Ratgeber

Inflation steigt Wie Sparer investieren sollten

Ein Zinstief jagt das nächste. Eigenheimbesitzer freuen sich über günstige Immobilienkredite, doch Anleger haben das Nachsehen. Jetzt steigt die Inflation. Wer da nicht clever anlegt, verliert real sogar Geld.

Mit dem guten alten Sparstrumpf verliert man Geld.

Mit dem guten alten Sparstrumpf verliert man Geld.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Für sicherheitsorientierte Anleger sind die Zeiten schwer. Auf der einen Seite steigt die Inflation, auf der anderen Seite fallen die Zinsen für Anlageprodukte. Indikator für die Zinsentwicklung bei langfristigen Sparprodukten ist die Umlaufrendite. Die Durchschnittsrendite aller börsennotierten deutschen Anleihen mit mehr als drei Jahren Laufzeit notiert mit 2,09 Prozent so niedrig wie noch nie in den vergangenen 30 Jahren.

Von Frühjahr 2008 bis August 2010 ist die Umlaufrendite von in der Spitze 4,78 Prozent auf nun 2,04 Prozent eingebrochen, was einem Rückgang von gut 55 Prozent entspricht. Noch deutet sich keine Trendumkehr an. Im Gegenteil: Seit einem Zwischenhoch bei knapp 3,5 Prozent rutschte die Umlaufrendite erst langsam, dann beschleunigt nach unten durch. "Angesichts der Entwicklung könnte schon bald eine eins vor dem Komma stehen", schätzt Max Herbst, Inhaber der FMH-Finanzberatung.

Für Sparer ist diese Entwicklung wenig erfreulich. Denn wer sein Geld über längere Zeit risikolos festlegen will, etwa in einem Bundeswertpapier, bekommt dafür immer weniger Zinsen. Dieser Trend macht sich auch bei Sparbriefen bemerkbar: Gab es im April dieses Jahres für dreijährige Sparbriefe im Schnitt noch 2,18 Prozent, sind es jetzt noch 1,98 Prozent.

Sparbrief-Perlen finden

Bei den Banken, die dreijährige Sparbriefe offerieren, gibt es einige Perlen, wie unser Vergleichsrechner zeigt. So zahlt etwa die estnische BIGBANK 3,6 Prozent Zinsen pro Jahr. Bei diesem Angebot ist die Einlagensicherung auf maximal 50.000 Euro begrenzt; zudem müssen Anleger im Fall einer Bankenpleite ihre Rechtsansprüche im estnischen Rechtssystem durchsetzen. "Wer das nicht möchte, sollte sich auf die Banken mit deutscher Einlagensicherung beschränken", rät Herbst. In diesem Fall erweisen sich die ICICI Bank mit 3,4 Prozent und die Santander Consumer Bank mit 3,33 Prozent als Spitzenreiter.

Herbst rät, nur einen Teil der nicht benötigten Ersparnisse auf längere Zeit festzulegen und den Rest auf einem gut verzinsten Tagesgeld-Konto zu parken. Schließlich sei es durchaus wahrscheinlich, dass der Trend bei den Zinsen in den nächsten drei Jahren nach oben weist. "Nur wer eine ideale Mischung aus kurz- und langfristigen Anlagen gewählt hat, kann entspannt die nächste Zinsentwicklung abwarten", so der Zinsexperte. Mit Hilfe eines Online-Rechners kann man schnell herausfinden, wie hoch der Zinssatz nach der kurzen Anlagezeit steigen müsste, damit das gleiche Endergebnis wie bei der langen Anlagezeit erwirtschaftet wird.

Quelle: ntv.de, akl

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