Ratgeber

Nach der Bankenfusion Was tut sich bei den Fonds?

Denn während die Dresdner Bank insgesamt zur Commerzbank kommt, übernimmt die Allianz als Mutter der Dresdner Bank im Gegenzug von der Commerzbank deren Fondstochter Cominvest. Diese geht in der eigenen Fondssparte Allianz Global Investors auf.

Zunächst ändere das nichts, sagte ein Sprecher von Allianz Global Investors in Frankfurt gegenüber der dpa. Fonds seien als Sondervermögen unabhängig vom Vermögen der auflegenden Gesellschaft. Das gelte auch mit Hinblick auf die Abgeltungssteuer. Diese sieht vor, dass ab 2009 neu erworbene Fondsanteile besteuert werden, vor dem Jahreswechsel gekaufte Anteile bleiben nach Ablauf der Spekulationsfrist steuerfrei. Noch bis Jahresende arbeiteten beide Gesellschaften zudem eigenständig. Mittelfristig aber werde die Produktpalette wahrscheinlich überarbeitet: "Wir werden analysieren, wo es Dopplungen bei den Fonds gibt", sagte der Sprecher.

Wo es identische Produkte gibt, könnten diese verschmolzen werden. Für die Halter der betroffenen Fonds berge das keine Nachteile, heißt es - der Kunde könne in der Regel von besseren Konditionen profitieren, denn "durch die Zusammenlegung entsteht ein größeres Fondsvolumen, so dass die Fixkosten des jeweiligen Fonds sinken."

Gelassene Verbraucherschützer

Auch Hermann-Josef Tenhagen von der Stiftung Warentest in Berlin sagte der dpa, Kunden müssten in solchen Fällen "nicht präventiv" tätig werden. Wenn sich ein Produkt für sie im Zuge der Übernahme zum Nachteil entwickelt, sollten sie aber auf einen besseren Fonds umsatteln. Der "Finanztest"-Chefredakteur glaubt nicht, dass Anleger die Schließung oder Neuausrichtung von Fonds im Rahmen der Fusion fürchten müssen: "Die Cominvest war ja für eine Übernahme interessant, weil es da viele gute Fonds gibt. Es gibt also keine absehbare Bewandtnis, dass ein Management ausgetauscht wird." Ein Grund für einen solchen Schritt könnte sein, dass ein Fonds neu ausgerichtet wird - und das wollen Anleger möglicherweise gar nicht. "Bei früheren Bankenfusionen hat es Austausch beim Fondsmanagement gegeben, es hat aber auch Beibehaltung gegeben. Anleger sind mit beidem nicht unbedingt schlecht gefahren", sagte Tenhagen.

Noch ist nichts klar

Sollten Fonds geschlossen werden, werde Kunden in der Regel ein kostenloses Tauschangebot unterbreitet, erklärte der Sprecher der Allianz Global Investors. Entschieden sei in dieser Hinsicht bislang aber nichts. So sei auch noch nicht klar, ob und für welche Fonds sich künftig der Name ändern könnte.

Eine Namensänderung wird üblicherweise öffentlich mitgeteilt. "Kunden werden darüber aber meist zusätzlich über ihre Bank, einen Kundenberater oder den Depotauszug informiert", gab das Unternehmen an. Ob sich auch einzelne Wertpapierkennnummern ändern, hänge vom Einzelfall ab. "Geht es um eine reine Namensänderung, bleibt die Kennnummer in der Regel gleich", sagte der Sprecher.

Tenhagen geht davon aus, dass Bankkunden mit der Fusion grundsätzlich kein Problem haben werden. Eine Ausnahme davon seien höchstens ältere Menschen oder andere Kunden, die auf Filialen in ihrer Nähe angewiesen sind.


Quelle: ntv.de

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