Ratgeber

Unerwünschte Mitbewohner Schimmelgefahr im Haus steigt

Schimmelpilze in den eigenen vier Wänden sind ein Problem. Je nach Empfindlichkeit der Personen, die in dem Haushalt leben, können die Sporen, die über die Atemluft transportiert werden, Allergien auslösen und Krankheiten verursachen. Darüber hinaus schädigen Schimmelpilze auch die Bausubstanz und können Möbel ruinieren.

Wenn es draußen schwül-warm ist, ist die Schimmelgefahr im Haus besonders hoch.

Wenn es draußen schwül-warm ist, ist die Schimmelgefahr im Haus besonders hoch.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Die meisten Menschen gehen davon aus, dass die Schimmelbildung hauptsächlich im Winter ein Problem darstellt. Dabei kann falsches Lüften insbesondere im Keller in der warmen Jahreszeit die Ursache für Schimmelbildung sein. Das Problem liegt in den großen Temperaturunterschieden.

Wenn es draußen im Sommer schwülwarm ist kann die Temperaturdifferenz zwischen der Außenluft und der Kellerluft zehn Grad Celsius und mehr betragen. Die warme Luft kann viel mehr Feuchtigkeit transportieren als die kalte Kellerluft. Wer bei schwülwarmen Temperaturen die Kellerfenster aufreist, lüftet sich quasi den Schimmelpilz mit in den Keller. Die Außenluft kühlt sich im Keller ab, kann die Feuchtigkeit nicht mehr halten, die sich dann an den kältesten Stellen im Raum niederschlägt.

Luftfeuchtemesser helfen

Dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit führt zur Schimmelbildung. Spätestens ab einer länger andauernden relativen Luftfeuchte von über 70 Prozent sollte man aktiv werden. Hilfreich sind da Hygrometer, mit denen man die Luftfeuchte messen kann. So kann man beispielsweise Luftfeuchtemesser außen, im Keller und in einem Wohnraum positionieren. So erhält man schnell einen Überblick, wie hoch die relative Luftfeuchte an den einzelnen Orten ist und ob Lüften eher nutzt oder schadet.

In Wohn- und Schlafräumen spielen noch ganz andere Faktoren eine Rolle. Hier ist der Temperaturunterschied zur Außenluft zwar nicht so groß wie im Keller, doch es gibt in der Wohnung jede Menge zusätzliche Luftbefeuchter. Der Mensch selbst spielt dabei eine entscheidende Rolle. Eine vierköpfige Familie verdampft bis zu 16 Liter Wasser pro Tag durch Duschen, Kochen, Putzen aber auch durch Atmen und Schwitzen. Darüber hinaus sorgen  große Aquarien und Zimmerpflanzen für höhere Luftfeuchte.

Richtig lüften

Beim Lüften dürfen die Fenster nicht nur gekippt werden.

Beim Lüften dürfen die Fenster nicht nur gekippt werden.

(Foto: Thomas Max Müller, pixelio.de)

Da man den Sommer über schlecht aus der eigenen Wohnung ausziehen kann, sollte man einige Regeln einhalten, um die relative Luftfeuchte in den Wohn-, Schlaf- und Kellerräumen auf einen unkritischen Wert zu drücken. Richtiges Lüften spielt dabei eine zentrale Rolle. Im Sommer heißt die Devise: Für Durchzug sorgen, wenn es draußen am kühlsten ist – also spät abends, in der Nacht und am frühen Morgen. Dabei dürfen die Fenster nicht nur gekippt, sondern alle Fenster und Türen sollten für 15 bis 30 Minuten weit geöffnet werden. Ist es auch nachts schwül-warm, bleiben die Kellerfenster am besten geschlossen.

Besonders viel Feuchtigkeit entsteht beim Duschen und beim Kochen. Hier sollte man besonders auf eine ausreichende Belüftung achten. Wer die Möglichkeit hat, sollte eine Dunstabzugshaube installieren, die direkt nach draußen führt. Handtücher trocknet man nach dem Duschen am besten auf dem Balkon oder im Garten.

Wäsche nicht im Keller aufhängen

Auch beim Wäschewaschen ist Vorsicht geboten. Im Sommer sollte diese besser nicht im Keller aufgehängt werden. Auch hier gilt: raus auf den Wäscheständer oder auf die Wäschespinne. Wer das nicht kann, ist mit einem Wäschetrockner gut beraten oder sollte zumindest die Wäsche an einem möglichst warmen, gut belüfteten Raum trocknen lassen.

Wenn die feuchte Luft aufgrund der Wetterlage nicht mehr aus dem Keller rauszubekommen ist, hilft nur noch ein Luftentfeuchter. Es gibt Geräte, die die Luftfeuchte permanent messen und sich ab einem individuell wählbaren Wert automatisch einschalten. Eine zunächst günstigere, aber wesentlich unkomfortablere Lösung sind Granulate, die sich automatisch mit Wasser vollsaugen. Diese müssen allerdings regelmäßig ausgetauscht werden.

Schimmel beseitigen

Sind Schimmelflecken erst einmal entstanden, sollte man kleine Flächen schnellstmöglich beseitigen. Zuvor sollte man allerdings noch versuchen herauszufinden, worin die Ursache der Schimmelbildung lag. Wird diese nicht abgestellt, wird es immer wieder zur Schimmelbildung an der gleichen Stelle kommen.

Für einen kleinen Schimmelfleck bieten die Baumärkte zahlreiche Mittelchen zur Beseitigung an. Laut Bundesumweltamt tut es aber auch hochprozentiger Ethylalkohol, der zum Beispiel auch im günstigen Brennspiritus enthalten ist. Befallene Stellen sollten mehrere Tage hintereinander behandelt werden. Danach soll das Einreiben mit Schmierseife die gereinigten Stellen versiegeln. Spätestens wenn der Schimmel zurückkommt, sollte man einen Experten mit der Ursachenforschung und Behebung des Problems beauftragen.

Quelle: ntv.de

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