Montag geht's los Mit Riester ins Eigenheim
31.10.2008, 15:31 UhrDie Deutschen können künftig mit einem Riester-Vertrag für ihr Eigenheim sparen: Banken und Bausparkassen bieten ab Montag so genannte Wohn-Riester-Produkte an. Deutschlandweit bekommen zunächst rund 450 der neuartigen Verträge eine staatliche Vertriebs-Erlaubnis, wie Peter Abrahams, Sprecher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), bestätigte. Die neuen Angebote wird es zunächst vor allem bei Sparkassen und Bausparkassen geben. Andere Banken haben bisher kaum Produkte angemeldet. Wohn-Riester-Sparer können mit staatlichen Zuschüssen für ein Eigenheim sparen und einen Immobilienkredit abbezahlen.
Mehr als 400 der deutschlandweit 438 Sparkassen böten ab kommender Woche eigene Wohn-Riester-Produkte an, kündigte eine Sprecherin des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes an. Die Produkte trügen den Namen "Riester-Darlehen". Allerdings sei jede Sparkasse in der Gestaltung der Konditionen frei. In den Sparkassen würden außerdem auch die Angebote der Landes-Bausparkassen (LBS) vertrieben.
Bausparen mit Riester
Auch die Bausparkassen wollen Produkte anbieten, darunter die Marktführer Schwäbisch Hall, Wüstenrot und BHW sowie die meisten Landes-Bausparkassen. So wirbt Schwäbisch Hall bereits mit dem Produkt "Fuchs WohnRente". Die Konditionen der Riester-Produkte dürften sich nicht wesentlich von normalen Bauspar-Produkten unterscheiden. Auch hier gibt es eine Anspar- und eine Tilgungsphase. Beide Phasen werden steuerlich gefördert.
Von den Banken haben laut Bafin bislang nur sehr wenige bereits Produkte in petto. So will etwa die Dresdner Bank nach eigenen Angaben spätestens bis Jahresende mit einem eigenen Angebot an den Start gehen. Eine Sprecherin des Bundesverbands deutscher Banken sagte aber, sie sei sicher, dass in den kommenden Monaten "etliche" Bankprodukte folgen würden. Wohn-Riester-Produkte dürfen ab dem 1. November vertrieben werden. In den drei Monaten zuvor mussten sich die Anbieter ihre Angebote staatlich zertifizieren lassen.
Kompliziertes Verfahren
Derzeit können Riester-Sparer ihr Geld - maximal vier Prozent ihres Bruttolohns - in drei Produkt-Arten investieren: Rentenversicherungen, Aktienfonds oder Banksparpläne. Der Staat fördert dies mit Zulagen und Steuervorteilen. Im Alter muss auf die Riester-Rente dann aber Steuern gezahlt werden. Künftig können die steuerlich geförderten Riester-Zahlungen auch für den Kauf einer Immobilie genutzt werden. Zudem kann Haus oder Wohnung gekauft und anschließend mit Wohn-Riester der Kredit abgezahlt werden.
Die steuerlich geförderten Beträge werden auf einem fiktiven Konto vermerkt und im Rentenalter mit dem individuellen Steuersatz versteuert. Wer seine Immobilie verkauft, muss die Förderung zurückerstatten, es sei denn, er nutzt sie zum Erwerb einer anderen Immobilie oder für eine lebenslange Geldzahlung. Auch ohne speziellen Wohn-Riester-Vertrag kann bisher angespartes Kapital für eine Immobilie verwendet werden. Dies kann aber je nach Riester-Vertrag kompliziert sein.
Quelle: ntv.de