Ratgeber

Wer soll das kaufen? Strom bei Kaiser's & Tengelmann

Die Tengelmann-Gruppe macht jetzt auch in Öko-Strom. Hierzu wurde mit dem südbadischen Energieversorger Badenova eine gemeinsame Tochterfirma mit dem Namen Grünhaus-Energie gegründet. Der Öko-Strom wird über alle Filialen von Kaiser's und Tegelmann und deutschlandweit übers Internet vertrieben.

Natürlich verzichtet Grünhaus-Energie auf Atomstrom. Neben dem Pflichtanteil deutschen Ökostroms, den das Erneuerbare-Energien-Gesetz vorschreibt, greift das Unternehmen zu rund 80 Prozent auf österreichische Wasserkraft zurück. Unklar ist bei Wasserkraftwerken oftmals, ob diese schon zuvor bei der konventionellen Stromgewinnung eingesetzt wurden und jetzt unter Öko-Strom-Gesichtspunkten einfach umdeklariert wurden. Ist Letzteres der Fall, hilft das dem Klima wenig, weil der Anteil an regenerativen Energiequellen nicht steigt und somit der CO2-Ausstoß nicht verringert wird.

Siegel für Nachhaltigkeit

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat deshalb gemeinsam mit dem WWF und dem Öko-Institut das OK-Power-Label entwickelt, das besonders ökologische Energieunternehmen auszeichnet – solche also, die mit den Einnahmen aus dem Öko-Tarif zum Beispiel neue Wasserkraftwerke oder Solaranlagen bauen.

Bemüht man den Tarifrechner dort, um mit dem OK-Powerlabel ausgezeichnete Produkte mit dem neuen Angebot von Grünhaus-Energie zu vergleichen, macht sich schnell Ernüchterung breit. Für einen Berliner Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3000 kWh verlangt Grünhaus-Energie 718,50 Euro. Der günstigste Anbieter mit OK-Power-Label sind die Stadtwerke Flensburg, die den Öko-Strom für 628,74 Euro anbieten – also fast 90 Euro günstiger.

Alternative Öko-Strom-Tarife

Wem das Siegel nicht wichtig ist und beim Strombezug lediglich Wert darauf legt, keinen Atom-Strom zu kaufen, kann auch einen normalen Strom-Tarif-Rechner nutzen und dort Öko-Strom-Tarife auswählen. In diesem Fall kommt man mit dem PrimaKlimaB-Tarif von Eprimo für 586,74 Euro im ersten Jahr am günstigsten weg.

Ein kleines Schmankerl hat der Grünhaus-Energie-Tarif doch noch zu bieten: Eine Preisgarantie von zwei Jahren ist in der Branche eher selten zu finden. Diese nützt aber wahrscheinlich nicht viel, wenn der Preis schon von vorne herein 14 bzw. 22 Prozent teurer ist, als vergleichbare Angebote. Es gibt also nicht wirklich einen Grund, warum man beim Lebensmitteleinkauf zu Grünhaus-Strom greifen sollte.

Quelle: ntv.de

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