Ratgeber

Vorwürfe von Ökotest Mauschelei bei Warentest?

Wie unabhängig sind Tests? Stecken wirtschaftliche oder staatliche Interessen dahinter? Werden Ergebnisse geschönt? Diese Fragen darf man stellen, bekommt aber meistens nur inhaltsleere Antworten. Jetzt kommt Ökotest aus der Defensive, greift öffentlich die Stiftung Warentest an und stellt zwei Tests in Frage.

In beiden Zeitschriften – Ökotest und Test – wurden zwei Lebensmittel getestet: Honig und Sojaprodukte. In der Januar-Ausgabe berichtete Ökotest, dass von 24 untersuchten Honigen elf mit Gen-Tech-Pollen verunreinigt waren.

Drei Wochen später erschien die Zeitschrift Test der Stiftung Warentest ebenfalls mit einem Honig-Test. Darin wurden von 35 Honigen je drei Gläser, also insgesamt 105 Proben, untersucht. Dabei wurde in keiner Probe eine Belastung mit Gen-Pollen entdeckt. "Das wirft die Frage auf, warum ausgerechnet die Tests der staatlich finanzierten / unterstützten Stiftung Warentest die regierungsoffizielle Position bestätigen, dass man gentechnische Landwirtschaft betreiben kann, ohne dass es zu einer Verunreinigung von gentechnikfreien Produkten kommt", heißt es in einer Pressemitteilung von Ökotest.

"Absoluter Quatsch"

Stiftung-Warentest-Pressesprecherin Heike van Laak weist gegenüber n-tv.de die Vorwürfe von Ökotest deutlich zurück: "Das ist absoluter Quatsch. Wir haben bei unserem Honig-Test nach Gen-Spuren gesucht aber keine gefunden." Es könne sein, dass es sich um andere Chargen oder Anbaugebiete handelt, so van Laak. "Wo wir nichts finden, da ist nichts und da kann man auch nichts künstlich produzieren." Die Methoden, wie die Honigproben untersucht wurden, waren laut van Laak bei Stiftung Waretest und Ökotest identisch.

Auch die unterstellte Einflussnahme von staatlicher Seite gebe es nicht. "Uns redet hier niemand rein", vertritt van Laak ihren Standpunkt. Der Anteil der staatlichen Förderung der Stiftung Warentest liegt bei etwa zehn Prozent. 90 Prozent des Etats werden durch den Verkauf der Publikationen erwirtschaftet.

Im vergangen Jahr wurden laut van Laak 80 Lebensmittel mit hohem Soja-Anteil auf Gentechnik-Spuren getestet. Dort sei man auch fündig geworden und habe dies so veröffentlicht.

Quelle: ntv.de

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