"Ratgeber Test" vom 14.03.2013 (Wdh. 15.03.) Sprit sparen mit System
14.03.2013, 18:30 Uhr
Benzin bleibt teuer. Also Auto in die Garage und ab in den Bus oder auf das Fahrrad? Das dann lieber doch nicht. Bleibt nur, so Auto zu fahren, dass der Motor möglichst wenig Durst entwickelt. Aber das will gelernt sein. Unser Reporter Andreas Leimbach hat sich auf die Schulbank gesetzt.
Wer es mit dem Spritsparen ernst meint, ist bei Axel Aldenhoven gut aufgehoben. Er ist beim ADAC Fahrsicherheitszentrum Rhein-Erft der Experte für spezielle Fahrtrainings zum Spritsparen. Den Testwagen hat unser Fachmann gleich mitgebracht. Viel Elektronik, mit der sich beim richtigen Umgang auch Sprit sparen lässt, ist praktischerweise gleich mit an Bord.
Als erstes auf dem Programm: eine ganz normale Fahrt ohne Korrekturen des Trainers Axel Aldenhofen, der den ersten Part erklärt: "Ich sage jetzt nur, wo wir lang fahren und nehme erst einmal keinen Einfluss."
Dann wird die Fahrt von Axel Aldenhofen ausgewertet: "8,1 Liter haben wir verbraucht. Ich kann den Verbrauch über die Drehzahl beeinflussen, deshalb Drehzahl runter und in der Ortschaft bei 50 km/h ruhig in den sechsten Gang schalten"!
Drehzahl runter
Schnell schalten und mit maximal 2000 Umdrehungen fahren, das Erfolgsgeheimnis des Spritsparens. "Eigentlich sollte die Drehzahl bei maximal 2000 liegen, am besten noch darunter. Das kriegen wir hin, indem wir früh hochschalten und möglichst lang im hohen Gang fahren. Dann nehmen wir uns mal die 2. Fahrt vor.", so Axel Aldenhoven.
Jetzt gilt es, das neue Fahrverhalten gleich auszuprobieren und zu testen, wie viel Sprit das Trio "schnell Beschleunigen, schnell Schalten und dann konstant Fahren" auch einer Fahrt nun tatsächlich spart.
Tempomat nutzen
Axel Aldenhovens Tipp: Wenn ein Tempomat im Auto vorhanden ist, sollte man ihn auch nutzen, denn es fährt sich damit noch mal spritsparender und dazu auch entspannter. Das gilt auch für das vorausschauende Herunterbremsen nur per Motorbremse – so gibt es das Bremsen dank der "Schubabschaltung" in den neuen Fahrzeugen sozusagen umsonst.
"Wir können auch Gänge überspringen. Wir kommen in dem Tempo auch um die Kurve rum, ohne zu schalten. Das ist genau der Punkt beim Schalten, es geht viel mehr, als wir glauben.", so der ADAC-Fahrtrainer.
Jetzt muss der Bordcomputer beweisen, ob sich die Fahrstiländerungen schon positiv auf den Geldbeutel ausgewirkt haben. Und siehe da: Der Verbrauch sank auf der selben Strecke von 8,1 auf 6,9 Liter, immerhin eine Einsparung von über 14 Prozent. Und das, obwohl wir dabei kaum langsamer unterwegs waren, denn es geht, wie Axel Aldenhoven erklärt, nicht darum, langsam zu fahren, sondern bewusst zu fahren und wenn es gut läuft auch entspannter zu fahren!
Leichtlauföl verwenden
Zum Abschied gibt’s noch ein paar letzte Spritspartipps mit auf den Weg: vollsynthetisches Leichtlauf-Motorenöl verwenden, keinen unnötigen Ballast herumfahren und den Reifendruck erhöhen. Wem das alles jedoch noch nicht reicht, der muss sein Auto einfach mal stehen lassen und den Weg zur nächsten Haltestelle von Bus und Bahn suchen, ein spritsparender Gang, der kaum zu übertreffen ist.
Quelle: ntv.de