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So werden Sie fit Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit

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Nach dem langen und in diesem Jahr auch ziemlich düsteren Winter hat sich eigentlich jeder auf den Frühling gefreut. Endlich wieder tagsüber im T-Shirt rumlaufen, beim Mittagessen draußen sitzen und abends ist es auch wieder richtig lange hell... Wenn da nur diese Frühjahrsmüdigkeit nicht wäre….

Frühlingshafte 18 Grad, dann wieder tagelanges Grau, Nässe, Kälte und plötzlich sogar Schnee. In der Übergangszeit zwischen Winter und Frühling ist das Wetter unberechenbar.  Keine leichte Zeit für den Organismus, der das alles wegstecken muss. In der Zeit vor dem Frühling fällt vielen das Aufstehen schwer. Sie fühlen sich müde, schlapp, antriebslos, manchmal auch ein bisschen betrübt.  Frühjahrsmüdigkeit nennen Experten wie  Professor Dr. Michael Stimpel, Chefarzt und Internist, dieses Phänomen: "Während wir schlafen, gibt es das Hormon Melatonin, das für die Schlafphase wichtig ist. Und in der Winterzeit, wo wir eben längere Dunkelzeiten haben, ist es das überwiegende Hormon. In der Umstellungszeit zum Frühjahr ist es so, dass wir dann immer noch einen Überhang von diesem Schlafhormon haben, so dass das wahrscheinlich auch eine Rolle spielt bei der Frühjahrsmüdigkeit."

 Der Körper muss seinen Hormonhaushalt vom Winter-  auf den Sommermodus umschalten. Das fällt ihm etwas leichter, wenn man sich viel bewegt. Am einfachsten ist es, schon im Bett ein bisschen Morgengymnastik zu machen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Das empfpiehl auch Michael Stimpel: "Am besten ist es natürlich, wenn man die Zeit und auch die Muße hat morgens zu laufen, auch wenn es am Anfang noch ein kleines bisschen dunkel ist, aber um diese Zeit wird es schon dämmrig, man kann dann also ganz gut laufen und wenn es nur ne halbe Stunde ist. Die sportlichen Aktivitäten führen dazu, dass sich die Gefäße zusammenziehen, dass das Herz mehr Druck aufbringen muss und das der Blutdruck steigt."

Ein weiterer Tipp unseres Expertem: Damit der Körper bei den schwankenden Temperaturen nicht krank wird, gewöhnt man ihn am besten mit Wechselduschen frühzeitig daran: Erst warm dann kalt. Und nicht nur das: "Das zweite ist, das, was man eigentlich immer machen sollte, das sind Kneipp'sche Güsse“, erklärt Michael Stimpel. “Das heißt also kalte Güsse zum Schluss, meistens vom Oberschenkel auf die Innenseite des Beines und auch an den Armen ist das gut. Das bringt den Kreislauf in Schwung und man fühlt sich auch gleich viel, viel besser als vorher."

Auch die richtige Ernährung hilft

Wichtig ist aber auch eine gesund und vollwertige Ernährung: Bestimmte Lebensmittel enthalten Serotonin, einen Botenstoff, der bessere Laune macht. Vor allem Bananen, aber auch Trauben und Äpfel machen uns so ein bisschen glücklicher. Wer im Frühjahr unkonzentriert ist und vielleicht sogar Kopfschmerzen hat, dem geht die Arbeit nicht so leicht von der Hand. Ein einfacher Tipp: viel trinken, am besten Mineral- oder Leitungswasser. "Zwei bis zweieinhalb Liter Flüssigkeit führt dazu, dass man im Grunde eine gute Balance des Kreislaufes auch erreicht“, sagt auch Internist und Kardiologe Michael Stimpel.

Bewegung ist entscheidend

Der vom Winter träge Körper braucht im Frühjahr dringend wieder mehr Auslauf. So schwer es an solchen Tagen fällt nach draußen zu gehen, sollte man sich die Bewegung an der frischen Luft gönnen. Es hilft schon, ab und zu ein paar Strecken zu Fuß zu gehen statt die Bahn oder das Auto zu nehmen - es geht nämlich auch darum, Licht zu tanken, sagen Experten: "Licht stimuliert das Serotonin, das Wachhormon, das Serotonin, das auch im Frühjahr wieder anspringt und von dem man annimmt, dass es sehr viel zu unserer seelischen oder psychischen Stabiliät beiträgt“, erklärt Michael Stimpel. “Deswegen sollte man nach draußen gehen, man sollte 20 Minuten, 30 Minuten in der Mittagspause nach draußen gehen, lieber das als in die Kantine, weil dann tankt man dieses Licht und das führt auch dazu, dass das Wohlbefinden größer wird."

Im Frühjahr ist der richtige Zeitpunkt, dem Körper wieder leichte Mahlzeiten zu geben. Alles, was bunt und frisch ist tut ihm jetzt gut. Von schwerer und fettiger Winterkost hat der Organismus in den vergangenen Monaten schließlich genug bekommen.  Doch von Vitaminen in Pillen-Form raten Experten ab: “Wenn dann sollte man frisches Gemüse essen. Man sollte eher Vollkornprodukte als Weißmehlprodukte essen und  man sollte weniger Fleisch und möglichst keine Wurst essen“, sagt der Experte. “Leicht zu essen ist das entscheidende, damit man anschließend nicht so müde ist, weil dann muss das Blut in die Gedärme und fehlt im Kopf und dann wird man wieder müde."

Viel Schlafen hilft

Apropos müde: wer unter Frühjahrsmüdigkeit leidet, sollte abends besser nicht bis spät in die Nacht fernsehen. Perfekt wäre es, seinen Tagesrhythmus nach der Sonne zu richten: Also früh ins Bett zu gehen, damit man auch früh wieder aufstehen kann.Wer sich allerdings trotz allem länger als zwei Wochen schlapp, kaputt und gereizt fühlt, sollte sicherheitshalber zum Arzt gehen.

Meistens besteht aber kein Grund zur Sorge. Wie die Tiere auch, braucht der Mensch ein bisschen Zeit, um von seinem Winterschlaf aufzuwachen. Und wenn man sich solche Tage anschaut, braucht auch der Frühling noch ein bisschen Zeit um zu erwachen. Aber er kommt - ganz sicher!

Quelle: ntv.de

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