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Günther zum Hype um EuroBasket "Da blutet mein Herz, aber am Ende zählt Erfolg"

Für Franz Wagner ist es das erste große Turnier.

Für Franz Wagner ist es das erste große Turnier.

(Foto: dpa)

Vorzeitig qualifiziert sich die deutsche Basketball-Nationalmannschaft für das Achtelfinale der Eurobasket, trotz harter Gruppe mit Titelverteidiger Slowenien und Olympiafinalist Frankreich. Nach drei Erfolgen zum Start ist die Hoffnung groß, 29 Jahre nach dem einzigen großen Titel und 17 Jahre nach der bislang letzten internationalen Medaille wieder ganz oben mitzuspielen. Der ehemalige Nationalspieler Per Günther verrät im Gespräch mit ntv.de, warum die Heim-EM überraschend gut läuft, warum er noch Luft nach oben beim DBB-Team sieht und wer sein Turnierfavorit ist. Und welcher Deutsche ihn ungläubig zurück lässt.

ntv.de: Vor der Eurobasket hieß es, dies sei die am besten besetzte EM, die es bisher gegeben hat - mit Nikola Jokic und Giannis Antetokounmpo sind die Gewinner der vier jüngsten NBA-MVP-Awards dabei, Frankreich holte im Vorjahr Olympia-Silber, Spanien ist amtierender Weltmeister - und trotzdem umgibt die deutsche Nationalmannschaft nach drei Siegen zum Start langsam die Aura eines Titelanwärters. Was ist da passiert?

Per Günther: Erstmal ist das Wichtigste, dass Daniel Theis mitgekommen ist. [Wegen Knieproblemen war seine Teilnahme bis kurz vor Turnierbeginn fraglich; Anm.d.Red]. Sonst wäre es auf den großen Positionen dünn geworden. So aber würde die erste Fünf, die jetzt auf dem Feld steht, auch die erste Fünf sein, wenn alle dabei wären. Vielleicht mit Ausnahme von Maxi Kleber, der dann für Joe Voigtmann starten würde, aber ansonsten bildet das wirklich das Beste ab, was Deutschland zu bieten hat.

Per Günther ...

... ist 34 Jahre alt, hat 500 Spiele in der Basketball-Bundesliga gemacht und sich dabei den Ruf erarbeitet, einer der besten deutschen Spielmacher zu sein. In diesem Sommer hat er seine Karriere nach 14 Saisons als Klublegende bei Ratiopharm Ulm beendet. Im Trikot der Ulmer gewann Günther zwei deutsche Vizemeisterschaften und wurde fünfmal in Folge zum beliebtesten Profi der BBL gewählt. Bei der Eurobasket 2022 verstärkt der 65-fache Nationalspieler das Expertenteam von MagentaSport. Dort werden alle deutschen EM-Spiele kostenlos gezeigt.

Trotzdem galt die DBB-Auswahl vorher ja als Außenseiter, wieso ändert sich die Wahrnehmung?

Man ist davon ausgegangen, Dennis [Schröder] und Franz [Wagner] werden auf jeden Fall auf hohem Niveau spielen und dann gucken wir mal, wer noch so dabei ist - dass dann das erste Spiel losgeht und alle, bei denen du gehofft hast, dass sie den Weg ins Turnier finden, ab ihrem ersten Einsatz da sind, das kann man nicht erklären. Aber man nimmt es auf jeden Fall mit Kusshand mit. Dazu hat Dennis immer noch Luft nach oben, gerade was die Feldwurfquote angeht. Und dass du trotzdem die Mannschaften nicht irgendwie schlägst, hinterher nicht das Gefühl hast "Oh, heute haben wir ja mal unfassbar getroffen" oder irgendwas Verrücktes ist passiert, sondern das Gefühl hast, dass Deutschland einfach in allen drei Spielen die bessere Mannschaft war: Das ist dann erstaunlich. Damit war nicht zu rechnen. Den einen einzelnen Grund dafür gibt es aber nicht.

Tatsächlich spielt Dennis Schröder zwar ein gutes Turnier, allerdings sucht er noch seinen Wurf, gerade der Dreier fällt bisher kaum. Dabei hing der Erfolg in den vergangenen Jahren oftmals maßgeblich von seiner Leistung ab. Jetzt muss er nicht mehr den Alleinunterhalter geben - und scheint in dieser Rolle aufzugehen, oder?

Die große Frage ist ja: Wie geht er damit um, wenn der Ball nicht mehr so viel in seinen Händen ist? Und er könnte nicht besser damit umgehen. Weil er das nutzt, jetzt extra Energie hat, noch härter zu verteidigen, sich noch mehr um die Organisation zu kümmern. Er sitzt nicht platt auf der Bank, wenn er ausgewechselt wird. Er steht auf, spricht mit Spielern, ist aktiv, schreit. Es ist nicht mehr dieses Dennis-zentrische System, und das ist sportlich und taktisch viel besser, aber es gab eben vorab die Frage, wie er damit umgeht. Und das löst er bisher einfach wirklich vorbildlich.

Zum Abschied von der aktiven Karriere gab's bei Günther viel Applaus und große Emotionen.

Zum Abschied von der aktiven Karriere gab's bei Günther viel Applaus und große Emotionen.

(Foto: IMAGO/Nordphoto)

Das wiederum entlastet auch Bundestrainer Gordon Herbert, der sich vor der EM dazu entschieden hat, den langjährigen DBB-Kapitän Robin Benzing aus dem Kader zu streichen. Benzing beklagt sich über die Art und Weise, über mangelnde Dankbarkeit dafür, dass er über Jahre immer da war, wenn die "Natio" gerufen hat. Lässt sich jetzt schon beurteilen, ob diese harte Entscheidung richtig war?

Wenn die Mannschaft 3-0 ins Turnier startet … man könnte ein Barometer reinhalten, wie ist es um die "team chemistry" bestellt, fehlt es an Leadership, hätten sie noch irgendeine Erfahrung mitnehmen müssen? Und ehrlicherweise muss man diese Fragen mit Nein beantworten. Es ist für mich menschlich wahnsinnig traurig, dass Robin bei diesem Basketballfest nicht dabei sein kann. Weil es niemand aus den letzten zehn Jahren so verdient hätte, wenn man auch die Interviews mit den anderen Spielern hört. Was Robin auf sich genommen hat, um immer dabei zu sein, auch wenn es sich nicht gelohnt hat, als es keine Heim-EM gab, keine Feste, keine Medaillenchancen, sondern es darum ging, irgendwo eine Quali zu spielen, irgendwelche Länderspielfenster zu bespielen … dass er die Geburt seines ersten Kindes verpasst hat dafür, das ist das, was es auf den Punkt bringt. Deswegen blutete da mein Herz, dass er nicht dabei ist, aber es ist einfach im Sport: Am Ende wirst du am Erfolg gemessen, und Gordie [Herbert] ist einer der Hauptverantwortlichen dafür.

Was macht seinen Führungsstil aus?

Erstmal sieht man, dass die Mannschaft ihm folgt und ihm vertraut, und dass auch die Anführer der Mannschaft das tun. Er kann dadurch Entscheidungen treffen, die für manche andere Trainer vielleicht riskant gewesen wären. Dennis die ersten fünf Minuten im vierten Viertel auf der Bank zu lassen, ihn auch mal früh auszuwechseln, dafür zu sorgen, dass in der Offense jemand anderes den Ball bekommt. Das ist natürlich auch ein bisschen die Frage nach dem Huhn und dem Ei: Funktioniert das jetzt, weil Dennis an einem anderen Punkt in seiner Karriere ist oder funktioniert das, weil es ein anderer Trainer ist? Das kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur sagen, dass es so ist. Ich glaube, dass Gordie immer, im Guten wie im Schlechten, überhaupt kein Gefühl dafür hat, was politisch vielleicht die richtige Entscheidung gewesen wäre. Er ist sehr scharf in der Kommunikation, auch mit den Spielern, die nicht dabei sind.

Wie Maxi Kleber und Tibor Pleiß, die verletzungsbedingt für diesen Sommer abgesagt haben. Denen hielt Herbert dann indirekt vor, sich nicht fürs DBB-Team aufopfern zu wollen.

Was man ja so aus der Vergangenheit eher nicht kennt, weil man natürlich will, dass ein Maxi Kleber, oder wie sie alle heißen, bald wieder dabei sind. Aber er nimmt da keine Rücksicht drauf, sondern er trifft die Entscheidungen, von denen er glaubt, dass er damit jetzt hier bei diesem Turnier am erfolgreichsten ist. Und bis jetzt macht er dabei offenbar alles richtig.

Danach sieht es in jedem Fall aus, die Mannschaft trägt von außen betrachtet diesen Weg konsequent mit. Hilft es bei solch einschneidenden Veränderungen, dass etwa mit Maodo Lo, Johannes Thiemann und Niels Giffey drei Profis im deutschen Kader stehen, die bei Alba Berlin unter Coach Aito gelernt haben, wozu ein solcher Kulturwandel befähigen kann?

Es ist da vielleicht unfair, nur von Alba zu sprechen. Maodo ist auch in München extrem gereift, Andi Obst hat jetzt ein Stahlbad genossen beim FC Bayern, hat da gegen Barcelona ein Euroleague-Viertelfinale gespielt, das darf man dann auch nicht unter den Tisch fallen lassen. Natürlich ist Alba das Auffälligste, aber es passiert nicht nur da und das ist das, was wir brauchen. Gerade in der Spitze ist die BBL [die Basketball-Bundesliga] näher an höchstes europäisches Niveau herangerückt und davon profitiert jetzt die Nationalmannschaft ungemein.

Wie wirkt sich das aus?

Wir sind es traditionell gewöhnt, zu gucken, wie viele NBA-Spieler hat Mannschaft X beim Turnier. Als hätte das eine direkte Aussagekraft. Dabei sieht man jetzt, was für Probleme ein Domantas Sabonis hat, der in der NBA All-Star ist und im FIBA-Spiel kaum zehn Punkte scoren kann. Oder ein Rudy Gobert [dreimal zum besten Verteidiger der NBA gewählt], der manchmal auf der Bank versauert, weil ihm mit Moustapha Fall ein Euroleague-Spieler vorgezogen wird.

Der Abstand zwischen den NBA-Profis und denen, die in Europa aktiv sind, scheint geringer geworden zu sein.

Es ist fast schon eine Geschichte der EM, dass dieser Gedanke, das Label "NBA-Spieler" würde gleich dafür sorgen, dass jemand dominiert und dass da ein großer Leistungsabfall ist zu den Leuten, die in Frankreich, in Deutschland oder in Spanien spielen - das sieht man einfach nicht mehr. Dass Bundesliga-Spieler auf dem höchsten europäischen Niveau Spiele mitgewinnen, mitentscheiden, sich messen können mit NBA-Spielern, das hab ich so in der Form noch nicht so gesehen.

Woran liegt das? Ist der Basketball in Europa so anders als in der NBA?

Dennis Schröder scheint in der neuen Rolle als Kapitän voll aufzugehen.

Dennis Schröder scheint in der neuen Rolle als Kapitän voll aufzugehen.

(Foto: IMAGO/camera4+)

Ein Stück weit glaube ich, dass sich das Spiel in USA verschoben, verändert hat, dass es jetzt noch etwas weiter weg ist vom europäischen Spiel. Das glaube ich schon. Auch durch die analytischen Ansätze, die viele Teams haben, die dann nur den besten Ballhandler einsetzen, noch mehr Eins-gegen-Eins spielen lassen. Das ist jetzt natürlich völlig überspitzt, aber es ist schon so, dass der Unterschied sehr, sehr groß ist gerade und dass die Umstellung dadurch umso schwerer ist.

Einer, der diese Umstellung ziemlich gut zu bewältigen scheint, ist Franz Wagner. 21 Jahre alt, kaum zehn Länderspiele, das erste Jahr in der NBA im Rücken, die EM ist sein erstes großes Turnier. 32 Punkte beim Sieg gegen Litauen und ein Selbstvertrauen, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Wie stellt er das an?

Das war mit Franz immer die Hoffnung. Die war immer, dass er eine europäische Ausbildung genossen hat, noch ein bisschen was von Aito mitgekriegt hat, hat Ursprünge als Rollenspieler mit Bewegung abseits des Balles, mit Verteidigung und so weiter. In Orlando haben sich in diesem Jahr ein paar Sachen gefügt, auch mit Ausfällen von anderen Spielern, dass er da die Schlüssel zur Offensive bekommen hat. Und die Hoffnung war, dass mal jemand kommt, der das Beste aus beiden Welten [aus der NBA und aus Europa] mitbringt und dass der in Europa funktioniert.

Diesen Prozess vollzieht Wagner gerade im Rekordtempo, wie es aussieht.

Dass das in der Form funktioniert, war für mich vorher so nicht zu sehen. In seinem ersten Länderspiel macht er 23 Punkte, spielt in der Vorbereitung unglaublich. Dann ist er die ersten drei Halbzeiten der EM etwas ruhiger, etwas schwächer - da hatte man dann schon ein bisschen Schiss davor, sich fragen zu müssen: Haben wir das jetzt zu sehr gehypt? Aber die Antwort darauf hat er ab der zweiten Halbzeit des Bosnien-Spiels gegeben. Er hat einfach ein bisschen gebraucht, um sich einzufinden. Und jetzt sieht man ihm an, wenn er ein Matchup hat, in dem er körperlich die Nase vorn hat, dass er da explodieren kann.

So wie gegen Litauen.

Maodo Lo spielt für Alba, ist in Berlin geboren und aufgewachsen - dort, wo sich nach der Vorrunde die acht besten Teams Europas treffen, um ihren Meister auszuspielen.

Maodo Lo spielt für Alba, ist in Berlin geboren und aufgewachsen - dort, wo sich nach der Vorrunde die acht besten Teams Europas treffen, um ihren Meister auszuspielen.

(Foto: IMAGO/HMB-Media)

Wenn das Spiel Dirk [Nowitzki] gemacht hätte, wären wir auch beeindruckt gewesen. Die Leistung war … Ungläubigkeit war das einfach. Ich habe das Spiel aus der MagentaSport-Loge verfolgt, umringt von unseren Kommentatoren und Experten und da war einfach nur Ungläubigkeit, auf welchem Niveau das stattgefunden hat. Weil er alle Facetten des Offensivspiels schon zeigt und trotzdem in der Verteidigung und sonst überall auch für die Mannschaft da ist. Das ist schon pervers einfach.

Nach den Enttäuschungen mit Platz 18 bei der WM 2019 und nur einem Sieg bei Olympia 2021 scheint es endlich wieder bergauf zu gehen.

Es macht richtig Spaß. Nicht nur wegen der Leistung, sondern da sind auch für jeden Fan ein, zwei Typen dabei. Es ist außerdem einfach geiler, wenn die Nationalmannschaft nicht nur gewinnt, sondern du die Spieler danach auch in Deutschland spielen sehen kannst. Vielleicht hat so der Vorname Maodo die Chance, in Zukunft dann öfter mal aufzutauchen. Ich glaube schon, dass zum Beispiel um ihn da ein gewisser Hype entsteht und wenn du ihn dann live spielen sehen willst, hast du in Berlin ständig die Chance dazu. Dann gehst du für bezahlbares Geld in die Mercedes-Benz-Arena und guckst dir Maodo an. Das ist schon was anderes, als wenn du jedes Jahr nur darauf hoffst, dass Dirk kommt, das ist was Besonderes.

Was auch viel diskutiert wird dieser Tage, allerdings nicht ganz so positiv, sind die Schiedsrichterleistungen bei der EM. Wie sehen Sie das, auch als ehemaliger Profi?

Das ist jetzt natürlich explodiert …

… weil die Referees beim knappen deutschen Sieg nach doppelter Verlängerung gegen Litauen vergessen haben, einen litauischen Freiwurf ausführen zu lassen. Der Protest wurde abgewiesen, das Ergebnis ist endgültig.

Franz Wagner und Bundestrainer Gordon Herbert.

Franz Wagner und Bundestrainer Gordon Herbert.

(Foto: IMAGO/HMB-Media)

Das sind zusammen mit dem Spiel zwischen der Türkei und Georgien zwei wirklich kuriose Sachen, die da passiert sind. Da sind während einer Diskussion einfach 22 Sekunden von der Uhr abgelaufen im vierten Viertel, was übersehen und nicht mehr korrigiert wurde. Dazu der verpasste Freiwurf der Litauer, der leider, auch wenn das immer noch ein absolutes Basketballfest war, eine kleine schwarze Wolke über diesem Spiel war.

War damit zu rechnen? Immerhin sind die FIBA als EM-Ausrichter und die Euroleague als höchster europäischer Wettbewerb zerstritten, viele sehr gute Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter fehlen beim Turnier, weil sie in der Euroleague pfeifen.

Ich hätte das nach den ersten beiden Spielen überhaupt nicht erwartet. Da wurde viel Physis zugelassen, so extrem habe ich das bei Europameisterschaften noch nie gesehen. Aber innerhalb dieser Auslegung war es konstant und fair, gut gepfiffen. Meine Kritik wäre eher gewesen, dass gegen Litauen die Linie ganz anders war. Auch nicht in irgendeine Richtung bevorteilend, aber eben eine ganz andere Linie. Dabei sollte es innerhalb eines Turniers der Anspruch sein, dass die Spieler sich darauf einstellen können: Was in Spiel eins ein Foul war, sollte in Spiel vier immer noch ein Foul sein.

Darüber hat nach diesen gravierenden Fehlentscheidungen allerdings niemand mehr gesprochen.

Topfavorit für Per Günther: Serbien um Nikola Jokic, den zweifachen MVP der NBA.

Topfavorit für Per Günther: Serbien um Nikola Jokic, den zweifachen MVP der NBA.

(Foto: IMAGO/Mateusz Birecki)

Das war natürlich einfach kurios. Es ist klar, dass da eine Diskussion entsteht, zu Recht. Aber ein Stück weit ist das einfach eine Anomalie gewesen, diese zwei eklatanten Patzer. Mit den Qualitätsunterschieden der Schiedsrichter zwischen FIBA und Euroleague müsste ich mich aber explizit auseinandersetzen, da reicht mein Expertentum nicht.

Expertentum ist ein gutes Stichwort, denn hinterher lässt sich immer schön die Expertise daran bewerten, wie gut Prognosen altern. Wie weit kann es für das DBB-Team im weiteren Turnierverlauf gehen?

Wenn wir von "können" reden, dann kann es überall hinführen. Aber es ist etwas anderes, wenn die Erwartung ist, eine Medaille zu gewinnen, als wenn du die Chance hast, dir eine Medaille zu erkämpfen. Die Griechen [um Superstar Giannis Antetokounmpo] sind sehr stark, stärker als ich gedacht habe, Serbien [mit dem amtierenden NBA-MVP Nikola Jokic] ist so stark, wie wir das erwartet haben. Deutschland kann auch ins Finale kommen, und im Finale können sie auch gewinnen. Es gibt keine Mannschaft, die ich für unschlagbar halte. Aber es wird darauf ankommen, ob diese positive Leichtigkeit bleibt, ob du die mit nach Berlin [zur Finalrunde] nehmen kannst und auch in K.o.-Spiele reinkriegst.

Wen sehen Sie in der Favoritenrolle?

Serbien ist mein 1A-Favorit, dann Griechenland dahinter, und dann würde ich Deutschland als drittstärkste Mannschaft einschätzen, die ich bisher im Turnier gesehen habe.

Basketball-EM live bei MagentaSport

Die Highlights werden zur Verfügung gestellt von MagentaSport. Dort können Sie auch die weiteren deutschen Spiele live verfolgen.

Dienstag, 6. September, ab 20 Uhr: Deutschland - Slowenien

Mittwoch, 7. September, ab 20 Uhr: Ungarn - Deutschland

Die Perspektive auf die EM ist für Sie ja eine ungewohnte, nach dem Karriereende im Sommer arbeiten sie jetzt als Experte fürs Fernsehen. Wie fühlt dieser Seitenwechsel an?

Ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehen soll, dass die ersten Arbeitstage gleich so spektakulär waren, ich reibe mir dabei immer wieder die Augen. Ich hätte mir wahnsinnig gerne dieses Turnier auch dann angeguckt, wenn ich nicht bei MagentaSport angestellt wäre. Ich komme so gerne morgens in die Halle, überall sind Basketball-Leute, du quatschst an jeder Ecke, dann hat irgendwer ein Gerücht gehört, dazu sind die Spiele auf so hohem Niveau. Es wird glaube ich schwierig, dieses Level zu halten, wenn man dann als Experte unterwegs ist, vielleicht im November dann Braunschweig gegen den MBC sieht. Einfach, weil der Kontrast so groß ist, weil das jetzt hier der Auftakt ist, weil das die ersten Erfahrungen sind. Aber ich genieße das wahnsinnig.

Mit Per Günther sprach Torben Siemer

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 06. September 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de

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