Luxus im Keller Londons Superreiche bauen in die Tiefe
16.04.2014, 14:21 Uhr
In internationalen Metropolen ist die Rangordnung eigentlich klar. Das Volk wohnt in den unteren Etagen, die Superreichen residieren im Penthouse. Das ändert sich gerade wie ein Beispiel aus London zeigt. Wer Platz für den Ferrari oder den Swimmingpool haben will, der baut tief. Und so entstehen immer mehr exklusive Luxus-Keller-Wohnungen. Willkommen in der Londoner-Unterwelt!
Wer in London was auf sich hält und das nötige Kleingeld hat, baut sich ein sogenanntes Eisberghaus - mit mehreren Untergeschossen tief in der Erde. Immobilienmakler Charlie Bubear führt uns in eine Luxusetage unterhalb der Neidgrenze. Das hier sollen missgünstige Nachbarn nicht sehen: "Es ist unglaublich was es da alles gibt, riesige Schwimmbäder, Kletterwände, einer unserer Kunden hat sich sogar einen unterirdischen Tennisplatz anlegen lassen und eine mehrgeschossige Tiefgarage unter dem Garten."
Millionärskinder wollen im Keller Tischtennis oder sogar Fussball spielen. Wenn dann der kleine Hunger kommt, werden die verwöhnten Kellergeister in der Designer-Küche im Tiefgeschoss bekocht, weiß der Immobilienmakler und zeigt uns eins der begehrten Objekte: "Die hierkostet rund 120 000 Euro, ein deutsches Fabrikat, deutsche Küchengeräte, Fussbodenheizung, bei einem Haus wie diesem erwarten die Käufer beste Qualität."
Unterirdisch wächst der Wert der Immobilien
Vor allem wenn Sie für sie dafür fast 7 Millionen Euro hinlegen. Reiche Briten lassen tief graben, auch weil sie Profit machen beim Verkauf der Immobilie. Je mehr Quadratmeter, desto höher der Preis. Diese Rechnung geht auf, das beobachtet auch Stephen Merritt, Bauunternehmer bei der Firma London Basements: "Der Quadratmeter Wohnfläche kostet hier 20 000 Euro und mehr, wenn jemand ein Untergeschoss für 5000 Euro pro Quadratmeter ausbaut, bekommt er vergleichsweise günstig mehr Wohnraum."
Unterirdisch wächst also der Wert der Immobilien, mit denen in London heftig spekuliert wird. Ein bis zwei Jahre dauert der Bau eines Kellers. 6 Tage die Woche von morgens bis Abends wird hier gearbeitet, gehämmert und gebohrt. Nicht gerade zur Freude der allermeisten Anwohner.
Und, der Protest der Anwohner hat allmählich Erfolg: Die Baubehörden wollen bald mehrgeschossige Keller verbieten. Bis es soweit ist, wird vorerst weiter gegraben,je tiefer desto gewinnbringender, man gönnt sich ja sonst nichts bei den Superreichen in London.
Quelle: ntv.de