Tages- und Festgeldvergleich Banken bieten immer attraktivere Sparzinsen
17.05.2023, 11:29 Uhr Artikel anhören
Die Zinsen steigen, sind aber abzüglich der Inflation noch deutlich im Minus.
(Foto: imago/McPHOTO)
Die Leitzins-Anhebungen der Europäischen Zentralbank schlagen nachhaltig auf beliebte Sparprodukte der Deutschen durch. Viele Banken bieten attraktive Tages- und Festgeldkonditionen, wie Finanztest erfreut feststellt.
Diese Zinsanstiege dürften vielen Sparerinnen und Sparern gefallen: Beim jederzeit verfügbaren Tagesgeld sind Anfang Mai mehr als 3 Prozent drin, beim Festgeld sind es bei einjähriger Laufzeit 3,5 Prozent. Das hat die Zeitschrift "Finanztest" (6/2023) in ihrer jüngsten Zinsauswertung herausgefunden.
Maximal 3,7 Prozent beim Festgeld
3,5 Prozent Zinsen auf einjähriges Festgeld bietet zum Beispiel die My Money Bank, die damit Spitzenreiter im "Finanztest"-Ranking ist. Mit 3,4 Prozent Zinsen liegen die J&T Direktbank und die Orange Bank nicht weit dahinter. Noch Ende Januar musste das Ersparte für 3,5 Prozent Jahreszins noch mindestens für vier Jahre angelegt werden.
Dafür ist ein Zinsunterschied zur mehrjährigen Festgeldanlage aktuell kaum wahrnehmbar, sich mehr als drei Jahre zu binden, lohnt schon gar nicht. Denn ab drei Jahren Anlagedauer bietet die Orange Bank 3,7 Prozent Zinsen - so viel wie keine andere Bank im Vergleich. Selbst bei längerer Laufzeit bleibt diese Marke unangefochten. Die My Money Bank und auch die J&T Direktbank bieten immerhin bereits bei zwei Jahren Laufzeit 3,6 Prozent Zinsen jährlich.
Bis zu 3 Prozent beim Tagesgeld
Beim Tagesgeld hat die J&T Direktbank die Nase weit vorn. Dort gibt es für Sparerinnen und Sparer 3 Prozent Zinsen jährlich. Die Ikano Bank mit 2,51 Prozent und die Leaseplan Bank mit immer noch guten 2,3 Prozent Zinsen haben trotzdem deutlich das Nachsehen. Diese jeweiligen Zinssätze sind bis Jahresende garantiert.
Noch bessere Konditionen sind nur bei Lockangeboten zu bekommen. Die Renault Bank etwa bietet Kundinnen und Kunden 3,3 Prozent Jahreszins aufs Tagesgeld - allerdings nur für drei Monate garantiert. Für Bestandskunden gibt es aber immerhin auch noch 2,3 Prozent. Die DHB Bank verspricht ihre 3,25 Prozent zumindest für sechs Monate.
Realzins bleibt wegen der Inflation negativ
Über eines sollte die positive Entwicklung aber nicht hinwegtäuschen: Bei einer Inflationsrate von zuletzt 7,2 Prozent, die das Statistische Bundesamt für April ermittelt hat, bleibt der Realzins weiter deutlich negativ.
Finanztest hat ausschließlich solche Institute berücksichtigt, deren staatliche Einlagensicherung die Tester für stabil halten. Für Banken mit Sitz in der EU sowie in Norwegen gilt ein gesetzlicher Schutz für Spargeld (Festgeld, Tagesgeld und das Girokonto) in Höhe von 100.000 Euro pro Anleger und Bank. In Deutschland werden Sparer nach einer Bankpleite von der gesetzlichen Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EDB) bis zu einer Höhe von 100.000 Euro entschädigt.
Viele deutsche Privatbanken wie Deutsche Bank oder Commerzbank sind nicht nur Pflichtmitglied der EDB, sondern gehören zusätzlich auch dem freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BDB) an. Bei diesen Banken können Anleger auch mehr als 100.000 Euro sicher anlegen. Letzteres gilt auch für Sparkassen sowie Volksbanken, die eigene Sicherungsmechanismen haben.
Quelle: ntv.de, awi/dpa