Ratgeber

Gestiegene Heizkosten Mit Vermieter sprechen

Mieter sollten den Energieverbrauch ihres Wohnhauses berechnen und mit ihrem Vermieter über Verbesserungen sprechen. Grundlage dafür kann der aktuelle Heizspiegel sein, den der Deutsche Mieterbund (DMB) veröffentlicht hat.

Anhand weniger Daten, etwa den Heizkosten und der beheizten Wohnfläche, lässt sich der Heizenergieverbrauch ermitteln. Diese Zahl gibt Auskunft darüber, ob ein Haus viel oder wenig Energie verbraucht. "Damit können Sie dann zum Vermieter gehen und mit ihm über eine Sanierung sprechen", rät Ulrich Ropertz, Sprecher des DMB in Berlin.

Laut dem bundesweiten Heizspiegel haben die Verbraucher im Jahr 2006 zwar rund sechs Prozent weniger Heizenergie verbraucht. Sie mussten jedoch deutlich mehr zahlen: So stiegen die Kosten für erdgasbeheizte Gebäude im Schnitt um 12,5 Prozent, für fernbeheizte Häuser um 4,7 Prozent und für ölbeheizte Gebäude um 2,3 Prozent. Allerdings seien die Ölpreise schon 2005 um mehr als 30 Prozent angehoben worden. Insgesamt seien seit dem Jahr 2000 die Preise für Heizöl um 44,3 Prozent und für Gas um 57,8 Prozent gestiegen.

Energieverbrauch der Wohnung meist unbekannt

Zwar kenne fast jeder den Spritverbrauch seines Autos, doch die wenigsten wüssten, wie viel Energie ihre Wohnung verheizt, kritisiert der DMB. Der Heizspiegel soll das ändern. Bei vielen Häusern ließe sich durch Dämmung, eine moderne Heizungsanlage und neue Fenster Energie einsparen. "Einen Anspruch darauf haben Sie als Mieter aber nicht", erklärt Ropertz. Nur wenn die Fenster nicht richtig schließen, die Dämmung defekt oder die Heizung kaputt ist, könnten Mieter die Behebung der Mängel einfordern. Einen Anspruch auf eine energetische Sanierung ergebe sich daraus aber nicht.

Der Mieterbund rät Verbrauchern daher, Überzeugungsarbeit beim Vermieter zu leisten. "Modernisierungen werden staatlich über die KfW-Bank gefördert", sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Gesellschaft co2online in Berlin. Eigentümer bekämen günstige Darlehen oder Zuschüsse. "Wenn man sich die Steigerung der Heizkosten anschaut, rechnet sich das", so Loitz. Nach zehn bis 20 Jahren seien die Kosten dann ausgeglichen. Darüber hinaus haben Vermieter die Möglichkeit, elf Prozent der entstehenden Kosten jährlich auf die Miete umzulegen, erklärt Ropertz.
Für die Mieter sind die unmittelbaren Möglichkeiten, den Energieverbrauch der eigenen Wohnung durch bauliche Veränderungen zu senken, hingegen gering. "Bevor man etwas macht, sollte man immer die Zustimmung des Vermieters einholen", sagt Ropertz. Ratsam sei außerdem, sich vorher rechtlich zu informieren. "Sonst kann es passieren, dass Sie beim Auszug wieder alles zurückbauen müssen."

Programmierbare Thermostate

Eine sinnvolle Investition seien programmierbare Thermostate an den Heizkörpern, sagt Tanja Loitz. Mit diesen könnten die Bewohner die Heiztemperatur regulieren. "Tagsüber, wenn Sie aus dem Haus sind, reichen 16 Grad in der Wohnung aus. Eine Stunde, bevor Sie kommen, wird dann stärker geheizt." Auf diese Weise lasse sich der Verbrauch erheblich reduzieren.

Durch sinnvolles Lüften und Heizen können Verbraucher weitere Energie sparen. Wer einen Grad weniger heizt, spart rund sechs Prozent an Heizenergie. Werden abends Roll- oder Fensterläden geschlossen, verringere das den Wärmeverlust um mehr als 20 Prozent. Statt das Fenster zu kippen, sollte mehrmals am Tag mit offenen Fenstern gelüftet werden. Damit die Heizung dann nicht unnötig hochfährt, sollte das Thermostat vorher runtergedreht werden.

Quelle: ntv.de

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