Formel1

Mercedes nah am WM-Titel dran Hamilton hängt Vettel auch in Russland ab

Schon wieder nass gemacht: Mercedes war Ferrari auch in Russland überlegen.

Schon wieder nass gemacht: Mercedes war Ferrari auch in Russland überlegen.

(Foto: imago/Motorsport Images)

Lange liefern sich Lewis Hamilton und Sebastian Vettel ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Formel-1-WM. Diese Zeiten scheinen vorbei: Der Mercedes-Pilot setzt seine Erfolgsserie in Russland auch dank einer Stallorder fort und ist seinem fünften Titel ganz nah.

Sebastian Vettel kann seinen Traum vom fünften WM-Triumph in der Formel 1 nicht mehr aus eigener Kraft erfüllen. Der Ferrari-Pilot kam beim Großen Preis von Russland in Sotschi nicht über den dritten Platz hinaus. Den Sieg fuhr Titelverteidiger Lewis Hamilton in seinem Mercedes heraus. Unter anderem, weil Teamkollege Valtteri Bottas seinen ersten Platz im Rennen auf Anweisung des Teams an den Briten abtreten musste.

In der Einzelwertung vergrößerte Hamilton mit seinem 8. Sieg im 16. Saisonrennen den Vorsprung auf Vettel auf 50 Punkte. Bei noch fünf ausstehenden Grand Prix in diesem Jahr könnte Vettel selbst bei fünf Siegen maximal 35 Punkte aufholen, wenn Hamilton jeweils Zweiter würde. Rechnerisch kann die WM aus Vettels Sicht schon beim übernächsten Rennen in den USA endgültig verloren sein.

Gewinnt Hamilton seinen fünften Titel, zieht er mit der argentinischen Fahrerlegende Juan-Manuel Fangio gleich. Dann würde er nur noch zwei Titel hinter Rekordchampion Michael Schumacher liegen.

Verstappen pflügt durchs Feld

Dabei sah es am Start so aus, als könnte Vettel den Silberpfeilen den Sieg in Russland streitig machen. Als die Roten Ampeln ausgingen, kam in seinem Ferrari von Position drei aus besser weg als die Mercedes-Piloten in der ersten Startreihe. Gleichauf rasten Vettel und Hamilton auf die erste Kurve zu. Doch im Windschatten seines Teamkollegen katapultierte sich Hamilton wieder an Vettel vorbei.

Im Verlauf hatte Hamilton die Situation jederzeit unter Kontrolle. Binnen kurzer Zeit fuhr er so viel Vorsprung heraus, dass Vettel die Überholhilfe DRS nicht aktivieren durfte. Damit war die Reihenfolge an der Spitze zementiert: Bottas führte vor Hamilton und Vettel. Kimi Räikkönen reihte sich im zweiten Ferrari auf Rang vier ein.

Das Quartett enteilte dem Rest des Feldes erschreckend schnell. Nach knapp zehn Runden hatten sie fast 14 Sekunden auf Max Verstappen im Red Bull auf Platz fünf. Der Niederländer war an seinem 23. Geburtstag allerdings aufgrund mehrerer Strafen vom 19. Rang aus gestartet und nach dem Start regelrecht durchs Feld gepflügt.

Überholt hätte auch Vettel gern, Chancen dazu boten sich aber auf der Strecke nicht. Erst mit den Boxenstopps kam kurzzeitig Spannung auf: Als erster kam der Führende Bottas zum Reifenwechsel in Runde 13 von 53. Eine Runde später ließ Vettel neue Reifen aufziehen, während Hamilton noch eine weitere Runde draußen blieb. Die Strategie von Ferrari ging auf: Vettel machte auf seinen neuen Reifen Tempo und überholt Hamilton, als dieser aus der Boxengasse kam.

"Wie konnte das passieren?"

In der Mercedes-Box haute Teamchef Toto Wolff wütend mit der Faust auf den Tisch. "Jungs, wie konnte das passieren?", funkte Hamilton an den Kommandostand. Doch der Positionswechsel währte nicht lange. Mit spielerischer Leichtigkeit holte sich Hamilton seine Position schon eine Runde später von Vettel zurück.

Als wenig später auch Räikkönen an die Box kam, übernahm Verstappen die Führung. Der war aber immer noch auf seinem ersten Reifensatz unterwegs und bremste die Verfolger aus. Obwohl Mercedes das klar schnelle Auto hatte, drohte Vettel wieder zur Gefahr für Hamilton zu werden.

Zeit, für die Mercedes-Strategen einzugreifen: Sie setzten einen unmissverständlichen Funkspruch an Bottas ab mit der Aufforderung, Hamilton vorbeizulassen. Der Brite ließ seinen finnischen Teamkollegen daraufhin in Runde 25 locker hinter sich.

Bottas beschränkte sich anschließend darauf, Vettel einzubremsen. Nachdem auch Verstappen an die Box kam, fuhr Hamilton locker seinem 70. Formel-1-Sieg entgegen.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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