Ratgeber

Autokauf Rabatte nicht nur für Barzahler

Bar bezahlen im Autohaus ist heute nicht mehr die Regel. Doch viele fühlen sich mit dieser Variante immer noch am wohlsten: "Entweder ich zahle bar oder ich kann es mir nicht leisten", meint Autokäufer Rainer Henke. "Man kann den Kauf abhaken und braucht keine Angst zu haben, dass am Ende des Monats das Geld für die Rate nicht reicht. Deshalb ist Barzahlung meine Philosophie."

Immerhin 30 Prozent aller Autos werden noch bar bezahlt. Doch der Autohändler Wolfgang Huber beobachtet, dass sich immer mehr auch trauen, einen Kredit einzutüten: "Es gibt nach wie vor den klassischen Barzahler, doch die Tendenz geht immer mehr zum Leasing und der Finanzierung."

Finanzierungsmöglichkeiten

Will der Käufer finanzieren, gibt es drei Möglichkeiten: Den klassischen Ratenkredit, das Leasing oder die Drei-Wege-Finanzierung. Die funktioniert so: Bei einem Auto, das 23.500 Euro kostet, macht man eine Anzahlung von rund 5.000 Euro und zahlt eine kleine Rate von 250 Euro. Nach drei Jahren kann man den Wagen kaufen, muss dann aber eine hohe Schlussrate von 12.000 Euro berappen. Alternative: Man finanziert weiter und handelt einen neuen Kredit aus oder man gibt den Wagen zurück. "Die Drei-Wege-Finanzierung hat über den Monat gesehen relativ kleine Raten, so dass sie für jemanden, der nicht so viel Geld zur Verfügung hat, das die günstigste Variante ist", erklärt Kerstin Backofen von der Stiftung Warentest.

Wohl auch deshalb macht diese Art der Finanzierung inzwischen die Hälfte aller Autokredite aus. Welche Finanzierung am besten ist, hängt von den individuellen Voraussetzungen ab. Eins hat eine Untersuchung der Stiftung Warentest allerdings gezeigt: Auch wenn immer noch viele gern bar bezahlen, die günstigste Variante ist das längst nicht mehr, wie das folgende Beispiel beweist.

Barkauf bringt unter Umständen sogar Nachteile

Ein Opel Astra Caravan kostet beim Barkauf 20.800 Euro, mit einem klassischen Ratenkredit bei der Opelbank mit einem Zinssatz von 1,9 Prozent 20.300 Euro. Bei der Drei-Wege-Finanzierung kostet der Opel nur 20.000 Euro - also 800 Euro weniger als beim Barkauf.

Rabatte sind in diesem Vergleich noch nicht eingerechnet. Die sollte man aber auf jeden Fall heraushandeln. Die Erfahrung der Tester zeigt, dass sie unabhängig davon gegeben werden, wie man den Wagen finanziert. "Bei unserer Untersuchung haben wir festgestellt, dass 70 Prozent unserer Testkunden ohne nachzufragen von den Händlern einen Rabatt angeboten bekamen. Weitere 18 Prozent haben andere Zugaben angeboten bekommen, wie kostenlose Fußmatten, Überführung und Anmeldung. Es ist durchaus wichtig, bevor man über die Finanzierung spricht, mit dem Händler über den Preis zu feilschen, weil Rabatte in jedem Fall möglich sind", so Backofen.

Autobank nicht immer am günstigsten

Wer seinen Wagen finanziert, sollte unbedingt prüfen, welche Bank das beste Angebot macht. Der Test ergab zwar, dass die herstellereigenen Autobanken meist den günstigsten Kredit vergeben. Bei BMW, Renault und Audi bot allerdings die Firma VR Leasing die besten Konditionen. Beim Leasing waren die Angebote der Autobanken bei keinem der von Finanztest untersuchten Modelle günstig. Hier schnitt in allen Fällen Sixt am besten ab.

Im Ganzen unzufrieden waren die Tester diesmal mit der Qualität der Beratung. Kredite von 20.000 Euro sind schließlich kein Pappenstiel. Doch ob der Kunde sich das überhaupt leisten kann, prüften nur wenige Verkäufer. Mehr als ein "befriedigend" bekam deshalb keins der gestesteten Autohäuser.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen