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Wearables im Test Mensch und Technik verschmelzen

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Sogenannte Wearables - also tragbare Elektronik, wie Smartwatches, Datenbrillen oder Fitnesstracker sollen einer der ganz großen Zukunftstrends werden. Vom Puls, über Herzschlag bis zum Blutzucker können Wearables zum Beispiel unsere Fitnesswerte überwachen, auch bei den Smart-Glasses sind viele Anwendungen denkbar - und Musik kann man mit Wearables auch noch machen...

Die Musikerin Imogen Heap macht elektronische Musik. Und zwar mit ihren Händen. Dafür hat die britische Sängerin gemeinsam mit ihrem Team Handschuhe entwickelt, die per Sensoren Bewegung in Musik umsetzen.

Mit ihren Handschuhen sind die Macher um Imogen Heap Teil eines Mega-Trends, der sich "Wearable Technologies" nennt. Bekanntestes Beispiel: Die Datenbrille "Google Glass", die schon seit einiger Zeit für Schlagzeilen sorgt und bei der ein kleiner Bildschirm vor dem rechten Auge Internetinhalte ins Blickfeld einfließen lässt. Aber es gibt noch mehr: Zum Beispiel die Datenbrille "Moverio" aus dem Hause "Epson" bei der reale und virtuelle Welt noch weiter verschwimmen.

Smartwatches und Datenbrillen

Die zurzeit wohl prominentesten Wearables: die SmartWatches. Das sind intelligente Touchscreen-Uhren, die drahtlos mit dem Smartphone verbunden werden oder auch schon unabhängig vom Smartphone wie ein solches funktionieren.

Die meisten von ihnen nutzen das Smartwatch-Betriebssystem „Android Wear“ und funktionieren nur in Verbindung mit dem Telefon. Aber nicht alle.

Das neuste Modell von Samsung ist eine der wenigen SmartWatches mit eigenem 3G-Modul, so dass für das Führen von Telefonaten oder das Versenden von SMS kein extra-Smartphone mehr benötigt wird.

Optisch einen etwas anderen Weg als die Konkurrenz gehen die SmartWatch-Macher von LG: "Das Ganze soll aussehen wie eine normale, klassische, zeitlose Uhr. Ich glaube das ist uns ganz gut gelungen. Da unterstützt natürlich auch das POLED-Display mit einer sehr hohen Auflösung, was sehr Blickwinkel-stabil auch ist.", so Jens-Olaf Offhaus von LG.

Auch wenn viele Experten für die kommenden Jahre mit dem großen Durchbruch der intelligenten Touchscreen-Uhren rechnen. Nicht alle sind überzeugt, wie Peter Knaak von der Stiftung Warentest: "Smartwatches sind durch Ihre Akku-Laufzeit arg limitiert. Und wenn dann nicht zwischendurch nachgeladen wird, zeigt die mir nicht mal mehr die Uhrzeit an. Ich glaube, der Durchbruch kommt wirklich erst wenn die Stromversorgung viel, viel besser ist. Und das ist im Moment nicht absehbar."

Vielleicht gelingt ja Apple der Durchbruch mit der Computer-uhr am Handgelenk, so wie es beim iPhone und dem iPad war. Apple-Chef Tim Cook muß sich gefühlt haben wie der legendäre Steve Jobs, als er seine SmartWatch präsentierte. Die AppleWatch will beides sein: Fitness-Armband und intelligente Uhr.

Auch, wenn die AppleWatch eigentlich nicht viel mehr kann als die Konkurrenten. Aber, so Achim Barczok von c‘t: "Das Versprechen ist, dass genau der Gesundheitsbereich, der Fitnessbereich gut funktioniert, weil auch gute Sensoren drin sind, das Design sieht sehr gut aus, wobei man sagen muss, dass die anderen auch da gut vorgelegt haben, und das Bezahlsystem, das Apple vorgestellt hat, soll auch mit der Uhr funktionieren, das hat bisher alles noch nicht so gut geklappt, und da hätte Apple auf jeden Fall einen Vorsprung."

Experten gehen davon aus, dass in 5 Jahren 40 Millionen Datenbrillen und 90 Millionen SmartWatches pro Jahr verkauft werden. Kein Wunder, dass unzählige StartUp’s mit neuen Ideen versuchen sich am Markt der Wearables zu etablieren.

Eines davon, das Deutsche StartUp "Feel The Beat". Die Macher haben ein Armband entwickelt, das per Vibration der Erlernen von Musik erleichtern soll. Und hier ist längst nicht Schluss. Die Beispiele für Anwendungen sind endlos.

Viele Anwendungen denkbar

Das Hightech-Armband "June" misst die Sonneneinstrahlung auf der Haut und meldet der Trägerin wann sie sich besser einschmieren sollte. Hightech-Schuhe, die Ihren Trägern per Vibration melden, welchen Weg sie gehen müssen, um an ihr Ziel zu kommen. Oder: Ringe, die das das Steuern technischer Geräte per Handbewegung erleichtern sollen. Dass Wearables zu einem der Techniktrends werden ist für viele Experten klar.

Und: Für die Zukunft haben sie auch schon den nächsten Schritt vor Augen, wie Kai Zantke von Computerbild erläutert:"Die Tür wird geöffnet mit einem Funkchip, das Auto wird geöffnet mit einem Funkchip. Und warum muss ich diesen Funkchip immer irgendwo dabei haben? Wo ich ihn doch verlieren kann! Also implantiert man sich das einfach unter die Haut und dann kann man die ganzen Sachen einfach jederzeit öffnen. Und auch zum Beispiel bezahlen. Dann bezahle ich nicht mehr mit meinem Fingerabdruck, sondern mit dem Chip, der im Finger implantiert ist.

Bis es so weit ist, freuen wir uns aber erstmal über das Schöne was die Welt der Wearables heute schon zu bieten hat. Zum Beispiel die Musik vom Imogen Heap….

Quelle: ntv.de

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