Ratgeber

Falsche Schufa-Einträge Wie man sich wehren kann

Mehr als drei Viertel aller Deutschen sind in der Kartei verzeichnet - und ein falscher Eintrag bei der Schufa in Wiesbaden kann schwere Folgen haben. Denn die bei der früheren "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung" erfassten Daten entscheiden mit darüber, ob Banken, Telefonanbieter und Vermieter Kunden als kreditwürdig ansehen.

Verbraucherschützer kritisieren, dass die Bewertungen oft nicht nachvollziehbar sind. Außerdem komme es immer wieder vor, dass veraltete oder unberechtigte Einträge das geschäftliche Ansehen schädigen. Daher sollten Verbraucher ihre Daten regelmäßig überprüfen - denn um eine Korrektur müssen sie sich selbst kümmern.

Für Herabstufungen der Kreditwürdigkeit können Kunden oft nicht einmal etwas. "Wer als Bankkunde zum Beispiel Angebote für Ratenkredite vergleichen will, wird durch falsche Schufa-Anfragen von Bankberatern in seiner Kreditwürdigkeit herabgestuft", sagt Stephanie Pallasch von der Stiftung Warentest. Solche Fälle kämen immer wieder vor. "Dadurch bekommt man am Ende schlechtere Konditionen oder gar keinen Kredit mehr."

Falsche Abfrage

Der Grund ist, dass einige Berater gleich eine Anfrage zur Bewilligung eines Kredits stellen, obwohl sich Kunden nur nach den Konditionen erkundigen wollen, erklärt Schufa-Sprecherin Katrin Haas. "Wenn der Kredit dann nicht ausgezahlt wird, kann sich das negativ auf die Bewertung auswirken." So rutschte eine Testperson der Stiftung Warentest durch den Vergleich mehrerer Angebote in der sogenannten Scoring-Bewertung drei Stufen tiefer.

Obwohl es die Unterscheidung von zweierlei Anfragen schon seit Oktober 2006 gibt, sind einige Banken immer noch in der Umstellungsphase. Daher rät Kerstin Altendorf vom Bundesverband deutscher Banken im Gespräch mit dem Berater deutlich zu machen, dass es sich erst einmal nur um eine Konditionenanfrage hanelt.

Laut einer im Januar vorgelegten Studie des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) sind die Bewertungsmethoden von Schufa und anderen Auskunfteien für Kunden zudem oft undurchsichtig. Falscheinträge sorgen ebenfalls für Ärger bei Verbrauchern. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich oft veraltete Daten in den Beständen finden", sagt Lovis Wambach von der Verbraucherzentrale Bremen. Nach Ablauf bestimmter Fristen muss die Schufa Daten aus ihrer Kartei entfernen. "Das sollte man aber besser kontrollieren - sonst kann man leicht eine böse Überraschung erleben."

Gegen unberechtigte Einträge vorgehen

Dabei empfiehlt es sich, auch gegen unberechtigte Einträge vorzugehen. "Firmen dürfen unbezahlte Rechnungen nur dann an die Schufa melden, wenn die Forderungen unbestritten sind - in der Praxis sieht das aber oft anders aus", sagt Rechtsanwalt Ulrich Schulte. Nach dem Datenschutzgesetz hätten Verbraucher aber Anspruch darauf, dass falsche Daten korrigiert und strittige Einträge gesperrt werden.

Dass Fehler in der Schufa-Kartei vorkommen können, räumt auch das Unternehmen selbst ein. "Bei der großen Datenmenge lässt sich das nie hundertprozentig ausschließen", sagt Sprecherin Katrin Haase. Zudem prüfe die Schufa nicht, ob Forderungen berechtigt sind oder nicht. Verbraucher erhielten aber über eine Selbstauskunft Einblick in ihre Daten. Sie lassen sich in den Geschäftsstellen kostenlos einsehen oder per Post für 7,80 Euro bestellen. Ein ständiger Onlinezugriff wird unter "meineschufa.de" für 15,60 Euro angeboten.

Quelle: ntv.de

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