Ratgeber

Keine Vitaminbombe Nutella muss Etikett ändern

Nutella enthält ziemlich wenig Fett und Zucker, dafür aber Vitamine bis zum Abwinken - zu diesem Schluss könne man jedenfalls kommen, wenn man einen Blick auf die Nährwertangaben auf der Rückseite wirft. Verbraucherschützer ziehen deshalb gegen Ferrero vor Gericht - mit Erfolg.

Nutella mag lecker sein, gesund ist es ganz bestimmt nicht.

Nutella mag lecker sein, gesund ist es ganz bestimmt nicht.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Ferrero muss das Nutella-Etikett ändern. Die Vitamin- und Nährstoffangaben könnten Käufer in die Irre führen, befand das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt/Main und gab damit dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) recht (Az.: 6 U 40/11).

In dem Streit ging es um die Tabelle auf der Rückseite des Nutella-Glases, in der unter anderem der Anteil von Fett und Vitaminen als Prozentsatz des Tagesbedarfs angegeben ist. Das Problem: Die Berechnungen basieren auf unterschiedlichen Grundmengen. 

Das beanstandete Etikett.

Das beanstandete Etikett.

Konkret ist der Prozentsatz der empfohlenen Tagesmenge von Nährstoffen – das sind unter anderem Fett und Kohlenhydrate - anhand einer Portion von 15 Gramm angegeben. Der Vitamingehalt bezieht sich dagegen auf 100 Gramm Nutella. Das Ergebnis: Die Angaben für Vitamine liegen bei 30 und 78 Prozent, bei Kohlenhydraten und Fett dagegen bei 3 und 7 Prozent.

Etikett nicht alltagstauglich

Nach Auffassung des vzbv könnten Verbraucher daraus den Schluss ziehen, Nutella enthalte sehr wenig Fett und Kohlenhydrate, dafür aber viele gesunde Vitamine. Eine Einschätzung, die auch das OLG teilt: Die Zusammenhänge würden dem "verständigen Durchschnittsverbraucher erst dann klar, wenn er sich eingehend mit der Tabelle befasst." Ferrero hatte argumentiert, dass die Vorschriften der Nährwertkennzeichnungsverordnung erfüllt seien. Das reichte den Richtern aber nicht. In der "typischen Kaufsituation", also auf die Schnelle am Supermarktregal, würde kaum ein Verbraucher die nötige Zeit und Aufmerksamkeit aufbringen, sich mit der Tabelle länger auseinanderzusetzen. Es handle sich also um eine "relevante Irreführung".

Quelle: ntv.de, ino

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