Ratgeber

Justiz wird teurer Schnell noch Rechtsschutz sichern

Wer sich einen Anwalt nimmt, muss dafür bald tiefer in die Tasche greifen. Eine geplante Gesetzesänderung sorgt dafür, dass die Kosten für Juristen und Gerichtsprozesse deutlich steigen. Auch Rechtsschutzversicherungen dürften deshalb teurer werden. Besser, man schließt rechtzeitig noch eine Police ab.

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Eine Rechtsschutzversicherung ist nicht nur für chronische Querulanten eine sinnvolle Sache. Wer schon länger über den Abschluss nachdenkt, sollte nicht mehr lange zögern: Es ist nur noch eine Frage der Ze it, bis die Versicherer ihre Beiträge erhöhen. Wenn am das zweite Kostenrechtsmodernisierungsgesetz wie geplant in Kraft tritt, dürften die Policen bald teurer werden.

Noch feilen Vertreter von Bund und Ländern im Vermittlungsausschuss an den Details des neuen Gesetzes. Sobald es verabschiedet wird, werden die Prozesskosten deutlich anwachsen. Erhöht werden nicht nur die Gerichtsgebühren, sondern auch die Abrechnungsentgelte für Sachverständige, Übersetzer und Dolmetscher. Zeugen und ehrenamtliche Richter sollen künftig ebenfalls höhere Aufwandsentschädigungen bekommen.

Auch Anwälte und Notare werden teurer

Ersten Berechnungen zufolge sollen die Anwaltskosten um etwa zwölf Prozent steigen. Damit sollen die Einkommensverluste der Anwaltschaft abgefedert werden, die durch steigende Zulassungszahlen in den letzten Jahren aufgetreten sind. Die letzte Erhöhung fand 2004 statt. Die Gebührensätze von Notaren können sogar um bis zu 20 Prozent klettern ─ je nachdem, in welcher Region die Juristen tätig sind. Hier liegt die letzte Honoraranhebung aber auch schon 25 Jahre zurück.

Ein Rechenbeispiel des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt die finanziellen Auswirkungen für den Verbraucher: Eine typische Kündigungsschutzklage vor einem Arbeitsgericht mit einem Streitwert von 10.000 Euro kostet derzeit im Schnitt 5.800 Euro, wenn sie über zwei gerichtliche Instanzen geht. Künftig wird bei gleicher Ausgangssituation mit Rechtskosten von rund 6.700 Euro zu rechnen sein.

Da aufgrund der generell höheren Rechtskosten auch der Schadensaufwand der Rechtsschutzversicherer steigen wird, kann man davon ausgehen, dass die Beiträge für Rechtsschutzversicherungen demnächst teurer werden. Wer jetzt noch abschließt, sichert sich die günstigere Prämie zumindest noch für die nächsten zwölf Monate. Erhöht der Versicherer während der Laufzeit – was eher selten vorkommt -, kann man vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen.

Doch selbst nach der Erhöhung ist der Jahresbeitrag einer Rechtsschutzversicherung in vielen Fällen immer noch günstiger als das Honorar für eine einzige Arbeitsstunde eines Anwalts.

Der Weg zur Rechtsschutzversicherung ist einfach: Die Policen werden nach dem Baukastenprinzip angeboten, Verkehrs-, Privat-, Berufs- und Mietrechtsschutz kann man sowohl einzeln als auch im Paket abschließen. Mit dem Rechtsschutzversicherungsvergleich von CHECK24 geht das ganz schnell: Anhand einiger weniger Angaben bekommt man eine Liste günstiger und leistungsstarker Tarife, die man auch online abschließen kann.

In der Regel reicht eine Versicherungssumme von 200.000 bis 250.000 Euro aus. Damit lassen sich Prozesse über zwei Instanzen führen. Viele Policen sichern aber noch höhere Summen ohne Aufpreis ab. Deutlich teurer wird der Beitrag hingegen, wenn man komplett auf die Selbstbeteiligung verzichtet. 150 Euro Eigenleistung sind ein guter Kompromiss, zumal man nicht wegen jeder Rechtsfrage zum Anwalt muss. Für eine erste Einschätzung der Lage bieten die Versicherer meist auch eine kostenlose Beratung am Telefon an.

Quelle: ntv.de, ino

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