Ratgeber

Darf der Arzt lügen? Patienten kennen Rechte nicht

Immerhin wissen die meisten, dass sie sich ihren Arzt aussuchen dürfen.

Immerhin wissen die meisten, dass sie sich ihren Arzt aussuchen dürfen.

(Foto: dpa)

61 Prozent der Bundesbürger wissen kaum etwas über ihre Rechte als Patienten. Das geht aus dem nun vorgestellten "Gesundheitsmonitor" der Bertelsmann Stiftung hervor. Zwar weiß fast jeder vom Recht auf freie Arztwahl und auch die umfassende Aufklärungspflicht des Arztes ist den meisten bekannt. Nur neun Prozent wissen aber, dass sie beim Arztwechsel nicht die Originalunterlagen verlangen können.

 

Immerhin 80 Prozent sind darüber im Bilde, dass sie Einsicht in die Behandlungsunterlagen verlangen können. Ebensoviele wissen, dass der Arzt die Angehörigen nur mit Zustimmung des Patienten über dessen Erkrankungen informieren darf. 23 Prozent würden es hinnehmen oder gehen sogar davon aus, dass ihr Arzt ihnen auf bestimmte Fragen die Unwahrheit sagt. In Wirklichkeit ist der Arzt verpflichtet, dem Patienten die Wahrheit über die Krankheit zu sagen. Das wussten allerdings nur 38 Prozent der Befragten. Und 41 Prozent der Versicherten nahmen fälschlicherweise an, dass sie vom Arzt bei unheilbaren Krankheiten eine gezielte Lebensverkürzung verlangen können.

 

Das vom Bundesgesundheitsministerium geplante Patientenrechtegesetz sei dringend notwendig, heißt es in der Studie. "Unsicherheiten können dazu führen, dass der Patient wichtige Rechte nicht in Anspruch nimmt", sagt Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Stiftung. Dieses Unwissen könne den Behandlungsprozess beeinträchtigen.

 

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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