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Sicher ist sicher Was bringt ein Lawinenseminar?

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Im Schnee und in den Bergen können große Gefahren lauern. Denn immer mehr Menschen fahren nicht mehr nur auf den Pisten. Und im Gelände. Damit setzen sich sich aber auch alpinen Gefahren aus, die immer noch viele unterschätzen. Denn eigentlich sollte jeder der abseits der gesicherten Pisten unterwegs ist die nötige Ausrüstung und das nötige Wissen im Gepäck haben. Damit er im Notfall richtig reagiert...

Immer mehr Menschen sind abseits der gesicherten Pisten unterwegs. Und dann passiert es ganz plötzlich... eine Lawine. Es geht um Leben und Tod. Die meisten sind den Naturgewalten ungeschützt ausgeliefert und werden lebendig begraben. Denn fast niemand weiß wie man sich im Ernstfall verhält oder hat die richtige Ausrüstung dabei…

Stefan Richter, Pitztaler Gletscherbahnen: "Wir haben auch sehr viele Gäste die einfach auch das Tiefschnee fahren ausprobieren wollen. Aber dann ohne die ganze Sicherheitsausrüstung. Und da sagen wir natürlich: Hey, begebt euch in die Hände eines Bergführers. Lasst Euch schulen. Nehmt das Sicherheits-Equipment mit."

Welche Ausrüstung die richtige ist und wie Betroffene richtig im Ernstfall reagieren… Das kann jeder in bei einem LVS-Kurs oder Lawinen-Seminar lernen… So wie Freerider Moritz der heute mit Bergführer Reiner Taglinger auf Ski- bzw. Snowboard-Tour unterwegs ist.

Reiner Taglinger, Bergführer: "Ganz zwingend gehört für mich da mal das LVS, die Schaufel und die Sonde mit dazu und natürlich im günstigsten Fall beim Freeriden oder Skitouren gehen noch sowas wie ein Airbag, der mich zusätzlich noch im Fall des Falles schützen könnte."

LVS-Gerät

Das LVS-Gerät sendet elektromagnetische Wellen aus… die die anderen LVS-Geräte empfangen können.

Zu bedienen sind sie ganz einfach: Einschalten und dann auf Senden oder Suchen stellen…

Nächste Station des Seminars: Die Suche nach einem Verschütteten. Dafür vergräbt Reiner einen Rucksack mit LVS-Gerät als unseren im von einer Lawine verschüttetem Freerider im Schnee... Dann muss Moritz den Verschütteten suchen…

Reiner Taglinger, Bergführer: "Ich darf mich nicht in Sicherheit wiegen und sagen: Ich kauf mir jetzt einmal so ein Gerät, die Schaufel und die Sonde mit dazu und bin dann so weit abgesichert, dass man mich findet oder ich vielleicht auch andere finden könnte. Sondern da gehört wirklich auch jährlich mehrmalig wieder so ein Training mit dazu. Denn nur alles was ich automatisiert habe, gut beherrsche kann ich dann auch wirklich im Ernstfall sicher anwenden."

Im Zickzack nähert sich Moritz unserem verschütteten Rucksack… Noch 50 Meter… Das Piepen zeigt, dass wir ganz nah dran sind… Doch Moritz kann nicht gleich zur Schaufel greifen… Erst einmal wird mit der Sonde gecheckt, wo sich unterm Schnee etwas versteckt…

Reiner Taglinger, Bergführer: "Das einfach sehr, sehr oft wieder machen. Damit wir wirklich im Ernstfall darauf vorbereitet sind. Die ersten 15 Minuten bei einer Verschüttung sind die wichtigsten. Danach sinkt so die Überlebensrate schon gleich ganz deutlich ab."

Lawinen-Airbag

Diese Zeit verlängern. Das können Freerider oder Ski-Tourengänger mit einem sogenannten Lawinen-Airbag, der im Rucksack versteckt ist.

Reiner Taglinger, Bergführer: "Der Airbag ist auch so. Da ist eine Kartusche drin. Die ist mit 300 bar befüllt. Ich zieh den Auslösemechanismus und innerhalb von ganz, ganz wenigen Sekunden ist der Ballon aufgeblasen und ich hab dadurch mehr Volumen und hab wesentlich bessere Chancen oben an der Oberfläche zu bleiben."

Kostet allerdings knapp 600 Euro… Aber das eigene Leben sollte einem das ja wert sein…

Zurück aber zu Moritz der gerade den verschütteten Rucksack ausbuddelt… Gute fünf Minuten hat die Suche gedauert… Die Überlebenschancen wären im Ernstfall relativ gut gewesen… Doch trotz aller Technik… Keiner sollte sich zu sicher fühlen, sondern

"Sich vorweg schon Gedanken machen wo will ich hingehen, was will ich machen und mir dann auch im Klaren sein wenn´s einfach vom Gefahrenpotential etwas höher liegt, dann lieber mal defensives Verhalten, wie mich in eine Situation zu manövriern aus der ich vielleicht nicht mehr rauskomme.", so Bergführer Reiner Taglinger.

Der Lawinen-Kurs ist vorbei… Für Moritz und Reiner heißt das… Jetzt kommt die Abfahrt und damit der schönste Teil jeder Ski-Tour… Viel Spaß…

 

Quelle: ntv.de

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