Ratgeber

Ohne fremde Hilfe Steuersoftware im Test

Alle Jahre wieder: Die Steuererklärung steht an. Wer den Kampf mit den Erfassungsbögen nicht allein bewältigen möchte, kann sich von Steuersoftware helfen lassen. Programme gibt es viele - doch welches ist für den eigenen Fall am besten geeignet? Die Fachzeitschrift c't hat ein gutes Dutzend Produkte getestet. Mit unterschiedlichen Fallbeispielen wollten die Experten herausfinden, ob die Software zu denselben Ergebnissen kommt wie das Finanzamt.

"Sie kommt", bestätigt Peter Schüler von c't: "Pauschal kann man sagen, dass alle Programme richtig rechnen. Ein Programm, das die Steuerregeln falsch ausgewertet hätte, ist im Test nicht aufgefallen." Neben der korrekten Rechnung haben die Programme aber auch eine andere Aufgabe: sie sollen das schwer durchschaubare Steuerdeutsch in eine Sprache zu übersetzen, die ein Normalsterblicher versteht.

Dem Programm Quicksteuer aus dem Hause Lexware gelingt das erstaunlich gut. Frage für Frage können sich Steuerpflichtige vorwärts arbeiten – das kommt vor allem Laien entgegen. Wem das nicht schnell genug geht, der kann mit dem Quicklotsen jederzeit an jede beliebige Stelle des Steuerfalls springen. Wie sich einzelne Eingaben auswirken, zeigt ohne Zeitverzögerung der Steuertacho an. Damit die Eingaben auch stimmen, gibt es an fast jeder Stelle nützliche Tipps. Für Arbeitnehmer eignet sich Quicksteuer Standard für rund 15 Euro, Gewerbetreibende sollten zur Deluxe-Version für etwa 35 Euro greifen.

Die Konz Steuersoftware ist allein wegen ihres 800 Seiten starken Nachschlagewerkes für rund 20 Euro ein echtes Schnäppchen. Das Programm erfasst alle Einkunftsarten, ist also auch für Selbstständige geeignet. Die dreigeteilte Oberfläche wirkt aufgeräumt: Links die Navigation, rechts nützliche Tipps samt Steuertacho und in der Mitte alle Fragen im Interview-Stil. Der kann auf Dauer etwas zäh sein, doch schließlich gibt man die Steuererklärung nicht routinemäßig alle vier Wochen ab. Die Tester von der c`t beeindruckte vor allem der Funktionsumfang: "In der kleineren Preisklasse ist Konz einer der opulenteren Kandidaten", so Schüler.

Üppig ausgestattet ist auch das WISO Sparbuch von Buhl Data für rund 30 Euro. Damit lassen sich alle Einkunftsarten erfassen, egal ob man Arbeitnehmer, Freiberufler oder Selbstständiger ist. Wie schnell sie durch die eigene Steuererklärung navigieren möchten, können Nutzer jederzeit selbst bestimmen. Wer also viel Zeit und wenig Hintergrundwissen hat, wird sich über die sehr hilfreichen Videos freuen.

Die rund 40 Euro teure Steuer-Spar-Erklärung der Akademischen Arbeitsgemeinschaft verzichtet komplett auf Videos. Stattdessen erfragen sachliche Bildschirmmasken eine Fülle von Details – hier ist der Gestaltungsspielraum so groß wie bei keinem anderen Programm. Steuererklärungs-Paranoiker werden weniger Freude mit der Software haben, denn sie setzt ein wenig Erfahrung voraus. "Dafür ist sie sehr schnell und effizient zu bedienen", lobt Peter Schüler. "Wer sich als halber Steuerprofi fühlt, der ist mit dem Programm sicherlich sehr gut bedient."

Linux- und Apple- Nutzer wurden von den Software-Herausgebern bislang weitgehend ignoriert. Doch auch für sie gibt es Lösungen: Mit dem Steuerfuchs kann man seine Erklärung für 15 Euro einfach online erfassen, völlig unabhängig vom Betriebssystem.

Fazit: Die absolute Nummer 1 unter den Programmen gibt es nicht, denn alle sind auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten. Aber die gute Nachricht ist: Sie alle helfen beim Steuer sparen.

Quelle: ntv.de

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