Ein perfektes Wochenende in... Venedig - zu Wasser und zu Lande
11.03.2013, 10:00 Uhr
Wie wäre es mit einem Kurztrip nach Venedig? Canal Grande, Markusdom und Gondelromantik ziehen Touristen aus aller Welt magisch an. Und die müssen für einen Urlaub in Venedig tief in die Tasche greifen. Aber es geht auch anders. n-tv Reporterin Stephanie Wätjen ist in die Lagunenstadt gereist und hat wertvolle Tipps für ein perfektes und auch noch günstiges Wochenende gesammelt.

n-tv Reporterin Stephanie Wätjen in Venedig
Venedig - der Traum aller romantischen Reisenden. Und die einzige Stadt der Welt, wo man mit dem Boot vom Flughafen direkt ins Zentrum kommt. 15 Euro kostet die einfache Tour mit Alilaguna (Onlinebuchung 13 Euro bzw. Hin- und Rückfahrt 24 Euro). Entspanntes Reisen. Vorbei an den Hauptattraktionen. Eine gute Stunde dauert die Fahrt.
Im ruhigen und zentral gelegenen Hotel Alla Salute gibt es in der Nebensaison Zimmer ab 90 Euro. Schön sind nur die Räume mit Blick auf den Kanal. Im Sommer kostet eine Übernachtung selbst in einfachen Zweitsternehäusern gut und gern 200 Euro.
Venedig ist die teuerste Stadt Italiens, dennoch will ich für ein schönes Wochenende nicht mehr als 200 Euro ausgeben, ob ich das schaffe?
Der Auftakt ist vielversprechend. Im Eiskaffee Nico gibt es einen großen Becher mit der venezianischen Spezialität Giandutto - gefrorenes Nougat mit Schlagsahne - für fünf Euro. Schmeckt köstlich.
Nicht ganz so günstig: der Bellini im Hilton (Cocktails ab 10 Euro). Dafür bietet die Dachterrasse des Hotels einen einmaligen Blick auf die Stadt - und auf die untergehende Sonne.
In Venedig lohnt es sich, früh aufzustehen. Nur morgens sind die Fähren auf dem Canal Grande noch nicht mit Touristen vollgestopft und man kann die Paläste vom Wasser aus in Ruhe betrachten. Auf dem Markt hinter der Rialtobrücke beginnt das Händlerleben. Obst, Gemüse und frischer Fisch aus der Lagune werden ausgebreitet. (Rialtomarkt Di-Sa täglich ab 8 Uhr).
Hier kaufe ich Käse und Schinken (Casa Del Parmigiano, Aliani Giulani, San Polo 214). Fehlt nur noch ein Pfund reife Tomaten – dann habe ich alles für ein späteres Picknick.
Am Bootsanleger Fondamente Nove (Bar Cupido) treffen sich morgens die Fährleute auf einen Cafe Macciato oder einen Lungho, bevor ihr Arbeitstag beginnt. Cappucino und Croissant für 3€, lokales Flair inklusive. Von dort geht’s zu Fuß über viele kleine Brücken zum Markusplatz. Wenn Sie um neun Uhr dort sind, können Sie in aller Stille Basilika besichtigen als Gottesdienstbesucher. Fotografieren ist im Inneren der Kirche nicht erlaubt.Eine Stunde später ist es auf Venedigs berühmtesten Platz vorbei mit der Ruhe. Unzählige Tauben und Touristen bevölkern den Platz. Und wer die berühmte Basilika jetzt besichtigen will, steht Schlange.
Wer nicht auf dem Markusplatz ist, sitzt offenbar in einer Gondel. Romantik pur? Von wegen: In den kleinen Kanälen staut sich der Touristenverkehr. 100 Euro kostet so eine Tour. Das wäre in meinem Budget ohnehin nicht drin. Aber eine der städtischen Gondeln - die vor allem die Venezianer benutzen, um für 50 Cent auf die andere Seite des Canal Grande zu kommen - die kann ich mir leisten.
Essen gehen ist überall in der Stadt teuer. Egal wo man sich niederlässt, 20 Euro pro Person wird man mindestens los. Oft liegen die besseren Lokale in abgelegen Gassen, aber auch direkt neben der Rialtobrücke schmecken die typischen frittierten Sardinen auf Polenta.
Wer eine ausgefallene Maske für den Karneval sucht, ist in Venedig gut aufgehoben. An jeder Ecke gibt es ein Geschäft. Schön ist das La Bauta (Campo San Toma 2867, handgefertigte Masken ab 10 Euro), wo die Bildhauerin Arnisa Kunstwerke aus Pappmache formt und lackiert, nach ihren eigenen Ideen. Gern würde ich eine mitnehmen, aber das ist nicht drin in meinem 200€ Budget.
Mein Fazit: Ich hätte es nicht erwartet, aber ich habe es tatsächlich geschafft und in zwei Tagen Venedig nur 200€ ausgegeben. Ich habe zwar einfach gewohnt und auch einfach gegessen, aber gefehlt hat mir nichts. Für mich ist Venedig auch mit kleinem Budget schön.
Quelle: ntv.de