Ratgeber

Gebäudesanierung Mieter sollen weniger zahlen

Energiesparen durch Gebäudesanierung, ja bitte. Aber nicht, wenn die Kosten vor allem den Mietern auf die Füße fallen, findet der Deutsche Mieterbund. Modernisierungskosten sollten demnach auch die tragen, die durch Wertsteigerungen davon profitieren: Die Vermieter.

Gute Wärmedämmung nützt nicht nur den Mietern.

Gute Wärmedämmung nützt nicht nur den Mietern.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Beim Energiepaket zur Gebäudesanierung werden Mieter über Gebühr zur Kasse gebeten. Das meint zumindest der Deutsche Mieterbund. Die Ausgaben sollten dem Verband zufolge zwischen Mietern, Vermietern und Staat gedrittelt und die öffentlichen Fördermittel von geplanten 1,5 Milliarden auf 5 Milliarden pro Jahr aufgestockt werden. "Wir wollen der notwendigen Energiewende nicht im Wege stehen. Aber die Mehrkosten müssen gerecht geteilt werden", sagte Mieterbund-Präsident Franz-Georg Rips Rips zum Auftakt des 64. Deutschem Mietertages.

Auch bei einer energetischen Modernisierung dürften wie bisher elf Prozent der entstandenen Modernisierungskosten auf die Miete aufgeschlagen werden, beklagte der Mieterbund. Bei einer Investition in Höhe von 20.000 Euro könnte das eine monatliche Mieterhöhung von gut 180 Euro bedeuten. "Konsequenz dieser gesetzlichen Regelung ist: Je teurer die Modernisierung ausfällt, desto höher steigt die Miete", kritisierte Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten. Sein Vorschlag: den Mietanstieg daran koppeln, wieviel Energie- und damit Kosteneinsparung die Maßnahme tatsächlich bringt. Ein Drittel der Kosten sollten zudem die Vermieter übernehmen, die mit der Modernisierung eine Wertsteigerung und bessere Verkaufbarkeit ihrer Objekte erreichten.

Der erweiterte Modernisierung sbegriff birgt nach Ansicht des Mieterbunds eine weitere Gefahr: Er erwartet künftig schärfere Auseinandersetzungen darüber, inwieweit Vermieter aufgeschobene Instandhaltungsarbeiten - die eigentlich von der Miete finanziert werden müssen - nun als energetische Sanierung deklarieren und auf die Mieter abwälzen. Kritisch sehen die Mieterschützer auch, dass es künftig während energetischer Umbauarbeiten bis zu drei Monate lang nicht mehr möglich sein soll, die Miete zu mindern.

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Quelle: ntv.de, dpa

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