Kritik der Wettbewerbsbehörde Ryanair veräppelt Kunden
05.01.2010, 09:02 Uhr
Als Reaktion auf die Kritik bietet Ryanair Tickets zum Behördentarif an.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die britische Wettbewerbsbehörde hat den irischen Billigfluganbieter Ryanair wegen Gebührentricks kritisiert. Ryanair mache sich über seine eigenen Kunden lustig, wenn das Unternehmen behaupte, das Bezahlen eines Tickets online sei ohne Gebühren möglich, sagte der Chef der Behörde, John Fingleton, der Zeitung "The Independent". Dazu müsse der Kunde nämlich seit Beginn des Jahres eine Prepaid-Kreditkarte von Mastercard nutzen, die aber kaum jemand habe. Vor dem Jahreswechsel war das kostenlose Bezahlen laut Bericht nur mit der Electron-Prepaid-Kreditkarte von Visa möglich - ebenfalls ein kaum verbreitetes Zahlungsmittel. Das Bezahlen mit anderen Kreditkarten kostet demnach fünf Pfund oder fünf Euro.
Diese Gebührenpolitik sei "kindisch", sagte Fingleton dem Blatt. Verfolgen werde die Wettbewerbsbehörde dies aber nicht. Er zähle auf "den Zorn und den Frust" der Passagiere, damit sich etwas ändere, sagte der Wettbewerbshüter dem Blatt.
Ryanair wies die Kritik der Behörde zurück. Ein Sprecher erwiderte im Blatt, die Fluggesellschaft sei nicht für die "überbezahlten Fingletons" da, sondern für jedermann, der die garantiert niedrigen Preise des Unternehmens schätze. Nach Erscheinen des Interviews startete Ryanair eine Werbeaktion für Flüge zu je vier Pfund (weniger als fünf Euro) zum "Fingleton-Tarif".
Quelle: ntv.de, AFP