Ratgeber

Dienst ist Dienst ... Privatangelegenheiten im Job

Die Erledigung privater Angelegenheiten während der Arbeitszeit rechtfertigt nicht ohne weiteres gleich eine fristlose Kündigung. Das entschied jetzt das Landesarbeitsgericht (LAG) Rheinland- Pfalz in Mainz. Nach Meinung des Gerichts verletzt ein Arbeitnehmer in diesem Fall zwar seine arbeitsvertraglichen Pflichten. Dennoch sei erst einmal eine erfolglose Abmahnung erforderlich, bevor der Arbeitgeber kündigen dürfe (Urteil vom 10.7.2008 - Az.: 10 Sa 209/08).

Das Gericht gab mit seinem Urteil der Klage eines Lastwagenfahrers statt. Sein Arbeitgeber hatte ihm fristlos gekündigt, weil der Mann während der Arbeitszeit ein Erdkabel mit einem Altmetallwert von etwa 1700 Euro auf- und später wieder abgeladen hatte, um es auf dem Betriebsgelände zu zerschneiden. Dann wollte der Fahrer es privat verwerten.

Das LAG räumte ein, dass der Kläger sich während seiner Arbeitszeit mit privaten Dingen befasst habe und damit seinen Arbeitsvertrag verletze - unabhängig von der dafür in Anspruch genommenen Arbeitszeit. Da es sich aber um ein sogenanntes steuerbares Verhalten des Arbeitnehmers handele, sei es aus Gründen der Verhältnismäßigkeit geboten, den Mitarbeiter zunächst abzumahnen. Nur wenn dies nicht fruchte, dürfe er entlassen werden.

Quelle: ntv.de

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