All-Inclusive bei Aldi und Co. Was Discounterreisen taugen
14.02.2007, 07:10 UhrWurst, Käse, Milch und Mallorca. Und das alles zum Schnäppchenpreis. Auf dem Einkaufszettel fürs Wochende steht mittlerweile auch der Jahresurlaub. Denn viele Discounter sind ins Reisegeschäft eingestiegen und bieten ihren Kunden Reisen zu Discoutpreisen.
Venedig ist Anziehungspunkt für tausende Touristen jedes Jahr. Sightseeing oder einmal gemütlich mit der Gondel durch die Stadt schippern sind Klassiker. Wer lieber beim Sonnenbaden abspannen will wählt vielleicht Mallorca. Sonne satt und ein voller Strand garantiert. Wer etwas tiefer in die Tasche greifen möchte, erkundet in diesem Jahr vielleicht mal China auf dem Wasserweg. Die schönste Zeit des Jahres - nicht nach langer Beratung aus dem Reisebüro, sondern vom Discounter nebenan.
Eines dürfte wahrscheinlich jedem klar sein. Aldi, Lidl und Co. sind natürlich nicht selbst die Reiseveranstalter. "Dahinter stecken Töchter von großen Reiseveranstaltern, die im preisgünstigen Bereich schon lange aktiv sind", erklärt Falk Murko von der Stiftung Warentest. "Bei Aldi ist es beispielsweise Berge und Meer, eine Tochter von Tui."
Der deutsche Urlauber hat die Dominikanische Republik längst für sich entdeckt - und natürlich auch die begehrten All-Inclusive Angebote. Im aktuellen Aldi-Angebot ist das ganze im Juni für neun Tage ab 699 Euro zu haben - bei Konkurrenten kostet die gleiche Reise, fast das Doppelte. Scherereien mit dem Discounter muss keiner befürchten, denn nach der Buchung hat man es nur noch mit dem Reiseveranstalter zu tun. Auch im Fall einer Reklamation während oder nach der Reise wendet man sich an immer an den Veranstalter.
Preisvergleich lohnt
Karibisches Flair auf dem Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer. Zwischen Animationsprogramm und Badespaß gibt es Sightseeing an Land. Inklusive Bustransfer zum Schiff zahlt der Lidl-Kunde für die Fünftägige Kreuzfahrt beispielsweise 890 Euro. Die gleiche Reise und Kategorie gibt es auch bei der Konkurrenz. Diese verlangt allerdings 300 Euro mehr. Murko rät zum Preisvergleich im Internet. "Wer kein Internet hat, geht ins Reisebüro." Auch dort ist ein Preisvergleich ohne Probleme möglich.
Wedeln über die Pisten in Tirol. Der Discounter Plus schickt seine Kunden für eine Woche nach Österreich, sieben Nächte, Halbpension im Doppelzimmer und das Ganze inklusive Skipass. Der Preis Ende Februar: 379 Euro pro Person. Die gleiche Reise in die gleiche Hotelkategorie allerdings ohne Skipass kostet bei einem anderen Anbieter 100 Euro mehr.
Gerade wenn es um Nebenleistungen geht, raten die Verbraucherschützer zum genaueren Blick. "Beim Preisvergleich muss man darauf achten, welche zusätzlichen Leistungen das Hotel kostenlos oder kostenpflichtig bietet, denn der Nebenkostenapparat kann eine Reise ganz schön verteuern", weiß Gabriele Francke von der Verbraucherzentrale Berlin.
Auch für die Las Vegas Reise im April von Kaffeeröster Tchibo für 1600 Euro ergab die Recherche: Das gleiche Angebot gibt's bei der Konkurrenz. Allerdings muss der Urlauber dort 600 Euro mehr für die Reise auf den Tisch legen. Doch dass das Angebot aus dem Discounter wie in den Beispielen immer das billigere ist, muss nicht sein.
Fazit
Stichproben der Stiftung Warentest führten zwar zu dem Ergebnis, dass die Discounter nicht immer am billigsten sind, aber häufig ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten. Da die Angebote bei den Discountern streng limitiert sind, sollte man bei einer passenden Offerte schnell handeln - dann hat man vielleicht auch ein Reiseschnäppchen gemacht.
Quelle: ntv.de