welche Produkte empfehlen Sie?

Da wäre ein in Dollar notierter alternativer Energiefonds von Merrill Lynch, der eine aktive Asset Allocation macht und auch neue Trends aufnimmt. Das ist der "MLIIF New Energy Fund A" (WKN 630940). Außerdem empfehlen wir ein Zertifikat in Euro, das sehr schön Solar- und Windenergie unter einen Hut packt: das "ERIX-Zertifikat" (WKN SG1ERX).

Quelle: ntv.de

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