Ratgeber

Internet im Ausland Smartphone wird zur Kostenfalle

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Im Saarland fällt der Startschuss schon am 24. Juni. Ein paar Tage später folgen Hessen und Rheinland-Pfalz. Auf Urlaubsreisen sind Handys und Smartphones ein steter Begleiter. Wer da in heimische Gewohnheiten verfällt, kann schnell eine dicke Rechnung kassieren.

Im Ausland gilt keine Daten-Flatrate.

Im Ausland gilt keine Daten-Flatrate.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Smartphone ist für viele Menschen zur Schaltzentrale geworden. Es ist immer auf Empfang, nicht nur für Anrufe. Ob E-Mails checken, Wetterbericht abrufen oder schnell mal einen Schnappschuss an einen Freund verschicken: das Smartphone kann alles und mit günstigen Datentarifen halten sich die Kosten dafür in Grenzen – zumindest in Deutschland.

Ganz anders sieht es jedoch aus, wenn man sich genauso im Urlaubsland verhält. Wer beispielsweise in die Schweiz fährt, fühlt sich vielleicht nicht mal weit von der Heimat entfernt. Mobilfunktechnisch ist die Alpenrepublik allerdings tiefstes Ausland, denn sie gehört nicht zur Europäischen Union (EU). Da kann das Verschicken eines ein Megabyte großen Fotos dann auch schon mal 26 Euro kosten, wie beim Gutenhabentarif von Discotel.

EU zieht Kostenbremse

Die EU hat den Mobilfunkanbietern mittlerweile Kostenschrauben angelegt. Wenn der Kunde innerhalb der EU die Schallmauer von 59,50 Euro durchbricht, wird die Datennutzung gesperrt. Er kann dann nur noch telefonieren oder SMS versenden. Bereits bei 47,60 Euro erhält er eine SMS, in der ihm die Unterbrechung angekündigt wird.

Bei Telefonaten und dem Versand von Kurznachrichten greift die EU schon länger durch, um Horror-Posten erst gar nicht entstehen zu lassen. Jetzt sollen die Roaming-Kosten weiter gedrosselt werden: Ab dem 1. Juli darf ein Gespräch aus dem EU-Ferienland nach Hause nicht mehr als 41,65 Cent pro Minute kosten. Für ankommende Gespräche im Ferienland aus Deutschland dürfen nur noch 13,09 Cent pro Minute verlangt werden. Der Versand einer SMS kostet ebenfalls höchstens 13,09 Cent und die eingehende SMS ist kostenlos. Auch für die Datentarife sind Preisgrenzen vorgesehen. Doch noch ist es nicht soweit.

Willkür bei der Preisgestaltung

Wer die behütete EU verlässt, muss mit der Willkür der Mobilfunkanbieter leben. Freie Preiswahl gilt auf fernen Kontinente wie Australien, Amerika und Afrika ebenso wie bei den Nachbarn in der Schweiz. Bevor die Reise losgeht, sollte man einen genauen Blick in die Preisliste seines Mobilfunkanbieters werfen. Für Telefonate aus dem Ausland fällt die Preisgestaltung sehr unterschiedlich aus, wie auch bei der Datennutzung.

Die Stiftung Warentest hat die Tarife stichprobenartig untersucht. Beim Datenroaming kommen Kunden, die das E-Plus-Netz nutzen, vergleichsweise günstig weg. Sie zahlen beispielsweise bei Base Prepaid Roaming, blau.de, Nettokom, norma-online, Pluskom, wirmobil, Conrad und simyo nur 0,49 Euro pro Megabyte innerhalb der EU. In Rest-Europa sowie Nordamerika sind es 2,49 Euro pro Megabyte und im übrigen Gebiet 4,49 Euro pro Megabyte.

Dass hier auch ganz andere Preisregionen erreichbar sind, zeigen Anbieter anderer Mobilfunknetze. So werden beispielsweise bei discoplus, discotel, hellomobil, maxxim, McSim, simply, Weltbild und WinSim allein in der EU schon 19,80 Euro pro Megabyte fällig. Außerhalb der EU steigen die Preise dann auf bis zu 25,80 Euro pro Megabyte.

Günstige Alternativen

Der erholsamste Rat für den Urlaub ist vielleicht ohnehin, das Smartphone oder zumindest den Datenverkehr einfach mal abzuschalten. Wer die Finger nicht vom elektronischen Begleiter lassen kann, hat ebenfalls im E-Netz seit Anfang des Monats eine interessante Möglichkeit, die Kosten zu drücken. Für 4,99 Euro ist ein Datenvolumen von bis zu 50 Megabyte erhältlich, das allerdings innerhalb von einer Woche aufzubrauchen ist.

Alternativ kann man auch im Urlaubsland vor Ort eine Prepaidkarte kaufen oder sich diese vorab über das Internet bestellen. Allerdings sind die Informationen dazu meist rar. Eine Übersicht findet man beispielsweise bei Pay as You Go Sim with Data Wiki. Hilfreich sind auch Seiten wie prepaid-global.de, simcardshop.de, saveonroaming.de und tuyo-mobile.de, die sich auf den Bezug ausländischer Sim-Karten spezialisiert haben.

Quelle: ntv.de

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