Ratgeber

Smartphone weg Was kostet der Handy-Verlust?

Wenn das Handy verloren geht, kann es teuer werden. Allein für die neue SIM-Karte verlangen manche Anbieter mehr als 20 Euro, bei einigen ist nicht einmal die Sperrung kostenlos. Und dann braucht man noch ein Ersatzgerät.

Mit dem Smartphone kommen auch eine Menge Daten abhanden. Eine gute Sicherung ist Pflicht.

Mit dem Smartphone kommen auch eine Menge Daten abhanden. Eine gute Sicherung ist Pflicht.

(Foto: dpa)

Eben steckte das Handy noch in der Jackentasche, jetzt ist es weg. Rund 14 Millionen Deutsche kennen dieses Gefühl, wie eine Umfrage des Hightech-Verbands Bitkom im letzten Jahr ergab. Ist das Telefon verloren gegang en, hat man immerhin noch Hoffnung, dass es ein ehrlicher Finder zurückbringt. Laut Bitkom-Statistik stehen die Chancen dafür bei etwa eins zu zehn. Taucht das Gerät nicht wieder auf, kommen auf den Besitzer aber Kosten zu. Wie teuer es wird und ob eine Handy-Versicherung hilft, das hat jetzt der Vergleichsanbieter Check 24 überprüft. Getestet wurden neben den vier Netzbetreibern auch die wichtigsten Alternativanbieter 1&1, Klarmobil, Simyo und Yourfone.

Neben dem Telefon selbst können zwei Posten kostenmäßig ins Gewicht fallen: Die Sperrung der SIM-Karte und die neue SIM. Eine Kartensperrung ist auf jeden Fall angebracht, wenn man den Verdacht hat, dass das Telefon in falsche Hände geraten sein könnte. Nach der Bitkom-Studie ist es zwar eher die Ausnahme als die Regel, dass Diebe oder Finder die Telefonrechnung des Besitzers nach oben treiben. Risikieren sollte man das aber nicht.

Auch für die Sperrung gibt's Gebühren

Die Sperrung allein ist bei den meisten Anbietern kostenlos, bis auf die Telefongebühren . O2 berechnet Vertragskunden jedoch 10 Euro, wenn sie ihre Karte über die Kundenhotline sperren. Nutzen sie das Online-Portal werden 5 Euro fällig. Die Telekom verlangt 8,50 Euro, wenn die Kunden nicht gleichzeitig eine Ersatzkarte ordern. Bei 1&1 kostet die Sperrung grundsätzlich 7,80 Euro. In der Regel wird die Karte sofort gesperrt, die Telekom lässt sich zwei Stunden Zeit, haftet aber ab dem Zeitpunkt der Meldung. Falls das Telefon in der Zeit doch wieder auftaucht, ist das praktisch.

Um wieder telefonieren zu können, braucht man eine neue SIM-Karte und die verschickt keiner der Anbieter gratis. Eplus und O2 setzen dafür 15 Euro auf die Rechnung, am teuersten ist Vodafone mit 25 Euro. Am unteren Ende rangieren die Discounter Yourfone und Simyo, bei denen die neue Karte für rund 10 Euro ins Haus kommt.

Die Kosten für die SIM-Karte lassen sich noch verschmerzen, richtig teuer kann dagegen das neue Telefon werden, zumindest wenn man Ersatz für ein Smartphone sucht. Zwar liefern die Anbieter gerne ein Neugerät, doch das tun sie nicht umsonst. Wer geschickt verhandelt, kann eventuell über Bonusprogramme oder eine Vertragsverlängerung an ein neues subventioniertes Handy kommen. In der Regel bezahlt man aber den vollen Preis des neuen Engeräts selbst, so das Fazit von Check 24.

Handyversicherungen: Wenn, dann richtig

Auch Handyversicherungen, die bei Vertragsabschluss häufig gleich mitverkauft werden, bieten selten den erhofften Schutz. Hilfreich sind allenfalls teure Premium-Tarife, die dann aber auch mal acht Euro im Monat oder mehr kosten. Eine Billig-Police, wie sie beispielsweise Simyo mit dem Basic Plus-Tarif für 1,45 Euro im Monat anbietet, bringt im Ernstfall wenig. Sie zahlt zwar, wenn das Handy durch Stürze oder Bedienungsfehler kaputt geht, nicht aber bei Diebstahl, Einbruch oder Raub. Außerdem beschränkt sich die Höchstleistung in diesem Tarif auf 200 Euro. Wer ein teures Gerät beim gleichen Anbieter umfassend versichern will, ist mit fünf bis acht Euro im Monat dabei. Dabei sollte man nicht das Kleingedruckte übersehen: Je nach Tarif sind 20 bis 25 Prozent Selbstbeteiligung fällig.

Trotzdem kann ein Premium-Schutz noch ein guter Deal sein. Wird etwa ein Samsung S4 für 600 Euro gestohlen, bekommt man bei simyo 450 Euro zurück. Der Jahresbeitrag liegt bei rund 95 Euro. Auch für Telekom-Kunden mit hochwertigem Smartphone kann sich die Handyversicherung lohnen. Sparen kann man sich das Geld hingegen oft bei mittelpreisigen Handys. So übernimmt etwa die Versicherung von Klarmobil im zweiten Versicherungsjahr noch 80 Prozent des Kaufpreises des versicherten Geräts. Bei einem Gerätepreis von 300 Euro, etwa für das Nokia Lumia 820, sind das 240 Euro. Die Versicherung kostet mit knapp 287 Euro in 24 Monaten (11,95 Euro im Monat) also rund 47 Euro mehr, als sie im Schadensfall bezahlt.

Übrigens: Kommt das Handy bei einem Einbruch abhanden, braucht man keine Smartphone-Versicherung. Dann springt - so vorhanden - die normale Hausratversicherung ein.

Quelle: ntv.de, ino

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