Risikolebensversicherungen n-tv-Test mit den besten Policen
07.04.2008, 08:00 UhrDas Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Du weißt nie, was Du bekommst. Das jedenfalls hat immer die Mama von Forrest Gump im gleichnamigen Film gesagt. Und in gewisser Weise hat sie Recht. Man weiß nie, welcher Schicksalsschlag einen am nächsten Tag ereilen könnte.
Weil wir Deutschen von Natur aus jede Eventualität in unserem Leben gerne mit einkalkulieren möchten, versichern wir uns gegen alles und jeden. Fast 143 Milliarden Euro gaben die Privathaushalte in Deutschland im vergangenen Jahr für Versicherungen aus. Das sind 3650 Euro je Wohneinheit.
Erstaunlicherweise - davon sind Verbraucherschützer im ganzen Land überzeugt - zahlen wir zwar viel, aber leider auch für unsinnige Policen. Einige Risiken werden doppelt und dreifach abgesichert, andere wiederum gar nicht.
Eine Standardpolice, die in keiner Familie fehlen sollte, ist die Risikolebensversicherung, also der Schutz für den Todesfall. Stirbt ein Partner und lässt einen dann Alleinerziehenden mit Kindern zurück, kann dieser schnell in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die gemeinsamen Verpflichtungen des Lebens müssen mit nur noch einem Einkommen erledigt werden. In der Regel kommen zusätzliche Kosten für Betreuungs- und Haushaltshilfen hinzu. Noch schwerer wiegt die finanzielle Belastung, wenn Kreditraten für eine Immobilie abgezahlt werden.
In diesen Fällen ist eine Risikolebensversicherung genau das richtige Produkt: Hohe Leistungen im Todesfall können mit einem vergleichsweise geringen monatlichen Beitrag abgesichert werden. Wie gering die Belastung ausfällt, zeigt ein gemeinsamer Test von Focus Money, den Versicherungsanalysten von Franke & Bornberg; Bloomberg und n-tv.
Ein dreißigjähriger Nichtraucher muss bei Cosmos Direkt für eine Versicherungssumme von 100.000 Euro bei einer Vertragslaufzeit von zehn Jahren lediglich 4,66 Euro pro Monat ausgeben. Ähnlich günstig sind die Verträge der Hannoverschen Leben, WGV, Europa und Prisma Life.
Wesentlich schlechter kommen Raucher weg. Sie müssen mit einem deutlichen Beitragsaufschlag rechnen, selbst wenn sie nur gelegentlich zur Zigarette greifen. Mehr zahlen müssen auch all jene, die einem risikoreichen Beruf nachgehen, wie etwa Piloten oder Bergführer. Wer ein gefährliches Hobby wie zum Beispiel Fallschirmspringen pflegt, muss mit Zuschlägen rechnen; ebenso wer schon schwerere Erkrankungen durchgemacht hat. Bei den Angaben ein bisschen schummeln sollte man lieber nicht. Stellt sich im Nachhinein heraus, dass der Versicherungsnehmer wichtige Details verschwiegen hat, kann die Versicherung die Zahlung verweigern.
Noch günstiger als die Männer können Frauen ihre Angehörigen absichern.
Bei gleichen Bedingungen zahlen Frauen im günstigsten Fall bei der WGV einen Monatsbeitrag von 3,04 Euro. Elf bis 40 Cent teurer sind die nachfolgend platzierten Prisma Life, Hannoversche Leben, Inter Risk und Cosmos Direkt.
Grundsätzlich geben die Versicherer den Brutto- und den Nettobeitrag an. Zu zahlen ist letztlich der Nettobeitrag, der aber variiert. Der Beitragszahler wird an den Überschüssen, die die Versicherung erwirtschaftet, beteiligt. Deshalb mindert sich der Bruttobeitrag um den Betrag X und heraus kommt der zu zahlende Nettobeitrag. Einige Versicherer sparen die Überschüsse auch an und zahlen diese erst im Versicherungsfall oder bei Ablauf der Versicherungsdauer aus.
Da die Versicherungen jährlich kündbar sind, kann es - je nach Lebenssituation - sinnvoll sein, eine lange Versicherungsdauer zu wählen. Da das Risiko für die Versicherung bei längeren Laufzeiten höher ist, fällt allerdings auch die monatliche Prämie deutlich höher aus.
Ein dreißigjähriger Nichtraucher zahlt bei dreißigjähriger Laufzeit im Vergleich zu einem Vertrag mit zehnjähriger Laufzeit einen mehr als doppelt so hohen Nettobeitrag. Bei Frauen ist dies ebenfalls nicht anders.
Um die Erbschaftssteuer im Versicherungsfall zu umgehen, sollten sich Paare über Kreuz absichern. Sind Versicherungsnehmer und Bezugsberechtigter identisch, geht der Fiskus leer aus. Im ersten Vertrag wird der Ehemann als versicherte Person eingesetzt, Versicherungsnehmer und Bezugsberechtigter ist die Ehefrau. Im zweiten Vertrag wird entsprechend das Leben der Frau versichert und der Mann tritt als Versicherungsnehmer und Bezugsberechtigter auf. Auch eheähnliche Gemeinschaften können die Kreuzvariante wählen.
Quelle: ntv.de