Ratgeber

Irrlauf nach sicherem Fleisch Verbraucher auf der Suche

Wieviel Dioxin steckt möglicherweise in diesem Spanferkel?

Wieviel Dioxin steckt möglicherweise in diesem Spanferkel?

(Foto: dapd)

Die Verbraucher sind unsicher. Ist Dioxin im Schweinefleisch und in Eiern? Wie erkenne ich artgerechte Tierhaltung und sicher hergestelltes Fleisch, damit ich nicht ganz im Dunkeln tappe?

Mit Dioxin belastetes Schweinefleisch ist wohl auch in den Handel gelangt. Verbraucher können aber kaum erkennen, woher das Fleisch kommt, das sie kaufen. Es gibt jedoch Anhaltspunkte, um wahrscheinlich artgerecht und sicher hergestelltes Fleisch auf dem Teller zu haben.

Muss die Herkunft von Fleisch gekennzeichnet werden?

Der Fluch des Billigproduzierens: Massentierhaltung

Der Fluch des Billigproduzierens: Massentierhaltung

(Foto: dapd)

Meist nicht. Während Verbraucher bei Eiern über einen Code erkennen können, ob es von einem Dioxin-Hof kommt, muss die Herkunft von Schweinefleisch nirgends angegeben werden. Diese Regel gilt für alle Fleischsorten außer Rindfleisch, welches seit dem BSE-Skandal gekennzeichnet sein muss. Auch bei Rind gilt dies aber nur für frisches Fleisch. Sobald das Fleisch verarbeitet wurde - etwa mariniert oder in Babynahrung verwendet - tappt der Verbraucher wieder im Dunkeln.

Ist teures Fleisch grundsätzlich besser?

Nein. Sicheres Fleisch aus artgerechter Haltung ist zwar meist nicht zu Tiefstpreisen zu haben. Aber zugleich wird Fleisch, dessen Qualität und Herkunft kaum nachvollziehbar ist, sowohl billig als auch teuer verkauft - je nach Verkaufsort und Marketingstrategie. "Sie haben anonymes Fleisch genauso beim Discounter liegen wie in der Delikatessenabteilung im Kaufhaus", sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Bin ich bei Biofleisch auf der sicheren Seite?

Teurer, aber sicherer: Fleisch von artgerecht gehaltenen Schweinen.

Teurer, aber sicherer: Fleisch von artgerecht gehaltenen Schweinen.

(Foto: REUTERS)

Bei Biofleisch kann der Verbraucher sehr sicher davon ausgehen, dass es aus artgerechter und sicherer Produktion stammt. Hier gibt es strenge Vorschriften und vor allem häufigere Kontrollen. Allerdings gibt es Unterschiede bei den Biozeichen - das allgemeine EU-Siegel ist weniger streng als spezielle Siegel von deutschen Bio-Anbauverbänden wie Demeter oder Bioland. Der Aufpreis für Bio ist beim Fleisch oft deutlich größer als bei Obst oder Milchprodukten.

Gibt es bei konventionellem Fleisch gar keine Anhaltspunkte für Qualität?

Doch, es gibt Gütesiegel - allerdings eine kaum überschaubare Fülle davon. Die Gütezeichen prüfen Merkmale wie Sicherheit, Regionalität oder artgerechte Tierhaltung - mit sehr unterschiedlichen Standards. Oft werden sie zudem nur regional oder von einer einzigen Supermarktkette verwendet. Für Verbraucher ist es schwer, die Siegel zu bewerten und von Werbebotschaften zu unterscheiden. Informationen über die Gütezeichen gibt es bei den Verbraucherzentralen.

Soll ich denn jetzt lieber beim Metzger einkaufen?

Was in der Wurst steckt, weiß mitunter nicht einmal der Fleischer.

Was in der Wurst steckt, weiß mitunter nicht einmal der Fleischer.

(Foto: dapd)

In Deutschland gibt es immer noch über 25.000 Fleischereien. Darunter sind aber inzwischen viele, die ihr Fleisch vom Großhändler beziehen und nur verkaufen. Hier ist die Sicherheit nicht größer als im Supermarkt. Es gibt aber auch viele Metzger, die Tiere aus der Region beziehen, selbst schlachten und die Herkunft angeben. Hier können Verbraucher ohne Bedenken zugreifen. "Mann muss beim Metzger einfach die Augen aufmachen, ob transparent gemacht wird, wo das Fleisch herkommt", sagt Lebensmittelexperte Valet.

Quelle: ntv.de, AFP

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