Genfer Automobilsalon Wer das größte Potenzial hat
16.03.2007, 07:05 UhrSchnittige Sportwagen und auf Hochglanz polierte Karossen. Die Autowelt setzt sich in Genf in Szene. Doch statt PS sind diesmal die schadstoffärmsten Fahrzeuge gefragt. Umweltschutz ist das Thema. "Wir zeigen, dass wir für Opel in sieben Modellkategorien Fahrzeuge haben, die weniger als 140 Gramm CO2 emittieren, wir arbeiten an Fahrzeugen, die mit Gas betrieben werden. Wir bringen einen neuen V6 Diesel für Cadillac, später auch für andere Modelle. Und wir sprechen darüber, dass wir das Elektroauto wieder neu entwickeln, den Chevrolet Volt, den wir in Detroit vorgestellt haben und hier auch zeigen", stellt Carl-Peter Forster, Europachef von General Motors heraus.
Volkswagen gibt sich sportlich. Gemeinsam mit Marcelinho, dem Mittelfeldstar des Vfl Wolfsburg, rührt der Autobauer die Werbetrommel. Zu den neuen Modellen gehört auch die "Blue Motion"-serie. So heißen die neuen Sprit sparenden Modelle. So braucht zum Beispiel der Der Passat "Blue Motion" nur rund fünf Liter Diesel auf 100 Kilometern.
Sparsamerer Cayenne
Der Sportwagenbauer Porsche weiß, was wahre PS-Fans wollen. Die Nachfrage nach dem Cayenne hat zugelegt. "Der Cayenne trifft offensichtlich den momentanen Geist. Wir haben eine neue Motorengeneration eingebaut. Die Benzin-Direkteinspritzung, bringt 15 Prozent Verbrauchsreduzierung beim Fahrverhalten", so Vorstandschef Wendelin Wiedeking.
Den Vorwurf, die deutsche Autoindustrie habe in punkto Umweltschutz die Zeichen der Zeit verschlafen, will auch Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank nicht gelten lassen. "Gerade im Dieselantrieb ist Deutschland weltweit führend. Wir sehen, dass der Ansatz, den deutsche Automobilbauer fahren, weltweit erfolgreich ist." Deutsche Autobauer haben gute Absatzzahlen, was Hellmeyer als Beleg dafür wertet, dass man auf dem richtigen Weg ist. Lediglich einen Vorwurf lässt er zu: "Die deutschen Autobauer haben nicht auf Hybrid gesetzt, aber verschlafen haben sie das Thema nicht."
Die spannendste Geschichte von den hiesigen Autokonzernen liefert Audi. Die Ingolstädter legen ein Erfolgsjahr nach dem nächsten hin. Dazu trägt nicht nur der europäische Markt sondern der weltweite Erfolg bei. "Wie die Autos designed sind, die Motoren, die Innovationskraft und die Technik sprechen für eine Fortführung der Topp-Story", glaubt Hellmeyer.
Daimler ohne Chrysler?
Ebenfalls viel Potenzial spricht der Anlagestratege Daimler zu, wenn man sich denn dazu durchringt, den weiteren Weg ohne Chrysler zu gehen. "Daimler ohne Chrysler wäre eine Redzuzierung auf die Kernkompetenzen in diesem Konzern. Daimler wäre endlich wieder in der Lage, Quantensprünge zu machen."
Quelle: ntv.de