Auf der Matte Yoga-Trends im Test
21.11.2013, 18:30 Uhr
Rund drei Millionen Deutsche machen Yoga. Und es werden immer mehr. Doch wie findet man sich in den Weiten der Yoga-Welt eigentlich zurecht? n-tv hat die neuesten Trends für Sie getestet. Und verrät Ihnen, warum Yoga gut für die Gesundheit ist.
Muskelkraft und jede Menge Schweiß. Auch das ist Yoga. Doch Yoga ist nicht gleich Yoga. Viele Stile haben wenig mit Hausfrauen-Gymnastik und reiner Wollsocken-Meditation zu tun.
Sportstudent Benjamin hat für uns die neuesten und schweißtreibendsten Trends getestet. Los geht’s bei InsideYoga in Frankfurt. Mitten in der Frankfurter City betreibt Young-Ho Kim sein Studio. Sein eigener Stil, InsideYoga: "Ursprünglich kommt das vom traditionellen Ashtanga-Yoga. Aber es sind ganz viele Einflüsse hinein geflossen. Aber auch sehr viel Physiotherapie und Sportwissenschaft. Die ersten Level kann man wirklich so beschreiben, wie Physiotherapie mit sich selbst.", erläutert Young-Ho Kim.
Beim Yoga wird der eigene Körper als Gewicht eingesetzt. Für Benjamin etwas völlig neues. Der Leistungssportler kommt ordentlich ins Schwitzen. Ob die Kobra, der herabschauende Hund oder die Taube. Der Schweiß fließt. Und die Muskeln des Profi-Sportlers fangen ganz schön an zu zittern. Entspannung bringt erst die Ruhe-Phase am Ende der Stunde.
Für Benjamin gehts weiter mit dem nächsten Trend: Bikram-Yoga. In Deutschland ist Feroze Khan dafür der Guru. Er betreibt mehrere Studios, unter anderem in München und Frankfurt. Das besonderen bei Bikram: Die Asanas werden bei rund 40 Grad Raumtemperatur ausgeführt.: "Wir haben diese hohen Temperaturen, um die Muskeln zu entspannen. Man kann sich in der Hitze viel besser dehnen. Weit über die eigentliche Flexibilität hinaus. Und ganz wichtig: Man verletzt sich nicht so leicht. Außerdem werden durch das Schwitzen alle Giftstoffe durch die Haut nach außen transportiert.", so Feroze Khan.
Erfinder ist der Inder Bikram Choudhury. Er ist damit reich geworden und lebt heute als Millionär in Beverly Hills.
Aus Sicht des Sportwissenschaftlers Ingo Froböse ist das Konzept allerdings nicht für jeden etwas: "Wenn ich in Wärme wie bei 40 Grad trainiere, dann hilft mir das zunächst, weil ich dann mehr Sauerstoff im Organismus habe. Aber, jetzt kommt das Problem: Ich produziere ja zusätzliche Wärme, bei meiner körperlichen Aktivität. Bin ich in einer warmen Situation bin ich viel schneller überhitzt. Dann kann das auch gefährlich werden."
Generell gilt beim Yoga: Man sollte auf seinen eigenen Körper hören! Und lernen seinen Grenzen auszutesten. Denn auch beim Yoga kann man sich verletzten:
"Es gibt auch Probleme beim Yoga, gerade auch für Anfänger und Anfängerinnen, die die Bewegung nicht gewohnt sind. Oft kommt es grade zu Überlastungen, an Muskeln, an Sehnen und an Bändern. Auch an Gelenken schon mal, weil diese extrem überstreckt und beansprucht werden.", so Prof. Dr. Ingo Froböse.
Deshalb ein Praxis-Tipp vom Experten Young-Ho Kim: "Achte auf deinen Atem. Sobald du dich überforderst, hörst du auf zu atmen. Du presst. Das ist ein Zeichen, dass du dich überforderst. Ein Zeichen, dass dein Körper sagt, du könntest dich gleich verletzten."
Wer sich auf die Matte traut, sollte sich also einen erfahrenen Lehrer suchen. Die richtige Technik, viel Geduld und ein guter Lehrer - dann tut Yoga gut. Und zwar dem ganzen Körper.
Quelle: ntv.de