Ratgeber

Darauf müssen Eltern achten Teure Versager im Kindersitztest

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Es gibt eine ganze Reihe guter Kindersitze fürs Auto. Doch auch einige schlechte. Und das sind nicht unbedingt die Billigsten. Stiftung Warentest und ADAC haben in einem umfassenden Test gravierende Sicherheitsmängel gefunden.

Kindersitze sind Pflicht für alle Kinder unter zwölf Jahren, die noch keine 1,50 Meter groß sind. Jetzt hat der ADAC gemeinsam mit der Stiftung Warentest 33 Sitze für Kinder aller Altersklassen überprüft. Ein ausreichendes Schutzniveau scheint immer noch keine Selbstverständlichkeit zu sein. Zwar schnitten 17 Sitze "gut" ab und kein Produkt enthielt gefährliche Schadstoffe. Fünf Produkte erhielten in puncto Sicherheit aber ein "mangelhaft".

Die Testergebnisse komplett.

Die Testergebnisse komplett.

Die 269 Euro für den Kiddy Guardianfix Pro zum Beispiel können sich Eltern sparen. Wird der Sitz mit Isofix-Haken befestigt, übersteht das Kind einen Aufprall zwar gut. Doch mit Dreipunktgurt rutscht der Kindersitz beim Frontalaufprall hoch und dreht sich nach vorn. Das Kind kollidiert mit den Vordersitzen. Diese Gefahr besteht auch beim Peg Perego Viaggio convertibile für 209 Euro. Vorwärts montiert zieht das Gurtsystem beim Aufprall die Kopfstütze herunter, der Gurt lockert sich und das Kind rutscht weit nach vorn.

Sonne macht den Sitz platt

Eltern können sich beim Kauf eines Kindersitzes also keinesfalls darauf verlassen, dass ein hoher Preis automatisch ausreichend Schutz bringt. Auf ein persönliches Gespräch und optimale Beratung beim Kauf sollte man nicht verzichten, rät der ADAC. Im amtlichen Zulassungsverfahren werden Seitencrashs bislang nicht geprüft. Hier sind aber drei von den fünf mangelhaften Produkten durchgefallen. So etwa die beiden Graco-Modelle Junior Maxi und Logico L. Laut Gebrauchsanweisung darf man bei ihnen die Rückenlehne abnehmen. Dadurch entfällt dann aber der Seitenaufprallschutz. Der aufblasbare Easycarseat Inflatable versagt darüber hinaus auch beim Frontaufprall. Ein weiteres Manko: Parkt das Auto in der Sonne, entweicht Luft durch ein Überdruckventil. Kühlt der Sitz wieder ab, ist er nicht mehr ausreichend prall gefüllt.

Der beste Sitz hilft aber auch nichts, wenn die Kleinen nicht richtig gesichert werden. Vor dem Kauf sollte man sich also unbedingt Bedienung und Einbau erklären lassen und sich beim Einbau streng nach der Bedienungsanleitung richten. Wenn möglich sollten Eltern den Sitz auch im eigenen Fahrzeug zu testen, empfiehlt der ADAC. Nicht jedes Produkt passt optimal in jedes Auto. Auf jeden Fall sollte sich der Kindersitz stabil befestigen lassen. Besonders auf den richtigen Gurtverlauf ist zu achten.

Quelle: ntv.de, ino

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