Alt werden im Öffentlichen Dienst Neue Beschäftigungsstudie
04.09.2008, 17:58 UhrDie Zahl der älteren Beschäftigten ist gestiegen. 1999 waren rund 5,2 Millionen Beschäftigte zwischen 50 und 64 Jahre alt, 2006 waren es bereits 5,9 Millionen. Ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung stieg um fast 5 Prozentpunkte auf 22,7 Prozent. Das zeigt der aktuelle "Altersübergangs-Monitor" des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung hatte die Studie in Auftrag gegeben.
Insbesondere die Gruppe der "jungen Alten" zwischen 50 und 54 Jahren hat deutlich zugelegt. Sie wuchs zwischen 1999 und 2006 um mehr als eine halbe Million. Beachtlich gestiegen ist auch die Beschäftigung der 60- bis 64-Jährigen - um fast 200.000 auf 745.000 Personen. Ein Grund für diese Entwicklung ist, dass ein wachsender Teil, besonders der Männer, wegen drohender Rentenabschläge erst später in Rente geht.
Wo arbeiten die Älteren?
Insgesamt bleibt der Beschäftigtenanteil der über 60-Jährigen mit unter vier Prozent zwar weiterhin niedrig, doch ist der Anstieg in allen Branchen spürbar. Besonders lange halten offenbar die Beschäftigten im öffentlichen Dienst durch: In Öffentlicher Verwaltung, Erziehung und Unterricht, Interessenvertretung und Kultur ist der Anteil der Älteren auffallend hoch, in der Bauwirtschaft und im Gastgewerbe hingegen wenig. Die Zahl der älteren Mitarbeiter ist besonders in mittelgroßen Betrieben mit 50 bis 499 Beschäftigten gewachsen, in Großbetrieben stagniert sie.
Wie Betriebe und Arbeitsmarkt auf die Alterung der Erwerbsbevölkerung künftig reagieren werden, ist offen. So lasse sich noch nicht beantworten, ob die nachrückenden, geburtenstärkeren Jahrgänge älterer Arbeitnehmer in den Betrieben bleiben werden, heißt es in der Studie. Denkbar sei auch, dass die Arbeitsplätze fehlen, die eine längere Erwerbstätigkeit erlauben würden.
Quelle: ntv.de