Sommerreifen im Test Sechs Versager mit Unfallrisiko
25.02.2010, 08:22 UhrAb und zu ist in Deutschland endlich wieder die Sonne zu sehen. Es taut. Die Eis- und Schneemassen verschwinden. An einen Reifenwechsel ist zwar noch nicht zu denken, aber wer im Frühjahr neue Schlappen fürs Auto braucht, kann sich zumindest schon mal informieren, welche Marke das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

(Foto: International Sport Photo)
Noname-Reifen sind erfahrungsegmäß am günstigsten zu haben. Doch wenn es nach dem gemeinsamen Test der Stiftung Warentest, des ADACs und anderen Automobilclubs und Verbraucherorganisationen geht, sollte man nicht nur auf den Geldbeutel schauen. Wer sich für fernöstliche Billigreifen entscheidet, riskiert im Ernstfall auf nasser Straße einen um 70 Prozent längeren Bremsweg und erhöht damit sein Unfallrisiko deutlich, so das Ergebnis des Tests. Billigangebote der Hersteller Interstate, Goodride, Sava, Wanli, Nankang und Sunny landeten wegen sicherheitsrelevanter Schwächen durchweg im Bereich "nicht empfehlenswert".
Dass es auch anders geht, beweisen zehn "besonders empfehlenswerte" Reifen. Auch die 16 "empfehlenswerten" Pneus stellen noch eine gute Wahl dar. Der Rest: Drei "bedingt empfehlenswerte" und sieben "nicht empfehlenswerte" Produkte bekommen die Abwertung meist wegen schlechter Noten auf Nässe oder weil sie im Schnelllauftest versagten.
Die Gewinner
Testsieger im Format 185/65 R 15 H wurde der Pirelli Cinturato P6, ein sehr ausgewogener Reifen mit Bestnote auf nasser Fahrbahn und relativ geringem Verschleiß. Positiv zu erwähnen in dieser Dimension sind auch der Nokian H, der Continental PremiumContact 2, der Dunlop SP Fast Response sowie der Uniroyal RainExpert. Bei den breiteren Schlappen der Größe 225/45 R 17 W/Y hat ebenfalls der Pirelli Cinturato P7 die Nase vorn. Nur wenig nach stehen ihm die Modelle Dunlop SP Maxx TT, der Conti SportContact 3, der Michelin Pilot Sport 3 und der Bridgestone Potenza RE050 A.
Bestleistungen im Kraftstoffverbrauch und Verschleißverhalten stehen in der Regel im Zielkonflikt zum Verhalten auf nasser Straße. Bestes Beispiel dafür ist der Interstate IST-1 M+S mit Bestnoten bei der Haltbarkeit und beim Rollwiderstand. Sein mangelhafter Nässewert führt zur Abwertung auf "nicht empfehlenswert". Ebenso verpasst der sehr kraftstoffsparende und verschleißarme Michelin Energy Saver wegen etwas schwächerer Nasswerte das Prädikat "besonders empfehlenswert". Um also einen Spitzenplatz im Reifentest zu erhalten, kommt es darauf an, in möglichst allen Testdisziplinen gute Werte zu zeigen und in keiner einzigen schwach abzuschneiden. Der Sommerreifentest zeigt einmal mehr, dass sich beim Reifenkauf ein Preisvergleich lohnt. Die Preisspannen reichen bis zu 70 Prozent (Vredestein Ultrac Cento).
Quelle: ntv.de, akl