Heizöl, Pellets oder Gas So wird Heizen billiger
26.09.2014, 13:35 UhrDer beste Weg, um Energiekosten zu sparen: Einfach weniger heizen. Dass der letzte Winter genauso mild wird wie der letzte, ist aber unwahrscheinlich. Also sollte man zusehen, dass man günstig an Brennstoffe herankommt. Doch nicht jedes Vergleichsportal taugt etwas.

Holzpellets und Heizöl sind derzeit günstiger zu haben als vor einem Jahr.
(Foto: imago/blickwinkel)
Der letzte Winter war einer der billigsten aller Zeiten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben die Haushalte zwischen Oktober und Mai fast 20 Prozent weniger Energie verheizt. Gas-Kunden konnten sich über Rückerstattungen freuen und viele Öltanks kamen mit einer Füllung über den Winter. Jetzt steht der nächste Herbst vor der Tür und pünktlich zum Beginn der Heizperiode hat sich die Stiftung Warentest angesehen, wie Verbraucher am besten an Brennstoffe kommen. Denn egal, ob man mit Öl, Holzpellets oder Gas heizt: Wer Lieferanten vergleicht, kommt günstiger weg. Und weil man schwerlich alle Konditionen selbst recherchieren kann, sind Online-Portale eine große Hilfe.
Heizöl und Pellets: Günstigen Lieferanten finden
Heizöl und Holzpellets bestellen viele Haushalte noch auf die traditionelle Weise: Sie rufen ihren Händler an und ordern. Inzwischen gibt es aber auch eine ganze Reihe von Vergleichsportalen, die bei der Suche nach dem günstigsten Angebot helfen sollen. Doch so einfach ist die Sache nicht, wie der Vergleich der Stiftung Warentest zeigt. Die Portale liefern nämlich zum Teil sehr unterschiedliche Ergebnisse. So zahlten Kunden beispielsweise für 1000 Liter schwefelarmes Heizöl bei den Lieferanten, die Enxa.de vorschlug, im Schnitt 928 Euro. Bei den Händlern von Heizöl24.de waren es nur 821 Euro. Ein ähnliches Bild ergab sich beim Kauf von Holzpellets. Enxa.de war im Schnitt um gut 270 Euro teurer als Heizpellets24.de. In den einzelnen Städten gab es zum Teil noch deutlichere Unterschiede.
Grundsätzlich war das Heizöl im Test im Süden und Osten Deutschlands am teuersten, so viel lässt sich sagen. Dass man am besten im Sommer ordert, weil die Preise da im Keller sind, ist inzwischen aber überholt. Saisonale Schwankungen geraten in den Hintergrund, weil politische Entwicklungen, Fördermengen und der Dollarkurs den Heizölpreis ständig schwanken lassen. So kosteten 100 Liter im Oktober letzten Jahres noch 85 Euro, im Juli waren es über 82 Euro und im September ist der Preis unter die 79-Euro-Marke gesackt. Auch die Pelletpreise sind im Jahresverlauf stark gesunken, allerdings mit weniger starken Ausschlägen als beim Heizöl.
Die meisten Portale bieten ihren Nutzern an, den Preisverlauf zu verfolgen, manche haben auch einen Wunschpreisalarm und schicken eine Mail, wenn der anvisierte Preis erreicht ist. Bei den Suchergebnissen vermisst man solche Infomöglichkeiten manchmal. Bei Fastenergy.de und Holzpellets.net bekommen die Interessenten beispielsweise nur einen Händler präsentiert, eine Vergleichsübersicht gibt es nicht. Bei Brennholz.com gab es zwar verschiedene Lieferanten, doch bei jedem Zweiten musste man erst ein Onlineformular ausfüllen, um einen Preis zu bekommen. Oelbestellung.de lieferte für manche Regionen gar keine Angebote. Am besten klappte die Händlersuche bei Easyoil und Heizpellets24.de. Bei Easyoil monierten die Tester allerdings diverse ungültige Klauseln in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Den Testsieg bei den Ölpreisvergleichen trug deshalb Heizoel24 davon.
Vorsicht beim Gaspreisvergleich
Bei den Gaspreisen haben sich Vergleichsportale schon länger etabliert. Wer sie richtig nutzt, kann seine Heizkosten laut Stiftung Warentest um mehrere hundert Euro im Jahr senken. Allerdings ist keins der Portale "idiotensicher". Wer es bei den voreingestellten Suchfiltern belässt, bekommt auf den ersten zehn Plätzen allenfalls vereinzelt verbraucherfreundliche Tarife angezeigt. Insgesamt schützten die Portale zu wenig vor Angeboten mit Nachteilen für die Kunden, monieren die Tester.
Die berüchtigten Vorkassetarife sind zwar standardmäßig ausgeschlossen und normalerweise werden auch keine Laufzeiten über zwölf Monate angezeigt. Allerdings ist es den Testern ein Dorn im Auge, dass Neukundenboni in die Suche einbezogen werden. Das lasse die Tarife günstiger erscheinen und erschwere den Vergleich. Die "Empfangsprämien" werden in der Regel erst nach einem Jahr gutgeschrieben und schwarze Schafe der Branche versuchen immer wieder, sich durch zweifelhafte Klauseln vor der Auszahlung der Prämien zu drücken. Wer nicht jedes Jahr den Anbieter wechseln möchte, modifiziert die Suchkriterien besser und sucht sich einen Versorger, der auch ohne Bonus günstig ist.
Wirklich gut kam bei der Stiftung Warentest keines der getesteten Vergleichsportale weg. Am besten schnitten die Branchengrößen Check24 und Verivox ab, sie waren auch die Einzigen, die alle Filter anboten, um eine Liste mit komplett verbraucherfreundlichen Tarifen zu erhalten. Bei Check24 lobten die Tester auch die transparente Tarifdarstellung. Doch auch hier sollten sich Wechselwillige die Ergebnisliste genau ansehen. Ganz oben stehen nämlich nicht unbedingt die billigsten Anbieter, sondern getarnte Werbeanzeigen.
Quelle: ntv.de, ino