"Erstklassige Kapitalanlage" Solaranlage lohnt sich noch
20.07.2010, 09:45 UhrWer sich heute eine Solaranlage aufs Dach montiert, bekommt weniger Förderung als die Nachbarn, die schon länger eine haben. Das macht aber nichts, meint "Finanztest". Denn die anlagen kosten heute deutlich weniger als noch im letzten Jahr.
Eine Solaranlage auf dem Hausdach bleibt nach Einschätzung der Zeitschrift "Finanztest" auch trotz der nun sinkenden Fördersätze "eine erstklassige Kapitalanlage". Für Anlagen, die im zweiten Halbjahr installiert wurden, sind Renditen von fünf bis neun Prozent möglich – vorausgesetzt, das Haus bekommt durch seine Lage viel Sonne ab. Doch selbst durchschnittliche Stromerträge reichten noch aus, um eine Dachanlage auch in Zukunft rentabel zu betreiben. Die Kürzung der Fördersätze falle nicht so drastisch ins Gewicht, weil gleichzeitig die Preise der Anlagen gesunken sind.
Die Solaranlage wird zur attraktiven Geldanlage, weil der Staat eine langfristige Abnahme des Sonnenstroms zu festen Preisen garantiert: Die Energie wird in das Stromnetz eingespeist und der örtliche Stromanbieter ist verpflichtet, 20 Jahre lang eine feste Vergütung zu zahlen. Das sind ab 1. Juli 34,05 Cent pro Kilowattstunde - 13 Prozent weniger als bisher. Für Solaranlagen, die ab dem 1. Oktober in Betrieb gehen, sinkt die Vergütung auf 32,88 Cent pro Kilowattstunde. Zum 1. Januar 2011 erfolgt eine weitere Kürzung um neun bis 13 Prozent.
Preise rutschen ab
Wie der Bundesverband Solarwirtschaft errechnet hat, mussten Verbraucher für eine Komplettanlage im Frühjahr 2010 aber nur noch rund 2900 Euro pro Kilowatt Leistung ausgeben. Das sind fast 30 Prozent weniger als noch zu Beginn des Jahres 2009. Zwar hätten die Kürzungspläne der Bundesregierung einen Nachfrageboom ausgelöst und den Preisverfall zunächst gebremst, nun sei jedoch wieder mit sinkenden Kosten zu rechnen, prognostiziert Finanztest.
Die Experten weisen allerdings darauf hin, dass Anlagenbetreiber mit jährlichen Betriebskosten wie Ausgaben für Wartung und Reparaturen von 1,0 bis 1,5 Prozent des Anschaffungspreises rechnen müssten. Hinzu kommen Kosten für eine geeignete Haftpflichtversicherung. Das sollte Interessierte aber nicht abschrecken: Denn durch einen hohen Eigenverbrauch lässt sich den neuen Regelungen zufolge die Rendite weiter steigern.
Quelle: ntv.de, AFP