Ratgeber

Allianz senkt Zinsen Versicherungen bringen weniger

Die Überschussbeteiligung der Allianz sinkt auf 1,85 Prozent.

Die Überschussbeteiligung der Allianz sinkt auf 1,85 Prozent.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Allianz-Policen werfen im kommenden Jahr weniger Rendite ab. Deutschlands größter Versicherer senkt die laufende Verzinsung von derzeit 4,3 Prozent auf 4,1 Prozent. Schon im Vorjahr hatte der Konzern die Verzinsung um 0,2 Prozentpunkte heruntergeschraubt. Werden alle Rendite-Bestandteile hinzugerechnet, die für die Gesamtverzinsung eines Vertrages am Ende der Laufzeit entscheidend sind, sinkt die Rendite demnach 2011 unter dem Strich von 4,95 Prozent auf 4,7 Prozent.

Die laufende Verzinsung einer Lebensversicherung besteht aus zwei Bestandteilen: dem Garantiezins, der auch Rechnungszins genannt wird und aus dem Überschussanteil. Der Garantiezins wird laufend staatlich festgelegt und darf von den Versicherern grundsätzlich nicht unterschritten werden. Derzeit liegt er bei 2,25 Prozent, Ende der 90er Jahre waren es noch 4,0 Prozent. Der zweite wichtige Block der Verzinsung ist die laufende Überschussbeteiligung. Je besser eine Versicherung das Geld ihrer Kunden anlegt, desto mehr Überschüsse kann sie am Ende auszahlen. Ein Großteil des Geldes fließt in sichere Papiere wie Bundesanleihen und Pfandbriefe. Die werden derzeit allerdings schlecht verzinst.

Zinsen rutschen seit Jahren

Unter der niedrigen Verzinsung leidet die gesamte Versicherungsbranche. Auch andere Versicherer mussten bereits eine niedrigere Verzinsung für das kommende Jahr ankündigen, selbst der Garantiezins steht derzeit zur Debatte. Langfristig betrachtet ist das Zinsniveau der Versicherungen seit den 90er Jahren deutlich gesunken. Im Jahr 1998 hatten die Verträge der Allianz noch eine laufende Verzinsung von 7,5 Prozent – damals aber auch bei deutlich höheren Inflationsraten.

Betroffen von der schlechteren Verzinsung sind nicht nur Lebensversicherungen, bei denen sich die Kapital- oder Rentenzahlung am Ende der Laufzeit vermindert. Die Beiträge für Berufsunfähigkeits- oder Risikolebensversicherungen bleiben aber konstant, wie ein Sprecher der Allianz auf Anfrage sagte. Die Allianz ist Deutschlands größter Versicherer. Derzeit haben Kunden nach Angaben des Konzerns rund 11,4 Millionen Verträge bei der Allianz abgeschlossen.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen