Spiegelreflexkameras, Camcorder und Bridge-Modelle Die besten Kameras im Test
30.11.2013, 08:30 Uhr
"Glaube keinem digitalen Bild, das Du nicht selber bearbeitet hast..." Die Möglichkeiten der digitalen Fotografie sind nahezu grenzenlos. Genauso wie die Auswahl an Kameras, mit denen Schnappschüsse, Profifotos bis hin zu kleinen Videofilmen möglich sind.
Spiegelreflexkameras, Camcorder und Bridge-Modelle – wer nach der richtigen Kamera für seine Bedürfnisse sucht, bekommt einiges geboten. Der Klassiker unter den Kameras ist für die meisten Fotoliebhaber sicherlich noch immer die Spiegelreflex. Die Canon EOS 6D (Preis ca. 1.700 Euro) ist dabei etwas sowohl für Profis als auch für anspruchsvolle Amateure. Sie verfügt über einen Vollformat-Sensor mit 20 Megapixeln – die Bildqualität ist extrem gut, Bildrauschen kommt fast nicht vor.
Doch natürlich ist nicht für jeden eine Spiegelreflex das Richtige, weiß Sophia Sieber von der C’t: "Spiegelreflexkameras sind für diejenigen geeignet, die Spaß an der Fotografie haben und die mit Blende und Belichtungszeit spielen wollen und auch einfach mit ihrer Kamera wachsen wollen, denn Sie kaufen sich mit einer Spiegelreflexkamera in ein System ein. Die Objektive, die den Kameras im KIT beiliegen, reizen oft nicht die Leistungsfähigkeit dieser Kamera aus. Wer das machen möchte, muss weiter investieren in Objektive, die den Preis dieser Spiegelreflexkamera auch locker übersteigen und dessen muss man sich bewusst sein: Dass man mit diesem System wächst und es auch immer erweitern kann."
Eine gute Alternative können Bridgekameras sein, wie zum Beispiel die Lumix dmc F272 (Preis ca. 400 Euro) von Panasonic, so Sophie Sieber: "Bridgekameras sind im Prinzip Kompaktkameras in Gehäusen, die ähnlich Spiegelreflexkameras sind. Das heißt, die sind recht groß, die sind dadurch auch sehr griffig, man kann sie sehr gut halten. Sie bieten dafür aber sehr, sehr weiten Zoom-Bereich. Das heißt, ich glaube dieses Jahr ist eine Kamera rausgekommen mit 60fachem Zoom mit einer Brennweite von 1.200 Millimetern - damit könnten sie die Mondkrater fotografieren wenn sie wollten."
Und tatsächlich: Die Lumix verfügt über einen Superzoom von 20 Millimeter Weitwinkel bis zu 1.200 Millimeter Super-Tele. Damit bleibt dem Fotografen kein Motiv mehr verborgen. Allerdings sind Bridgekameras immer ein Kompromiss und zeigen mitunter Einbußen in der Bildqualität.
Die Galaxy n-x (Preis ca. 1.500 Euro) von Samsung wartet mit dem Android Betriebsystem auf. Bei dieser spiegellosen Systemkamera lassen sich die Objektive auswechseln und das Equipment somit erweitern. Das große Display zeigt die Aufnahmen in Full-HD-Optik. Und auch der Sensor hier kann sich sehen lassen, so Sophia Siebers: "Durch alle Kamerasegmente hinweg - also egal, ob Kompaktkameras, spiegellose Systemkameras, Spiegelreflexkameras - zieht sich gerade der Trend der größeren Sensoren. Also, wir haben in Kompaktkameras mittlerweile Sensoren, die man eigentlich aus Spiegelreflexkameras kennt. Wir haben quasi schon im Bereich für den ambitionierten Hobbyfotografen Sensoren, die vor ‘nem Jahr oder vor zwei noch eher im Profibereich waren, das sind die Vollformatsensoren. Und je größer der Sensor ist, desto mehr Bildqualität kann man erwarten, desto mehr gestalterischen Spielraum hat man beispielsweise mit Schärfentiefe, aber auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen."
Mittels SIM-Karte lässt sich die Kamera auch mit dem Smartphone verbinden, darüber können dann zum Beispiel Bilder versendet werden. Und wie viele andere Kameras heute nutzt sie die Vernetzung per WLAN und lässt sich per App sogar fernsteuern.
Für Outdoor-Freaks kann die Nikon Coolpix aw11 (Preis ca. 300 Euro) die richtige Kamera sein. Sie macht Bilder in HD-Qualität, ist in bis zu 18 Meter Tiefe noch wasserdicht und kann unbeschadet aus zwei Metern Höhe fallen. Hilfreich, wenn draußen mal richtig Action angesagt ist, rät Sophie Sieber: "Outdoor-Kameras sind heutzutage kälteresistent bis minus 10 Grad, das heißt man kann die auch locker mit auf die Skipiste nehmen und dort Schnappschüsse machen. Und aktuelle Modelle haben sehr lichtstarke Objektive, was unter Wasser natürlich besonders wichtig ist."
Auch die Nikon Coolpix hat WLAN integriert und ist GPS-fähig; sie verfügt über ein Höhenmesser sowie ein Barometer – man kann also genau aufzeichnen, wo man seine Bilder gemacht hat.
Und auch die Verschmelzung von Foto und Video schreitet voran, auch wenn Sophie Sieber noch etwas skeptisch ist : "Gerade bei den Fotokameras merkt man dass die Hersteller immer mehr auf Videos setzen, es gibt einige Hersteller da könnte man sagen die haben sich dafür spezialisiert, gerade bei den spiegellosen Systemkameras ist das durchaus ein Trend, ob man noch beide Geräte braucht das ist sicherlich Geschmacksache eine Fotokamera ist einfach fürs fotografieren gemacht und bietet da ein optimal abgestimmtes Handling und ob man das genauso auf Videographieren oder auch das Videomachen übertragen kann, das wage ich zu bezweifeln."
Wer also hauptsächlich gute Videos aufnehmen will, entscheidet sich vielleicht direkt für einen Camcorder, wie die Sony Handycam PJ780 (Preis ca. 1.400 Euro). Die Bilder sind scharf und kontrastreich. Die Linse ist frei aufgehängt und stabilisiert so die Bildaufnahmen, falls es beim Drehen zu Erschütterungen kommen sollte. Und während Fotoapparate oft eine Videofunktion haben, kann diese Kamera eben auch Fotos aufnehmen. Der Clou an diesem Modell aber: Die Handycam besitzt einen eingebauten Projektor. Über den kann man die aufgenommenen Fotos und Videos dann auch direkt betrachten – an einer Leinwand, oder – wenn es dunkel genug ist – natürlich auch unterwegs.
Quelle: ntv.de