Ratgeber

Gaspreiserhebung des Kartellamts Riesige Preisunterschiede

In Deutschland müssen die Verbraucher mit gewaltigen Gaspreisunterschieden leben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Bundeskartellamts mit den Kartellbehörden der Länder. Dabei wurden die Preise von 738 Gasversorgern im gesamten Bundesgebiet ermittelt.

Für ein freistehendes Einfamilienhaus wurde mit einem Jahresverbrauch von 35.000 kWh gerechnet. Glücklich schätzen kann sich, wer von den Stadtwerken Lippstadt mit Gas versorgt wird. Der Preis für die gewünschte Menge Gas beträgt hier ohne Mehrwertsteuer 1594,60 Euro. Die Walldorfer Stadtwerke hingegen verlangen für die gleiche Leistung über 40 Prozent mehr. Hier liegt der Netto-Gaspreis bei 2281,23 Euro, was einer Differenz von 686,60 Euro entspricht.

Sehr unterschiedlich sieht die Gaspreisgestaltung auch in den Großstädten aus. Am wenigsten in einer deutschen Millionenstadt müssen die Berliner bezahlen. Mit 1836 Euro ohne Mehrwertsteuer fällt die Jahresrechnung moderat aus. Teuerer ist es in Hamburg (1902,40 Euro) und Köln (1931,60 Euro).

Wer in und um München lebt, muss ebenfalls mit deutlichen Preisunterschieden leben. Während die Stadtwerke München mit 2001,50 Euro zu den teueren Anbietern gehört, profitieren im Umland gelegene Orte wie zum Beispiel Fürstenfeldbruck vom rund 100 Euro günstigeren Angebot der Erdgas Südbayern GmbH.

Das Bundeskartellamt weist bei seiner Erhebung darauf hin, dass die Rangliste keinen Rückschluss darauf zulässt, welcher Anbieter objektiv als "billig" oder "zu teuer" anzusehen ist oder gar missbräuchlich handelt. Allerdings ist wegen der hohen Resonanz schon eine weitere Erhebung in diesem Jahr geplant.

Quelle: ntv.de

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